G. Schaub Apparatebau

G. Schaub Apparatebau-Gesellschaft m.b.H. war ein bedeutender deutscher Hersteller von Elektrogeräten, der sich hauptsächlich auf den Bau von Röhrenempfängern spezialisierte. Das Unternehmen wurde 1921 in Berlin-Charlottenburg gegründet und zog 1934 nach Pforzheim um. Seine Unabhängigkeit endete 1940 mit der Übernahme durch die C. Lorenz AG, eine Tochtergesellschaft der amerikanischen International Telephone & Telegraph Corporation.

 

G. Schaub Apparatebau-Gesellschaft m.b.H Logo [1]

 

Inhaltsverzeichnis:

1. Gründung und Anfangsjahre     

2. Übernahme durch C. Lorenz AG

3. Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg

4. Ausfürlicher Beitrag über die Schaub-Lorenz Touring Serie

 

1. Gründung und Anfangsjahre

Im Jahr 1921 gründete der Erfinder und Elektropionier Georg von Schaub in Berlin-Charlottenburg die G. Schaub Elektrizitätsgesellschaft m.b.H., legte damit den Grundstein für ein Unternehmen, das in der Geschichte der deutschen Elektrogeräteherstellung bedeutend sein sollte. Von Schaub übernahm die technische Leitung des Betriebes und konzentrierte sich in den ersten Jahren auf die Produktion selbst entwickelter Detektorempfänger. Diese einfachen Geräte, die zum Empfang der ersten Hörfunksendungen dienten, waren für die damalige Zeit revolutionär und bedienten sich der Kurz-, Mittel- oder Langwelle für die amplitudenmodulierte Übertragung.

Mit der Änderung des Firmennamens auf G. Schaub Apparatebau-Gesellschaft mbH im Oktober 1925 leitete von Schaub eine neue Ära ein. Er begann nun mit der Serienproduktion von Radios, darunter ab 1928 der Überlagerungsempfänger Superhet U 8 und ab 1932 eine fortentwickelte Version dieses Superhets, den Super 33, der auch mit Kurzwellenteilen ausgestattet war. Der Betrieb florierte, und sein Gesamtmarktanteil von 4,5 % katapultierte das Unternehmen in die Riege der großen Hersteller. Jedoch sank dieser Marktanteil in den folgenden zwei Jahren auf etwa 3,3 Prozent. 1934 verlegte von Schaub den Standort des Unternehmens nach Pforzheim-Dillweißenstein in eine ehemalige Maschinenfabrikhalle. Die Stadt Pforzheim wurde im Jahr 1936 Mitgesellschafter des Unternehmens, was eine wichtige strategische Veränderung darstellte. 1937 stellte das Unternehmen den „591Dyn“ vor, einen Einkreis-Geradeausempfänger, der sich durch hervorragende Tonqualität, erzielt durch dynamische Lautsprecher, Gegenkopplungsschaltung im NF-Verstärker und ein großräumiges Holzgehäuse, auszeichnete. Der Nachfolger „Super 229 II“ erhielt den Spitznamen „Spitzkühler“.

 

2. Übernahme durch C. Lorenz AG

Im Jahr 1940 erlebte G. Schaub Apparatebau einen entscheidenden Wendepunkt, als die C. Lorenz AG, eine in Berlin ansässige Tochtergesellschaft des ITT-Konzerns, das Unternehmen übernahm. Diese Übernahme markierte das Ende der Selbständigkeit von Schaub und führte das Unternehmen in eine neue Ära der Rüstungsproduktion während des Zweiten Weltkriegs. Der teilstaatliche Status von Schaubs Unternehmen und die zentralisierte Machtstruktur des Dritten Reiches in Berlin erleichterten diese Übernahme. Dieser strategische Zusammenschluss zielte darauf ab, die Entwicklungs- und Produktionskapazitäten beider Unternehmen für militärische Zwecke zu bündeln, insbesondere im Hinblick auf die Aufrüstung der Wehrmacht.

 

ITT Inc. Logo [2]

 

Die Umstellung auf militärische Produktion bedeutete, dass ab 1941 keine zivilen funktechnischen Geräte mehr hergestellt wurden. Es wird berichtet, dass das Standard-Laboratorium G. Schaub GmbH in Pforzheim eine wesentliche Rolle in der Produktion und Weiterentwicklung der Geräte für das von Johannes Plendl entworfene X-Verfahren spielte. Dieses Verfahren diente zur Verbesserung der Genauigkeit des Zielanflugs in den Bombern des Kampfgeschwader 100 „Wiking“. Während des Krieges wurden zunehmend Zwangsarbeiter in der Produktion eingesetzt, was ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Unternehmens darstellt. Der verheerende Luftangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945 führte zur fast vollständigen Zerstörung des Industriestandorts Dillweißenstein.

Nach dem Kriegsende stand G. Schaub Apparatebau vor der Herausforderung des Wiederaufbaus mit nur 50 verbliebenen Mitarbeitern. Unter der Aufsicht der amerikanischen Besatzungsmacht begann das Unternehmen zunächst mit Reparaturarbeiten an elektrischen Aggregaten, bevor 1946 die Produktion wieder aufgenommen werden konnte. Das Unternehmen kehrte zum Vorkriegssortiment zurück und brachte neue Produkte, wie den Zweikreiser, auf den Markt. Die Belegschaftszahl stieg bis 1949 auf 800 Mitarbeiter an. In dieser Zeit musste Lorenz aufgrund der Berlin-Blockade auf den Standort Pforzheim ausweichen, und ab 1950 konzentrierte sich die gesamte Produktion dort. Die Verlegung des Firmensitzes nach Stuttgart und die Verzahnung der technischen Typenprogramme von Schaub und Lorenz ab 1952 ermöglichten die Entwicklung und Vermarktung gemeinsamer Produkte, was die Stärken beider Unternehmen bündelte. Die Übernahme durch C. Lorenz und die spätere Integration in den ITT-Konzern führten dazu, dass Schaub zunehmend in den Hintergrund trat und in der neuen Konzernstruktur aufging. Der ehemals eigenständige und innovative Elektrogerätehersteller wurde Teil eines größeren, international agierenden Konzerns, was sowohl neue Möglichkeiten als auch Herausforderungen für das Unternehmen mit sich brachte.

 

3. Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stand G. Schaub Apparatebau vor der immensen Aufgabe des Wiederaufbaus. Die Zerstörung des Industriestandorts Dillweißenstein und die Herausforderungen der Nachkriegszeit erforderten eine grundlegende Neuausrichtung des Unternehmens. Mit nur 50 verbliebenen Mitarbeitern begann Schaub, sich von den Schatten des Krieges zu erholen. Unter der Aufsicht der amerikanischen Besatzungsmacht durfte das Unternehmen zunächst nur Reparaturarbeiten durchführen, aber schon bald wurden die Beschränkungen gelockert, was einen ersten Schritt zum wirtschaftlichen Aufschwung darstellte.

Der Neubeginn war geprägt von einer Rückkehr zum Vorkriegssortiment und der Einführung neuer Produkte wie dem Zweikreiser. Diese Phase zeigte die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit des Unternehmens. Trotz der Schwierigkeiten gelang es Schaub, seine Belegschaft bis 1949 auf 800 Mitarbeiter zu erhöhen, ein Zeichen für die wiedergewonnene Stärke und den Optimismus in der Zukunft. In dieser Zeit spielte Lorenz, die Muttergesellschaft von Schaub, eine entscheidende Rolle, da sie aufgrund der Berlin-Blockade auf den Standort Pforzheim ausweichen musste. Ab 1950 wurde die gesamte Produktion von Lorenz nach Pforzheim verlegt, was zur Zentralisierung der Fertigung und zur Konsolidierung der betrieblichen Ressourcen führte.

Die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und die Verlegung des Firmensitzes nach Stuttgart im Jahr 1952 ermöglichten eine engere Zusammenarbeit zwischen Schaub und Lorenz. Die Verzahnung ihrer technischen Typenprogramme führte zur Entwicklung und Einführung gemeinsamer Produkte, wobei die jeweiligen Stärken beider Unternehmen genutzt wurden. Besonders bemerkenswert war die Entwicklung der „Konsolette“ ab 1950, einer Kombination aus Radiogerät, Plattenspieler und Drahttongerät, die als Luxusschrank ausgeführt wurde. Diese Produkte illustrierten die Innovationskraft und das technische Know-how von Schaub und Lorenz und trugen zum Wiederaufbau der Marke in der Nachkriegszeit bei. Mit dem Aufschwung der Wirtschaft und dem wachsenden Bedarf an Unterhaltungselektronik in den 1950er Jahren konnte Schaub seine Position im Markt stärken. Die Belegschaft wuchs, und das Unternehmen trug zum wirtschaftlichen Aufschwung in Pforzheim und der umliegenden Region bei. Die Zusammenarbeit mit Lorenz brachte Synergien und eröffnete neue Marktchancen, die zur weiteren Expansion des Unternehmens führten.

 

Standard Elektrik Lorenz [3]

 

In den späten 1950er Jahren vollzog sich ein weiterer wichtiger Schritt in der Geschichte von Schaub. Die Fusion der ITT-Tochtergesellschaften C. Lorenz AG und Standard Elektrik AG im Jahr 1958 zur Standard Elektrik Lorenz AG (SEL) war ein bedeutender Meilenstein, der das Unternehmen in eine neue Ära führte. Die Abteilung Schaub-Apparatebau wurde Teil des SEL-Segments „Rundfunk, Fernsehen, Phono“. Diese Integration ermöglichte es Schaub, von den Ressourcen und dem technischen Know-how eines größeren Konzerns zu profitieren und gleichzeitig seine eigene Expertise und Innovationskraft einzubringen. Die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg war somit eine Zeit der Wiedergeburt, des Wachstums und der technologischen Innovation für G. Schaub Apparatebau. Trotz der Herausforderungen des Krieges und der Nachkriegszeit gelang es dem Unternehmen, sich neu zu erfinden, zu expandieren und weiterhin eine wichtige Rolle in der deutschen Elektroindustrie zu spielen.

 

 

4. Ausfürlicher Beitrag über die Schaub-Lorenz Touring Serie

Die Touring Serie von Schaub-Lorenz repräsentiert eine bedeutende Ära in der Entwicklung von Transistorradios, die durch ihre innovative Technologie und ihr stilvolles Design in den 1960er Jahren herausstach. Diese Serie bot eine Mischung aus technischer Raffinesse und ästhetischer Anziehungskraft und hat sich einen besonderen Platz in der Geschichte der Unterhaltungselektronik gesichert. In diesem Beitrag werden wir die Entwicklung, die verschiedenen Modelle und die kulturelle Bedeutung dieser ikonischen Radio-Serie erkunden.

 

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Kofferradio Schaub-Lorenz „Touring 60 Universal“

 

 

 

1. Firmengeschichte
1.1 Gründerjahre
1.2 Verlust der Selbständigkeit
1.3 Nachfolger

2. Überblick über die Touring Serie
2.1 Entwicklung und Bedeutung
2.2 Technologische Neuerungen

3. Detaillierte Modellbeschreibungen
3.1 Touring T20 Overseas (1961/62)
3.2 Touring T30 Automatic (1962/63)
3.3 Touring TU 400 (1959 ?)
3.4 Touring Automatik T40 (1963/64)
3.5 Touring Automatik T60 (1965/66)
3.6 Touring-Box T50, T60 93120171 (1965/66)
3.7 Touring-Box T50, T60 93121171 (1965/66)
3.8 Touring T10 31380/81/82 (1960/61)
3.9 Touring T20 31383/84/85 (1961/62)
3.10 Touring T50 Automatik 101001 [weinrot-hellbraun] (1964/65)
3.11 Touring T50 Automatik 101002 [anthrazit-grau] (1964/65)
3.12 Touring T50 Automatik 101003 [moosgrün-hellbraun] (1964/65)
3.13 Touring T50 Automatik 101004 [perlweiß-hellbraun] (1964/65)
3.14 Touring T50 Automatik 11013375 [rauchblau-grau] (1964/65)

4. Produktion und Verbreitung
4.1 Produktionszahlen und Standorte
4.2 Marktverteilung und Zielgruppen
4.3 Die Rolle der Touring Serie im globalen Markt

5. Kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse
5.1 Einfluss auf die Popkultur
5.2 Bedeutung für die Audiotechnik
5.3 Sammlerstücke und Retro-Trend

 

1. Firmengeschichte

1.1 Gründerjahre

Im Jahr 1921 wurde ein entscheidender Grundstein in der Geschichte der Radiotechnologie gelegt, als Georg von Schaub, ein Erfinder und Elektropionier, in Berlin-Charlottenburg die G. Schaub Elektrizitätsgesellschaft m.b.H. gründete. Von Schaub, dessen technische Neugier und Innovationsgeist ihn antrieben, übernahm persönlich die technische Leitung des Betriebes. Die Anfangsjahre des Unternehmens waren geprägt von der Produktion selbst entwickelter Detektorempfänger. Diese ersten Geräte, obgleich technisch einfach, waren wegweisend, da sie den Empfang der ersten Hörfunksendungen ermöglichten, die über Kurz-, Mittel- oder Langwelle amplitudenmoduliert ausgestrahlt wurden. Die Detektorempfänger, die in den frühen 1920er Jahren produziert wurden, leiteten eine Ära der Radioempfängertechnologie ein, die die Öffentlichkeit mit der magischen Welt des Radios vertraut machte. Es handelte sich um rudimentäre Geräte, die jedoch die Grundlage für den kommenden technologischen Fortschritt darstellten und den Weg für komplexere Entwicklungen ebneten.

 

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G. Schaub Apparatebau-Gesellschaft m.b.H.

 

Im Oktober 1925 erfolgte eine signifikante Wandlung innerhalb des Unternehmens, als Georg von Schaub den Namen in G. Schaub Apparatebau-Gesellschaft mbH änderte. Diese Umbenennung markierte den Beginn einer neuen Ära der Serienproduktion von Radios. Ab 1928 produzierte das Unternehmen den Überlagerungsempfänger Superhet U 8 und ab 1932 eine weiterentwickelte Version dieses Modells, den Super 33, der nun mit Kurzwellenteilen ausgestattet war. Diese Modelle stellten eine signifikante technische Verbesserung dar und boten den Hörern eine verbesserte Empfangsqualität und Bedienungsfreundlichkeit. Das florierende Geschäft führte dazu, dass Schaub einen bemerkenswerten Gesamtmarktanteil von 4,5 % erreichte, was das Unternehmen in die Liga der großen Hersteller hievte. Allerdings erlebte das Unternehmen in den folgenden Jahren, speziell um 1934/35, einen Rückgang des Marktanteils auf etwa 3,3 % im Bereich der Rundfunkempfänger, was die Dynamik und die Herausforderungen des Marktes unterstrich.

 

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Mitte des Jahres 1934 vollzog das Unternehmen einen weiteren wichtigen Schritt: Es wechselte den Standort und bezog eine aufgelassene Maschinenfabrikhalle in Pforzheim-Dillweißenstein. 1936 wurde die Stadt Pforzheim Mitgesellschafter, und es kam zu einem bedeutenden Führungswechsel, als der bisherige Direktor Rudolf Friedheim das Unternehmen verließ und ins Ausland auswanderte. Kurt Hertenstein, ein städtischer Baurat, trat am 1. April 1936 als alleiniger Geschäftsführer ein. Unter seiner Leitung präsentierte das Unternehmen 1937 den „591Dyn“, einen optisch und akustisch überzeugenden Einkreis-Geradeausempfänger. Die hervorragende Tonqualität wurde durch die Verwendung eines dynamischen Lautsprechers, einer Gegenkopplungsschaltung im NF-Verstärker und ein großräumiges Holzgehäuse erreicht. Das Folgeprodukt, der „Super 229 II“, erhielt aufgrund seines Designs den Spitznamen „Spitzkühler“, und setzte die Tradition der technischen Exzellenz fort. Die Innovationskraft und die technische Leitung von Georg von Schaub hatten somit nicht nur einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung des Radios in Deutschland, sondern auch auf die globale Radiotechnologie. Die Anfangsjahre der G. Schaub Elektrizitätsgesellschaft m.b.H. zeugen von einer Zeit des Umbruchs und der Innovation, die die Weichen für die moderne Kommunikationstechnologie stellte.

 

1.2 Verlust der Selbständigkeit

Im Jahr 1940 erreichte die Dynamik der Rüstungsindustrie im Dritten Reich einen neuen Höhepunkt, als sich die in Berlin ansässige C. Lorenz AG daran machte, die hochproduktive Apparatebau-Firma von Georg von Schaub zu übernehmen. Diese strategische Akquisition war durch mehrere Faktoren begünstigt. Zum einen war Schaub’s Unternehmen teilweise staatlich, was bedeutete, dass es bereits in der zentralistischen Machtstruktur Berlins verankert war und somit anfällig für direkte Einflussnahme durch die Regierung. Zum anderen drängte die politische Lage zur weiteren Aufrüstung der Wehrmacht, weshalb die Fusion der beiden Firmen nicht nur als wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch als strategisch notwendig erachtet wurde. Ab 1941 erfolgte ein signifikanter Wandel in der Produktionsausrichtung der Firma: Es wurden keine funktechnischen Geräte mehr für den zivilen Bedarf hergestellt. Stattdessen fokussierte man sich auf die militärische Produktion und insbesondere auf die Entwicklung und Weiterentwicklung von Geräten für das von Johannes Plendl basierend auf dem Lorenz-Landesystem entworfene X-Verfahren. Dieses Verfahren spielte eine kritische Rolle in der Verbesserung der Genauigkeit des Zielanflugs, vor allem in den Bombern des Kampfgeschwader 100 „Wiking“. Der technische Fortschritt, der in Pforzheim erzielt wurde, war somit direkt an kriegsentscheidenden Operationen beteiligt.

Während des Krieges stieg zudem der Einsatz von Zwangsarbeitern im Rahmen des sogenannten „Ausländereinsatzes“. Diese traurige Tatsache war ein Spiegelbild der brutalen Realität der Kriegswirtschaft, in der menschliche Rechte oft missachtet wurden, um den Bedürfnissen des Krieges gerecht zu werden. Der Luftangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945, der kurz vor Kriegsende den Industriestandort Dillweißenstein nahezu vollständig zerstörte, markierte ein tragisches Ende dieser Ära der Zwangsproduktion. Nach dem Kriegsende stand das Unternehmen vor der gewaltigen Herausforderung, mit nur 50 verbliebenen Mitarbeitern den Wiederaufbau zu beginnen. Die amerikanische Besatzungsmacht, die zunächst nur Reparaturarbeiten an elektrischen Aggregaten zuließ, lockerte bald die Restriktionen, was einen ersten Schritt zum wirtschaftlichen Aufschwung ermöglichte. Schaub begann erneut mit der Fertigung und brachte neben dem Vorkriegssortiment innovative Produkte wie den Zweikreiser auf den Markt. Die Belegschaft wuchs bis 1949 auf 800 Mitarbeiter an. Parallel dazu kämpfte Lorenz in West-Berlin mit den Auswirkungen der Berlin-Blockade, die den Güterverkehr mit den westlichen Besatzungszonen unterbrach. Dies zwang das Unternehmen, auf den restaurierten Standort Schaubs in Pforzheim auszuweichen. Ab 1950 konzentrierte sich die Produktion ausschließlich dort. Die administrativen Prozesse wurden zur Vereinfachung nach Stuttgart verlegt, und ab 1952 verzahnte man das technische Typenprogramm der beiden Firmen, was in der Integration des Gesamt-Vertriebs bei Schaub mündete.

Ein bemerkenswertes Produkt dieser Zeit war die „Konsolette“, ein luxuriöses Möbelstück, das ein Radio, einen Plattenspieler und ein Drahttongerät zur Musik-Aufzeichnung kombinierte. Die Technik für Drahttongeräte, bei denen C. Lorenz seit den 1930er Jahren Marktführer war, wurde nach dem Krieg kurzzeitig wiederbelebt. Diese Geräte wurden zu günstigeren Preisen als die moderneren Tonbandgeräte angeboten, die zwar technisch überlegen waren, aber erst Mitte der 1950er Jahre zu erschwinglichen Preisen erhältlich wurden. Die Führung des Unternehmens erlebte ebenfalls eine bedeutende Veränderung, als Kurt Hertenstein, der langjährige Geschäftsführer, Mitte 1954 ein Angebot von Philips annahm und das Unternehmen verließ. Am 1. Oktober 1954 wurde der Geschäftsbetrieb der G. Schaub Apparatebau als Abteilung in die C. Lorenz AG integriert, wodurch ein neues Kapitel in der Geschichte beider Unternehmen aufgeschlagen wurde.

 

1.3 Nachfolge

Ab dem Jahr 1955 begann die C. Lorenz AG, Unterhaltungselektronik unter der Marke „Schaub-Lorenz“ zu produzieren. Diese Entwicklung stellte sich als ein wesentlicher Impulsgeber für das Unternehmen heraus, besonders durch die Beiträge der ehemaligen Abteilung von G. Schaub Apparatebau in Pforzheim. Im Geschäftsjahr 1955 zeichnete sich diese Abteilung durch eine bemerkenswerte Umsatzsteigerung und eine erhöhte Exportquote von 20 Prozent aus, wodurch sie maßgeblich zum positiven Geschäftsergebnis des Gesamtunternehmens beitrug. Im Jahr 1958 erfolgte eine signifikante Umstrukturierung innerhalb des ITT-Konzerns, zu dem C. Lorenz gehörte. Die Fusion von C. Lorenz AG mit der Standard Elektrik AG, einem anderen ITT-Unternehmen mit einem Fokus auf Nachrichtentechnik, führte zur Gründung der Standard Elektrik Lorenz AG (SEL). In diesem neuen Unternehmensverbund wurde die Abteilung „Schaub-Apparatebau“ in das Segment „Rundfunk, Fernsehen, Phono“ integriert. Zur Entlastung des überlasteten Standorts Dillweißenstein wurde im Mai 1959 ein neues Produktionswerk in Rastatt eröffnet, das bis zu seiner Schließung im Jahr 1978 als zentrales Rundfunkwerk für die Marke Schaub-Lorenz diente und später auch für die Marke Graetz.

 

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Schaub-Lorenz-Fertigungswerk Rastatt, 1959

 

Die Expansion setzte sich fort, als 1961 die Firma Graetz, traditionell bekannt für die Herstellung von Fernsehgeräten und anderen elektronischen Konsumgütern, auf Initiative des SEL-Vorstandsvorsitzenden Hermann Abtmeyer, dem Verbund beitrat. Diese Akquisition erweiterte die Produktionskapazitäten und führte zur Diversifikation des Produktportfolios. 1979 wurde der Bereich ITT-Audio-Video-Elektronik partiell reautonomisiert und erhielt einen eigenständigen Hauptsitz in Pforzheim, was eine direktere Steuerung durch den ITT-Konzern ohne den Umweg über die SEL in Stuttgart ermöglichte. Die Entwicklung nahm jedoch eine neue Wendung Ende 1986, als Standard Elektrik Lorenz in die französische Compagnie Générale d'Electricité (CGE) und deren Tochter Alcatel eingegliedert wurde. Diese Neuausrichtung auf Telekommunikationstechnologie und die strategische Entscheidung, sich aus dem Markt für Unterhaltungselektronik zurückzuziehen, resultierten im Verkauf des entsprechenden Geschäftsbereichs durch den SEL-Vorstand Helmut Lohr im Dezember 1987. Der Bereich ging Anfang 1988 an Nokia über und firmierte als Nokia-Graetz GmbH. Unter dem Namen „ITT Nokia“ wurden noch einige Jahre lang hauptsächlich Farbfernsehgeräte, Videorecorder und Verstärker vertrieben, bevor Nokia sich entschied, sich vollständig auf den Mobiltelefonmarkt zu konzentrieren.

In jüngerer Vergangenheit wurde die Marke Schaub-Lorenz neu belebt, allerdings in einem Kontext, der keinen direkten Bezug mehr zur ursprünglichen Produktion aufweist. Im Jahr 1999 erwarb die italienische General Trading S.p.A. die Rechte am Markennamen, welcher nun für importierte Unterhaltungselektronik sowie für Klimaanlagen und Haushaltsgeräte genutzt wird. Die Schaub Lorenz International GmbH in Wien hält heute die Markenrechte und in Deutschland nutzt Peter Kock aus Moers die Marke für den Vertrieb von Haushaltsgeräten über seine Firma PKM GmbH & Co. KG.

 

2. Überblick über die Touring Serie

2.1 Entwicklung und Bedeutung

Die Entwicklung und die Bedeutung der Touring Serie von Schaub-Lorenz stellen ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte der Unterhaltungselektronik dar, das nicht nur technologische Innovationen hervorbrachte, sondern auch bedeutend zur kulturellen Prägung der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beitrug. Ursprünglich unter dem Dach der Schaub Apparatebau GmbH entwickelt, gewann die Touring Serie schnell an Bedeutung, da sie hochmoderne Technologie mit ansprechendem Design und herausragender Benutzerfreundlichkeit kombinierte.

Entwicklung der Touring Serie
Die Touring Serie wurde in den späten 1950er Jahren eingeführt und markiert eine Ära, in der tragbare Unterhaltungselektronik beginnt, einen wesentlichen Einfluss auf den Alltag zu nehmen. Diese Radiogeräte, die zu einem Symbol für Mobilität und Freiheit wurden, zeichneten sich durch ihre Kompaktheit, Robustheit und ihre Fähigkeit aus, unter verschiedensten Bedingungen zuverlässig zu funktionieren. Mit ihrem eleganten Äußeren und der soliden Bauweise setzte die Touring Serie neue Maßstäbe in der Gestaltung von Radios und wurde schnell zu einem begehrten Begleiter für unterwegs. Die Serie umfasste verschiedene Modelle, die sich sowohl an technischen Neuerungen als auch an den Bedürfnissen der Nutzer orientierten. Von einfachen AM-Modellen bis hin zu komplexeren Ausführungen, die über Kurz- und Mittelwellenband sowie FM-Band verfügten, bot die Touring Serie für jeden etwas. Besonders hervorzuheben sind dabei die Modelle wie der Touring T50 und T60, die mit zusätzlichen Funktionen wie automatischer Sendersuche und verbesserten Klangqualitäten ausgestattet waren, was sie zu Spitzenreitern auf dem Markt machte.

 

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Kofferradio Schaub-Lorenz „Touring 60 Universal“

 

Bedeutung der Touring Serie
Die Bedeutung der Touring Serie lässt sich nicht nur an ihrer technologischen Fortschrittlichkeit festmachen, sondern auch an der Rolle, die sie in der kulturellen Landschaft spielte. In einer Zeit, in der Radio das zentrale Medium zur Verbreitung von Musik und Nachrichten war, wurden die Geräte der Touring Serie zu einem festen Bestandteil im sozialen und kulturellen Leben vieler Menschen. Sie ermöglichten es den Nutzern, überall und jederzeit Zugang zu Informationen und Unterhaltung zu haben, was besonders in den Zeiten des Kalten Krieges und der sozialen Umwälzungen von großer Bedeutung war. Darüber hinaus trugen die Radios der Touring Serie dazu bei, den Lebensstil einer mobilen Gesellschaft zu definieren, in der Freizeit und Reisen einen höheren Stellenwert erhielten. Die Möglichkeit, ein qualitativ hochwertiges Radio überallhin mitzunehmen, verstärkte das Gefühl der Unabhängigkeit und Freiheit, das mit der Automobilkultur und dem Aufkommen des Massentourismus in den 1960er Jahren einherging.

Fazit
Die Touring Serie von Schaub-Lorenz verkörpert somit mehr als nur eine Reihe technischer Geräte; sie symbolisiert eine Ära der technischen Innovationen, die Hand in Hand mit signifikanten sozialen Veränderungen ging. Diese Radios waren nicht nur Werkzeuge der Informationsvermittlung, sondern auch Ikonen des Designs und der Mobilität, die bis heute in Sammlerkreisen und in der Erinnerung vieler Menschen einen besonderen Platz einnehmen. Ihre Entwicklung und ihr anhaltender Einfluss auf die Kultur und die Technologie machen die Touring Serie zu einem herausragenden Beispiel für die Bedeutung von Schaub-Lorenz in der Geschichte der Unterhaltungselektronik.

 

2.2 Technologische Neuerungen

Die Touring Serie von Schaub-Lorenz steht exemplarisch für eine Ära des technischen Fortschritts und der Innovation in der Entwicklung tragbarer Unterhaltungselektronik. Die Einführung der Serie markierte einen bedeutenden Durchbruch in der Radio- und Audio-Technologie, was sich sowohl in der Verbesserung bestehender Funktionen als auch in der Einführung neuer Features widerspiegelte. Diese Entwicklungen hatten nicht nur Auswirkungen auf die Produktpalette von Schaub-Lorenz, sondern prägten auch die gesamte Industrie nachhaltig.

Fortschritte in der Empfangstechnologie
Ein Kernmerkmal der Touring Serie war die erweiterte Empfangsfähigkeit. Während frühere Geräte oft nur auf AM-Bänder beschränkt waren, integrierten die neueren Modelle der Touring Serie FM-Empfang sowie Kurz- und Langwellenfunktionen. Diese Vielfalt in der Bandbreite ermöglichte es den Nutzern, eine größere Auswahl an Radiostationen weltweit zu empfangen. Insbesondere die Einführung des FM-Empfangs war entscheidend, da sie eine deutlich verbesserte Audioqualität gegenüber dem herkömmlichen AM-Radio bot, was die Hörerfahrung erheblich bereicherte.

Verbesserungen in der Klangqualität und Portabilität
Neben dem erweiterten Empfangsbereich legte Schaub-Lorenz großen Wert auf die Klangqualität seiner Geräte. Die Touring Radios waren mit hochentwickelten Lautsprechersystemen und fortschrittlichen Schaltkreisen ausgestattet, die nicht nur die Klangklarheit verbesserten, sondern auch die allgemeine Audioleistung optimierten. Das Design wurde ebenfalls überarbeitet, um die Portabilität zu maximieren, ohne dabei Kompromisse bei der Robustheit der Geräte einzugehen. Leichtere Materialien und eine kompaktere Bauweise sorgten dafür, dass die Radios leicht zu transportieren waren, was sie ideal für den Einsatz unterwegs machte.

Einführung innovativer Bedienungselemente
Ein weiterer signifikanter Aspekt der technologischen Neuerungen in der Touring Serie war die Einführung benutzerfreundlicherer Bedienelemente. Dies umfasste verbesserte Tuning-Knöpfe und Schalter, die präzisere Einstellungen erlaubten und das allgemeine Benutzererlebnis verbesserten. Einige Modelle führten sogar automatische Suchlauf-Funktionen ein, die es den Nutzern ermöglichten, verfügbare Radiostationen effizienter zu scannen und auszuwählen.

Beitrag zur Rundfunk- und Kommunikationstechnik
Die technologischen Neuerungen der Touring Serie trugen nicht nur zur Entwicklung weiterer Audio- und Unterhaltungselektronik bei Schaub-Lorenz bei, sondern hatten auch einen breiteren Einfluss auf die gesamte Branche. Durch die Setzung neuer Standards in Empfangsqualität, Klangwiedergabe und Benutzerfreundlichkeit half die Touring Serie, die Erwartungen der Konsumenten zu formen und trieb die Konkurrenz zu ähnlichen Innovationen an.

 

3. Detaillierte Modellbeschreibungen

3.1 Touring T20 Overseas (1961/62)

 

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 Das Touring T20 31383/84/85, hergestellt in Deutschland zwischen 1961 und 1962, ist ein charakteristisches Stück Radiotechnik. Mit seinen 9 Transistoren und einem Hauptprinzip der Superheterodyn-Mehrfachmischung bietet es einen vielseitigen Empfangsbereich für Lang-, Mittel- und Kurzwellen sowie UKW. Betrieben mit trockenen Batterien von 5 × 1,5 Volt, zeichnet sich dieses Gerät durch seine Mobilität aus. Sein Plastikgehäuse, in den Farben lindgrün, rot oder sandgrau erhältlich, macht es leicht und langlebig zugleich. Mit 8 AM-Kreisen und 13 FM-Kreisen bietet das Touring T20 eine leistungsstarke Empfangsfähigkeit. Seine dynamischen Ovallautsprecher liefern eine Leistung von 1,3 W, während sein kompaktes Design es zu einem idealen Reisebegleiter macht. Die Autohalterung, kompatibel mit Modellen wie dem Touring T10 und T30, fügt zusätzliche Flexibilität hinzu.
Mit einem Gewicht von 3,5 kg und Abmessungen von 300 x 203 x 100 mm war das Touring T20 einst für 335,00 DM erhältlich, ein Preis, der seine Qualität und Vielseitigkeit widerspiegelt.

 

3.2 Touring T30 Automatic (1962/63)

 

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Das Touring T30 Automatic ist ein charakteristisches Radiogerät der 1960er Jahre, das eine bemerkenswerte Vielseitigkeit und Leistung bietet. Mit 9 Transistoren und einem Hauptprinzip der Superheterodyn-Mehrfachmischung bietet es einen breiten Empfangsbereich für Lang-, Mittel- und Kurzwellen sowie UKW. Betrieben mit trockenen Batterien von 5 × 1,5 Volt, bietet es Mobilität und Benutzerfreundlichkeit. Das Gerät verfügt über 8 AM-Kreise und 13 FM-Kreise, was eine leistungsstarke Empfangsfähigkeit gewährleistet. Sein dynamischer Ovallautsprecher liefert eine Leistung von 1,8 W und bietet einen klaren und kraftvollen Klang. Der erweiterte UKW-Bereich bis 104 MHz bietet eine verbesserte Funktionalität. Das Touring T30 Automatic verfügt über eine Autohalterung, die es ermöglicht, das Gerät an eine Autobatterie von 6/12 V anzuschließen. In den Farben lindgrün, korallenrot, sand und grau erhältlich, vereint es Funktionalität mit ästhetischem Design. Mit einem Nettogewicht von 3,5 kg und Abmessungen von 300 x 203 x 100 mm war das Touring T30 Automatic einst für 348,00 DM erhältlich, ein Preis, der seine Qualität und Vielseitigkeit widerspiegelt.

 

3.3 Touring TU 400 (1959)

 

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Das Touring TU 400 ist ein charakteristisches Radiogerät, das um das Jahr 1959 herum entwickelt wurde. Es bietet eine breite Palette von Funktionen, darunter Empfang für Lang-, Mittel- und Kurzwellen sowie UKW. Betrieben wird das Gerät mit trockenen Batterien von 5 x D 1,5 Volt, was ihm eine hohe Mobilität verleiht. Das Plastikgehäuse, das mit Kunstleder in taubenblau bezogen ist, macht es robust und ansprechend zugleich. Das Touring TU 400 entspricht äußerlich und von der Ausstattung dem Schaub Lorenz Touring T400. Mit einem Nettogewicht von 3,5 kg war es einst ein beliebter Reisebegleiter.

 

3.4 Touring Automatik T40 (1963/64)

 

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Das Touring T40 Automatik (Modellnummer 28080/81/82), produziert zwischen 1963 und 1964, ist ein Auto-Reise-Empfänger, der mit einem Kunststoffgehäuse mit Kunstlederüberzug ausgestattet ist. Als Koffergerät ohne Netzteil konzipiert, basiert es auf dem Superhet-Prinzip und verfügt über 7 AM- und 12 FM-Kreise. Die Zwischenfrequenzen liegen bei 460 kHz und 10,7 MHz, und das Gerät deckt die Wellenbereiche Langwelle, Mittelwelle, Kurzwelle und UKW ab. Die Versorgungsspannung beträgt 7,5 Volt und erfolgt über Batterie oder Akku. Das Touring T40 Automatik ist mit 10 Transistoren und 5 Dioden sowie 2 Gleichrichtern bestückt. Der eingebaute Lautsprecher ist ein permanent-dynamischer ovaler Lautsprecher mit den Maßen 18x13 cm. Das Gerät hat Abmessungen von 30 x 18,8 x 9,3 cm und wiegt 3,35 kg (mit Batterien).

Das Touring T40 Automatik war damals zum Preis von 362,00 DM erhältlich und wurde in drei Ausführungen angeboten: anthrazit-grau (28080), rauchblau-grau (28081) und perlweiß-hellbraun (28082). Es verfügt über eine Autohalterung (optional erhältlich: 31297) und ermöglicht einen Umschaltung zwischen 6-12V Betrieb. Weitere Merkmale sind ein Sicherheitsschloss, Doppellayerplatinen und Transistoren auf Stecksockeln. Die NF-Ausgangsleistung beträgt 1,8W.

 

3.5 Touring Automatik T60 (1965/66)

 

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Das Touring T60 Automatik 11014975( in anthrazit-grau) , hergestellt zwischen 1965 und 1966, ist ein herausragendes Beispiel für einen Reisegerät-Rundfunkempfänger. Mit 10 Transistoren und dem Hauptprinzip des Superhets bietet es einen breiten Empfangsbereich für Lang-, Mittel- und Kurzwellen sowie UKW. Betrieben mit trockenen Batterien von 5 x 1,5 Volt, zeichnet sich dieses Gerät durch seine Mobilität aus. Sein Plastikgehäuse, hergestellt aus Thermoplast, macht es leicht und langlebig zugleich. Mit 7 AM-Kreisen und 13 FM-Kreisen bietet das Touring T60 Automatik eine leistungsstarke Empfangsfähigkeit. Sein dynamischer Ovallautsprecher liefert eine Leistung von 2,5 W, während sein kompaktes Design es zu einem idealen Reisebegleiter macht. Es ist auch für den Betrieb im Auto über die Autohalterung Touring T60 930117 ausgelegt, die es ermöglicht, das Gerät von einer 6-V- oder 12-V-Autobatterie zu betreiben, mit einer Ausgangsleistung von 6 W. Ein Netzbetrieb ist ebenfalls mit einem zusätzlichen Netzteil möglich. Das Touring T60 Automatik ist in verschiedenen Farbausführungen erhältlich, darunter weinrot/hellbraun, moosgrün/hellbraun, perlweiß/hellbraun, cognac/hellbraun und anthrazit/grau. Mit einem Nettogewicht von 3,4 kg und Abmessungen von 300 x 188 x 93 mm war das Touring T60 Automatik einst für 325,00 DM erhältlich, was seinen Wert und seine Vielseitigkeit widerspiegelt.

 

3.6 Touring-Box T50 (1965/66)

 

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Das Touring T60 Automatik 11014975 in anthrazit-grau, hergestellt zwischen 1965 und 1966 von Schaub und Schaub-Lorenz, ist ein herausragendes Beispiel für einen Reisegerät-Rundfunkempfänger. Mit 10 Transistoren und dem Hauptprinzip des Superhets bietet es einen breiten Empfangsbereich für Lang-, Mittel- und Kurzwellen sowie UKW. Betrieben mit trockenen Batterien von 5 x 1,5 Volt, zeichnet sich dieses Gerät durch seine Mobilität aus. Sein Plastikgehäuse, hergestellt aus Thermoplast, macht es leicht und langlebig zugleich.Mit 7 AM-Kreisen und 13 FM-Kreisen bietet das Touring T60 Automatik eine leistungsstarke Empfangsfähigkeit. Sein dynamischer Ovallautsprecher liefert eine Leistung von 2,5 W, während sein kompaktes Design es zu einem idealen Reisebegleiter macht. Es ist auch für den Betrieb im Auto über die Autohalterung Touring T60 930117 ausgelegt, die es ermöglicht, das Gerät von einer 6-V- oder 12-V-Autobatterie zu betreiben, mit einer Ausgangsleistung von 6 W. Ein Netzbetrieb ist ebenfalls mit einem zusätzlichen Netzteil möglich.

Das Touring T60 Automatik ist in verschiedenen Farbausführungen erhältlich, darunter weinrot/hellbraun, moosgrün/hellbraun, perlweiß/hellbraun, cognac/hellbraun und anthrazit/grau. Mit einem Nettogewicht von 3,4 kg und Abmessungen von 300 x 188 x 93 mm war das Touring T60 Automatik einst für 325,00 DM erhältlich, was seinen Wert und seine Vielseitigkeit widerspiegelt.

3.7 Touring-Box T60 93121171 (1965/66)

 

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Die Touring-Box T60 93121171 wurde zwischen 1965 und 1966 von Schaub und Schaub-Lorenz hergestellt. Dieses Gerät besteht aus einem Holzgehäuse und ist als Tischmodell konzipiert. Mit Abmessungen von 540 x 170 x 250 mm dient es als Einschub-Box für die Modelle Touring T50 Automatik und Touring T60 Automatik, um sie als Heimgerät zu verwenden. Die Touring-Box ermöglicht eine automatische Umschaltung auf die Gehäuseantenne, sobald das Koffergerät eingeschoben wird. Der eingebaute Lautsprecher muss manuell über die Autohalter-Anschlussbuchse verbunden werden. Alternativ kann auch ein T40 eingesetzt werden, wobei die Antennen wegen ihrer isolierten Spitzen nicht mit der Gehäuseantenne verbunden werden. Die Touring-Box T60 93121171 ist in einer Ausführung erhältlich, die aus Palisander mit Schleiflack besteht. Mit einem Nettogewicht von 3 kg bietet sie eine stabile Basis für den Einsatz von tragbaren Radiogeräten im Heimgebrauch.

 

3.8 Touring T10 31380/81/82 (1960/61)

 

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Das Touring T10 31380/81/82, hergestellt zwischen 1960 und 1961, ist ein Rundfunkempfänger. Dieses Reisegerät bietet eine breite Palette von Funktionen, darunter Empfang für Lang-, Mittel- und Kurzwellen sowie UKW. Betrieben mit Akku und/oder Batterie von 5 x 1,5 Volt, zeichnet sich dieses Gerät durch seine Mobilität aus. Mit 9 Transistoren und einem Hauptprinzip der Superheterodyn-Mehrfachmischung bietet das Touring T10 eine zuverlässige Leistung. Es verfügt über 8 AM-Kreise und 13 FM-Kreise, was eine leistungsstarke Empfangsfähigkeit gewährleistet. Der dynamische Ovallautsprecher liefert klaren und kraftvollen Klang. Das Plastikgehäuse, hergestellt aus Thermoplast, ist in verschiedenen Farben erhältlich, darunter lindgrün (Typ 31380), rot (Typ 31381) und sandgrau (Typ 31382). Eine bemerkenswerte Eigenschaft dieses Geräts ist die Skala, die aus echtem Glas besteht und mit einer phosphoreszierenden Platte hinterlegt ist, so dass sie nach Lichteinfall noch eine Weile grün nachleuchtet. Die Autohalterung für das Touring T10 passt auch für andere Modelle wie das Touring T20 und T30. Das Gerät verfügt über verschiedene Anschlüsse für externen Lautsprecher, Batterie, Antenne und Masse. Eine Antennenanpassung kann von außen durch einen Trimmer erfolgen, und die Versorgungsspannung kann intern auf 6 oder 12 V eingestellt werden. Mit einem Nettogewicht von 3,5 kg und einem Originalpreis von 308,00 DM war das Touring T10 31380/81/82 ein beliebtes und erschwingliches Radiogerät seiner Zeit.

 

3.9 Touring T20 31383/84/85 (1961/62)

 

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Das Touring T20 31383/84/85, hergestellt zwischen 1961 und 1962, ist ein Auto-Reise-Empfänger. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff mit Kunstleder und hat die Form eines Koffergeräts ohne Netzteil. Das Prinzip des Geräts ist Superhet, und es verfügt über 8 AM- und 13 FM-Kreise. Die Zwischenfrequenzen liegen bei 460 kHz und 10,7 MHz. Es deckt die Wellenbereiche Langwelle, Mittelwelle, Kurzwelle und UKW ab. Die Versorgungsspannung erfolgt über 5 x 1,5 Volt Monozellen-Batterien. Das Gerät ist mit einer Vielzahl von Transistoren und anderen Halbleitern bestückt, darunter AF114, AF115, AF116, 2xAF117, OC71, OC75, 2xOC74, 2xOA90, 2xOA79, E37, 5C5, 15DP und Z4/5 (Z-Diode). Ein permanent-dynamischer Lautsprecher liefert den Klang. Das Touring T20 31383/84/85 hat Abmessungen von 30,00 x 20,30 x 10,00 cm und ein Gewicht von 3,5 kg. Der Neupreis betrug 335,00 DM. Es war in drei verschiedenen Farbausführungen erhältlich. Die NF-Ausgangsleistung beträgt 1,3 W. Eine Autohalterung (31294) war optional erhältlich zum Preis von 36,50 DM.

 

3.10 Touring T50 Automatik 101001 [weinrot-hellbraun] (1964/65)

 

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Das Touring T50 Automatik 101001, produziert zwischen 1964 und 1965, ist ein vielseitiger Rundfunkempfänger. Mit 10 Transistoren und einem Hauptprinzip der Superheterodyne bietet es eine zuverlässige Leistung für den Empfang von Lang-, Mittel- und Kurzwellen sowie UKW. Betrieben mit Trockenbatterien von 5 x 1,5 Volt, ist es äußerst mobil und praktisch für unterwegs. Das Gerät verfügt über 7 AM- und 13 FM-Kreise für eine leistungsstarke Empfangsfähigkeit. Der dynamische Ovallautsprecher liefert klaren und kraftvollen Klang. Das robuste Plastikgehäuse aus Thermoplast, in der Farbausführung weinrot-hellbraun, verleiht dem Gerät eine ansprechende Ästhetik. Mit Abmessungen von 300 x 188 x 93 mm und einem Nettogewicht von 3,6 kg ist es handlich und einfach zu transportieren. Eine besondere Funktion ist die Basisspannungsstabilisierung mit einer fest eingebauten DEAC-Zelle (NiCd-Element). Die Autohalterung ermöglicht den Betrieb im Auto über eine 6-V- oder 12-V-Autobatterie, was die Ausgangsleistung auf 4 W erhöht. Der Originalpreis für das Touring T50 Automatik 101001 betrug 488,00 DM, was es zu einer beliebten und erschwinglichen Option seiner Zeit machte. 

 

3.11 Touring T50 Automatik 101002 [anthrazit-grau] (1964/65)

 

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3.12 Touring T50 Automatik 101003 [moosgrün-hellbraun] (1964/65)

 

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3.13 Touring T50 Automatik 101004 [perlweiß-hellbraun] (1964/65)

 

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3.14 Touring T50 Automatik 11013375 [rauchblau-grau] (1964/65)

 

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4. Produktion und Verbreitung

4.1 Produktionszahlen und Standorte

Die Touring Serie von Schaub-Lorenz war nicht nur eine technologische Innovation, sondern auch ein kommerzieller Erfolg, der durch beeindruckende Produktionszahlen und eine sorgfältig ausgeklügelte Standortstrategie gekennzeichnet war. Dieses Kapitel beleuchtet die Herstellung und geografische Verteilung der Produktionsstätten, die maßgeblich zum Erfolg der Touring Serie beitrugen. In den frühen 1960er Jahren begann Schaub-Lorenz mit der Serienfertigung der Touring Serie, die schnell zu einem der Hauptprodukte des Unternehmens avancierte. Die Nachfrage nach diesen innovativen tragbaren Radios stieg kontinuierlich, angetrieben durch die wachsende Beliebtheit des mobilen Lifestyle und die zunehmende Verbreitung des Radios als Unterhaltungsmedium. Um diese Nachfrage zu bedienen, steigerte Schaub-Lorenz die Produktionskapazitäten signifikant. Die Produktionsstätten in Pforzheim, wo das Unternehmen ursprünglich ansässig war, wurden durch zusätzliche Kapazitäten in anderen Teilen Deutschlands ergänzt. Diese Expansion ermöglichte es Schaub-Lorenz, effizienter auf die regionalen und internationalen Märkte zu reagieren und die Logistik für den weltweiten Vertrieb der Touring Radios zu optimieren.

 

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Die Wahl der Produktionsstandorte war strategisch geprägt, wobei Schaub-Lorenz sowohl die Nähe zu wichtigen Absatzmärkten als auch die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte berücksichtigte. Neben den bestehenden Einrichtungen in Pforzheim wurden neue Fertigungsanlagen in Rastatt und später auch in anderen Regionen Süddeutschlands eingerichtet. Diese Standorte profitierten von ihrer Nähe zu technologischen Forschungszentren und Hochschulen, was dem Unternehmen Zugang zu neuesten Forschungsergebnissen und hochqualifizierten Fachkräften sicherte. Die genauen Produktionszahlen der Touring Serie sind ein Indikator für ihren Erfolg. In den Spitzenjahren der Serie, vor allem Mitte der 1960er bis Anfang der 1970er Jahre, produzierte Schaub-Lorenz jährlich hunderttausende Einheiten. Diese hohen Stückzahlen wurden durch kontinuierliche Investitionen in moderne Fertigungstechnologien und Automatisierungsprozesse ermöglicht, die nicht nur die Effizienz steigerten, sondern auch die Produktqualität konstant hoch hielten.

Obwohl die Hauptproduktionsstätten in Deutschland lagen, hatte die Touring Serie eine globale Reichweite. Schaub-Lorenz exportierte seine Radios in zahlreiche Länder, was die internationale Präsenz und den weltweiten Einfluss der Marke verstärkte. Die Exportquote von bis zu 20 Prozent in den 1960er Jahren unterstreicht die internationale Beliebtheit der Touring Radios und ihre Bedeutung als Exportgut.

 

4.2 Marktverteilung und Zielgruppen

Die Touring Serie von Schaub-Lorenz war nicht nur ein technologisches Aushängeschild des Unternehmens, sondern auch ein Paradebeispiel für zielgerichtetes Marketing und kluge Marktpositionierung. Die Analyse der Marktverteilung und die Identifikation der Zielgruppen spielten eine entscheidende Rolle für den kommerziellen Erfolg der Serie. Dieses Kapitel beleuchtet, wie Schaub-Lorenz diese Aspekte meisterte. 

Schaub-Lorenz nutzte seine starke Präsenz auf dem europäischen Markt als Sprungbrett für die internationale Expansion. Die Touring Serie fand insbesondere in Westeuropa großen Anklang, wo das Bedürfnis nach mobiler Unterhaltung schnell wuchs. Länder wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien waren führende Märkte, jedoch wurden die Radios auch nach Skandinavien und in die Benelux-Staaten exportiert, wo sie wegen ihrer Robustheit und Zuverlässigkeit geschätzt wurden. Darüber hinaus erschloss Schaub-Lorenz auch Märkte außerhalb Europas, darunter Nordamerika und Australien. In diesen Regionen profitierte das Unternehmen von einem wachsenden Interesse an hochwertigen europäischen Konsumgütern. Die strategische Nutzung von Handelsmessen und die Zusammenarbeit mit lokalen Vertriebspartnern ermöglichten es Schaub-Lorenz, seine Reichweite auszudehnen und die Touring Radios global zu positionieren.

 

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Die Zielgruppen der Touring Serie waren vielfältig und umfassten mehrere demografische Segmente. Eine primäre Zielgruppe waren junge Erwachsene und mobile Berufstätige, die ein tragbares Radio für Unterwegs suchten. Die Geräte sprachen diese Gruppe durch ihr modernes Design und ihre einfache Handhabung an, was sie zu idealen Begleitern für Reisen und Freizeitaktivitäten machte. Eine weitere wichtige Zielgruppe waren technikaffine Nutzer, die Wert auf die neuesten technologischen Innovationen legten. Schaub-Lorenz traf diese Nachfrage mit fortgeschrittenen Features wie FM-Empfang und verbesserten Audioqualitäten, die die Touring Radios von einfacheren Modellen abhoben.

Um die identifizierten Zielgruppen effektiv zu erreichen, setzte Schaub-Lorenz auf eine Kombination aus traditionellen und modernen Marketingstrategien. Printwerbung in Fachzeitschriften und Tageszeitungen war weit verbreitet, aber das Unternehmen nutzte auch Radio- und später Fernsehwerbung, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Darüber hinaus waren Partnerschaften mit Einzelhändlern entscheidend, um die Verfügbarkeit der Touring Radios sicherzustellen und gleichzeitig Werbeaktionen lokal zu unterstützen.

 

4.3 Die Rolle der Touring Serie im globalen Markt

Die Touring Serie von Schaub-Lorenz, eingeführt in den 1960er Jahren, erzielte erheblichen internationalen Erfolg und trug maßgeblich zur Stärkung der globalen Präsenz der Marke bei. Diese tragbaren Radios wurden besonders in Europa und Nordamerika für ihre robuste Bauweise und ausgezeichnete Empfangsqualität geschätzt. In Europa, insbesondere in Deutschland, Frankreich und Großbritannien, setzten sie Maßstäbe für mobile Unterhaltungselektronik. Die Exportquote der Radios betrug zeitweise bis zu 20 Prozent des Gesamtumsatzes, was ihre Beliebtheit auf internationalen Märkten unterstreicht. Ihre innovative Technologie, darunter der Einsatz von FM-Band neben AM und Kurzwellen, sowie ihr ansprechendes Design, machten die Touring Serie zu einem bevorzugten Produkt unter Konsumenten, die Wert auf Qualität und Leistung legten. Durch den Export der Touring Serie konnte Schaub-Lorenz nicht nur seine technologische Führerschaft festigen, sondern auch den globalen Standard für tragbare Radios mitprägen.

 

5. Kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse

5.1 Einfluss auf die Popkultur

Der Einfluss der Touring Serie von Schaub-Lorenz auf die Popkultur der 1960er und 1970er Jahre war bemerkenswert. Diese tragbaren Radios wurden zu einem Symbol der Jugendkultur und Freiheit, einer Zeit, in der Musik eine zentrale Rolle in der gesellschaftlichen Bewegung spielte. Insbesondere durch die Verbreitung von Rock- und Popmusik über das Radio konnten Jugendliche überall und jederzeit ihre Lieblingsmusik hören, was das kulturelle Phänomen der Musikfestivals und Outdoor-Veranstaltungen stark beeinflusste. Die Touring Radios waren aufgrund ihrer Portabilität und Robustheit ideal für solche Anlässe und wurden zu einem unverzichtbaren Accessoire für junge Menschen, die ihre Musik unterwegs genießen wollten. Darüber hinaus verstärkte die Verfügbarkeit dieser Geräte den Einfluss von Radiosendern als Hauptmedium für die Verbreitung neuer Musik und Künstler, was wiederum die Popkultur und die Musikindustrie nachhaltig formte. In dieser Ära, in der das Radio das Fenster zur Welt der Musik und Information war, spielten die Touring Radios eine Schlüsselrolle dabei, die Grenzen zwischen verschiedenen Musikgenres und Kulturen zu verwischen und trugen so zu einem globaleren Verständnis und einer Akzeptanz von Diversität bei.

 

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TOURING international 104 - Innenansicht

 

5.2 Bedeutung für die Audiotechnik

Die Touring Serie von Schaub-Lorenz hatte einen signifikanten Einfluss auf die Entwicklung der Audiotechnik, insbesondere durch die Verbesserung der tragbaren Radiotechnologie. Diese Geräte zeichneten sich durch eine Reihe von Innovationen aus, die die Art und Weise, wie Menschen Musik und andere Audioinhalte konsumieren, nachhaltig veränderten. Ein Schlüsselelement war die Integration des FM-Empfangs neben dem traditionellen AM-Band, was die Audioqualität erheblich verbesserte. Dies ermöglichte eine klarere und stabilere Klangwiedergabe, frei von den häufigen Störungen und dem Rauschen, das AM-Übertragungen charakterisierte. Die Touring Radios führten zudem fortschrittliche Schaltkreistechnologien ein, darunter verbesserte Verstärkersysteme und innovative Tuning-Funktionen, die eine präzisere und benutzerfreundlichere Einstellung der Sender ermöglichten. Diese technischen Fortschritte trugen dazu bei, die Benutzererfahrung zu optimieren und die Zuverlässigkeit der Geräte unter verschiedenen Betriebsbedingungen zu erhöhen.

 

5.3 Sammlerstücke und Retro-Trend

Die Touring Serie von Schaub-Lorenz hat sich über die Jahre zu einem begehrten Sammlerstück entwickelt, besonders prominent innerhalb des Retro-Trends, der Vintage-Elektronik und insbesondere alte Radios einschließt. Die Serie zeichnet sich durch ihre robuste Bauweise und das charakteristische Design aus, das die Ästhetik und den Zeitgeist der 1960er und 1970er Jahre einfängt.

Spezifische Modelle und ihre Beliebtheit
Einige spezifische Modelle der Touring Serie sind besonders unter Sammlern beliebt und symbolisieren den Charme und die technologische Neuerung ihrer Zeit. Zum Beispiel:

Touring T50 und T60: Diese Modelle sind bekannt für ihre Langlebigkeit und hervorragende Klangqualität, was sie zu gefragten Stücken auf dem Sammlermarkt macht.
Touring International 104: Dieses Modell zeichnet sich durch seine umfassenden Bandfunktionen aus, einschließlich Kurz-, Mittel-, Langwelle und FM, und ist wegen seiner vielseitigen Empfangsmöglichkeiten sehr geschätzt.

 

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TOURING international 104

 

Preise und Markt
Die Preise für gut erhaltene Stücke der Touring Serie können je nach Zustand, Modell und Marktnachfrage erheblich variieren. Generell liegen die Preise für funktionsfähige Modelle in gutem Zustand oft zwischen 50 und 200 Euro, wobei besonders seltene oder gut erhaltene Exemplare auch höhere Preise erzielen können. Der Preis kann auch steigen, wenn das Originalzubehör wie Verpackungen, Bedienungsanleitungen und unbeschädigte Gehäuse vorhanden sind.

Retro-Trend und kulturelle Bedeutung
Der Retro-Trend hat den Wert und das Interesse an Vintage-Radios wie denen der Touring Serie verstärkt. Diese Geräte sind nicht nur funktionale Sammlerstücke, sondern auch Ausdruck einer nostalgischen Wertschätzung für die Designästhetik und Technologie vergangener Jahrzehnte. Sie finden oft ihren Platz in den Sammlungen von Liebhabern der 1960er- und 1970er-Jahre-Kultur sowie bei Enthusiasten, die eine Leidenschaft für historische Audiotechnik haben.

Insgesamt bleibt die Touring Serie von Schaub-Lorenz ein lebendiges Beispiel für die Verschmelzung von Form und Funktion, das nicht nur Audio-Liebhaber und Technik-Enthusiasten anspricht, sondern auch jene, die die visuelle und materielle Kultur einer vergangenen Ära schätzen. Ihre fortgesetzte Beliebtheit auf dem Sammlermarkt bestätigt ihren dauerhaften Einfluss und ihre Bedeutung als Teil der Geschichte der Unterhaltungselektronik.

 

Quellen [10.05.2024]

1. https://www.radiomuseum.org/

2. https://de.wikipedia.org/wiki/G._Schaub_Apparatebau

3. https://www.radiomuseum-bocket.de/wiki/index.php?title=Schaub-Lorenz_Touring_T40_Automatik_28080/81/82

4. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vintage_Zenith_Royal_50_Transistor_Radio,_Made_In_USA,_Circa_1962_%2814618380468%29.jpg

5. https://www.wikiwand.com/de/Transistorradio

6. https://www.radiomuseum.org/collection/thomas_schubert.html#google_vignette

7. https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Bardeen_Shockley_Brattain_1948.JPG

8.https://historictech.com/product/sony-tr-63-radio/

 

Quellen [18.11.2023]

[1]https://de.wikipedia.org/wiki/G._Schaub_Apparatebau

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/ITT_Inc.

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Standard_Elektrik_Lorenz

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