3.83 Ritscher, Berlin und Leipzig
1923 schrieben die Autoren Hanns Günther und Dr. Franz Fuchs das Fachbuch „Der praktische Radioamateur", und in diesem Buch offerierte Walter Ritscher verschiedene Radio-Apparate. Dass sie für den Rundfunk zugelassen wurden, steht nicht in der Annonce.
Aus der Walter Ritscher KG wurde die Firma Ritscher & Co., und schließlich die Ritscher & Tölken GmbH. 1924 und 25 kamen ihre Flachpult-Detektorapparate auf den Markt.
Inserat aus: „Der Radio-Händler", 1925. Der Detektorapparat Type E.D. 1 hat eine fest eingebaute Spule. Er wurde auch von Ritscher Leipzig verkauft — mit dem „RR"-Emblem.
Inserat aus: „Radio", September 1925. Nach Freigabe der Wellenbereiche steckten die Spulen bei der Type E.D. 34 auf dem Gerät.
Nach Einstellung der Detektor- Produktion spezialisierte sich die Firma auf Drehkondensatoren. Auch in VE's findet man solche.
In Leipzig gründete Alexander Ritscher 1923 die Firma „Ritscher-Radio"; er baute dort in der Härtelstraße Detektorapparate und Röhrengeräte. Seine „RR"-Empfangsapparate samt Zubehör lieferte Rit- scher (nur an Wiederverkäufer) auch über Filialen in Dresden, Chemnitz, Neuruppin und Cottbus. Marktbedeutung konnte die Firma jedoch nicht erlangen, 1928 waren bei Ritscher-Radio — noch immer in der Härtelstraße 23 — fünf Angestellte tätig; die Fabrikation war wohl dem Handel gewichen. Ritscher-Radios sind äußerst selten, und nicht alle Empfänger mit „RR"-Emblemen stammen von diesem Leipziger Fabrikant. Auch auf den Audions der Berliner Firma Radio-Rohde (siehe dort) findet man ein „RR"-Markenzeichen.
Ein Zweiröhren-Ritscher-Radio mit RTV-Stempel vom 15.3.1924. Es hat zwar ein Typenschild, aber Nummern sind darin nicht eingeschlagen. Das Zweikreisgerät mit HF- und Audionstufe war für Kopfhörerempfang vorgesehen. (Sammlung H. Bergmann)
Inserat links aus: „Jung-Deutschlands Funkwelt", Heft 19/1924. Mitte aus: „Der Deutsche Rundfunk", März 1924.