3.114 Zieh- und Stanzgesellschaft, Berlin
Wie 500 andere, die sich mit der Fertigung einfacher Detektorapparate eine goldene Nase verdienen wollten, brachte auch diese Berliner Blechbearbeitungs GmbH solch ein Empfangsgerät auf den Markt. Unter dem Titel: „Die Funkindustrie auf der 2. Großen Deutschen Funkausstellung" (1925) schrieb „Der Radio-Händler" 1926: „Zieh- und Stanzgesellschaft m.b.H., Berlin SO 26, Admiralstr. 11, zeigte den „Z & S"-Hörer, der elegantes Aussehen und gediegenste Ausführung mit Klangreinheit, Lautstärke und Empfindlichkeit vereinigt. Außerdem stellt die Firma den D.R.P. ang. „Z und S"- Antennengurt her, der für Zimmer.- bzw. Rahmenantenne ein geradezu ideales Material ist. Weiterhin beschäftigt sich die Firma mit dem Bau von Detektorapparaten".
Inserat aus: "Radio", September 1925
Inserat aus: „Radio-Adressbuch" 1927
Minni hieß das Detektor-Modell der Zieh- und Stanzgesellschaft, und es mag erstaunen, dass es nicht in ein gezogenes Blech- sondern in ein lackiertes Holzgehäuse eingebaut wurde. Stanzteile sind nur die Kondensatorbleche und die Bandleitungen im Schaltungsaufbau. Die Berliner Firma hatte ein breit gefächertes Fabrikationsprogramm. Für den Sektor „Radio" fertigte sie u. a. Mehrfach- und Drehkondensatoren, Spulen, Drahtwiderstände, Spannungsteiler und Antennenmaterial, war also nicht auf den Detektor-Umsatz alleine angewiesen.
Inserat aus: „Der Radio-Händler", September 1932
Und weil diese Gerätchen nur so nebenher produziert wurden, überlebte die Zieh- und Stanzgesellschaft einige hundert andere Hersteller derartiger Erzeugnisse und blieb mit ihrem „Minni" sowie mit einem „Z & S"-Kopfhörer fünf Jahre lang am Markt.
Auch 1932 stand der Minni noch in einem Radiokatalog. Ob die Zieh- und Stanzgesellschaft bei dem Ladenverkaufspreis „M 2.70" noch etwas verdienen konnte?
Detektorapparat Minni der Zieh- und Stanzgesellschaft mbH, welchen „Der Radio-Händler" 1926 (auf Seite 367) ausführlich beschrieb. Ein Jahr später, im August 1927 berichtete „Radio", dass der Minni noch immer in großen Auflagen fabriziert wird. Eine Mittelwellenspule ist im Gerät eingebaut, Verlängerungsspulen können aufgesteckt werden.