Nordmende
Nordmende, ein historisches deutsches Unternehmen, ist bekannt für seine bedeutenden Beiträge zur Unterhaltungselektronik. Gegründet im Jahr 1923 als Norddeutsche Mende Rundfunk GmbH in Bremen, hat sich das Unternehmen durch Innovation und Qualität in der Produktion von Radios, Fernsehern und anderen Unterhaltungselektronikgeräten ausgezeichnet. Nordmende, besonders bekannt für seine Radios in den frühen Jahren, hat im Laufe der Zeit auch in andere Bereiche wie Fernsehgeräte und Hi-Fi-Systeme expandiert. Mit seinem Sitz in Bremen hat Nordmende stets Wert auf fortschrittliche Technologie und Design gelegt, um den Bedürfnissen und Erwartungen seiner Kunden gerecht zu werden.
Historisches Logo von Nordmende [1]
Inhaltsverzeichnis:
3. Radiogeräte und Fernsehtechnik
4. Hi-Fi-Systeme und Heimelektronik
1. Gründung und Anfänge
Die Wurzeln von Nordmende, einem der führenden deutschen Hersteller von Unterhaltungselektronik, liegen in der Stadt Dresden, wo im Jahr 1923 die Gründung des Unternehmens stattfand. Otto Hermann Mende, der Gründer, legte den Grundstein für das, was zu einem bedeutenden Namen in der Geschichte der Rundfunkgerätefabrikation werden sollte. In den 1930er Jahren erlebte das Unternehmen unter seiner Führung einen enormen Aufschwung und avancierte zu einem der größten deutschen Rundfunkgerätehersteller.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1947, setzte Martin Mende, der Sohn des Gründers, das Familienerbe fort. Er gründete in Bremen die Norddeutsche Mende-Rundfunk GmbH. Die Wahl Bremens für den Firmensitz war strategisch, da die Stadt nach dem Krieg ein wichtiges Zentrum für Industrie und Handel in Deutschland war. Das Unternehmen nahm seine Tätigkeit in den Hallen der ehemaligen Focke-Wulf-Flugzeugwerke auf und wurde schnell zu einem Synonym für Qualität und Innovation im Bereich der Unterhaltungselektronik. In der Nachkriegszeit etablierte sich Nordmende rasch als einer der führenden deutschen Hersteller von Radios, Fernsehern, Tonbandgeräten und Plattenspielern. Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war die Einführung des Nordmende Präsident, des ersten Fernsehers mit kabelloser Ultraschallfernbedienung, ein Beleg für die Innovationskraft des Unternehmens.
Die 1970er Jahre waren für Nordmende eine Zeit der Weiterentwicklung und des Wandels. 1969 übernahmen Martin Mendes Söhne das Unternehmen. In diesem Jahrzehnt wurden Nordmende-Fernseher wegen ihrer innovativen Chassis, die stark modular und im Bereich der Signalverarbeitung netzgetrennt aufgebaut waren, sowie wegen einer aufwendigen Endkontrolle der ausgelieferten Geräte bekannt. Dieser hohe Qualitätsstandard führte jedoch auch zu hohen Kosten, was sich in einem wettbewerbsintensiven Markt als Nachteil herausstellte. Das Produktdesign von Nordmende zeichnete sich durch eine Mischung aus traditionellen und modernen Elementen aus. Neben Farbfernsehgeräten mit Holzdekorgehäuse baute Nordmende designorientierte Fernseher im Monitorlook, deren Kunststoffgehäuse in einem aufwendigen Kunststoffblasverfahren hergestellt wurden. Besonders bemerkenswert waren die Spitzenmodelle „Color Stereosonic“ und „Spectra Color Studio“, die mit innovativen Funktionen wie integrierten Standfüßen und mehreren Bildschirmen für die parallele Darstellung verschiedener Programme ausgestattet waren.
Nordmende Spectra Color Studio, 66cm Hauptbildschirm und zusätzlich drei Kontrollmonitore[2]
1977 markierte ein Wendepunkt, als Anteile des Unternehmens an den französischen Thomson-Brandt-Konzern verkauft wurden. Ein Jahr später veräußerte die Familie auch ihren verbliebenen Anteil an Thomson-Brandt. Diese Akquisition führte zu bedeutenden Veränderungen in der Struktur und Strategie des Unternehmens. Die Produktion wurde bei der Norddeutsche Mende Rundfunk KG fortgeführt, während der Vertrieb und die Werbung von der Nordmende Vertriebs GmbH & Co. oHG übernommen wurden. Die 1980er Jahre brachten weitere Herausforderungen und Veränderungen für Nordmende. Der Wettbewerb im Markt für Unterhaltungselektronik wurde zunehmend intensiver, und die Anforderungen an Technologie und Design entwickelten sich stetig weiter. Trotz dieser Herausforderungen blieb Nordmende seinem Ruf für Innovation und Qualität treu und prägte weiterhin die deutsche Unterhaltungselektroniklandschaft. Die Geschichte von Nordmende ist geprägt von Pioniergeist, technologischer Innovation und der Fähigkeit, sich an verändernde Marktbedingungen anzupassen. Von den Anfängen in Dresden bis hin zu den herausfordernden Zeiten unter dem Dach von Thomson-Brandt, hat Nordmende eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Unterhaltungselektronik gespielt. Heute lebt das Erbe von Nordmende in den vielen Haushalten weiter, in denen seine Produkte nach wie vor genutzt werden.
2. Expansion und Innovation
Die Phase der Expansion und Innovation bei Nordmende, einem der prägendsten Namen in der deutschen Unterhaltungselektronik, war eine Zeit des dynamischen Wachstums und der technologischen Durchbrüche. Nach den frühen Erfolgen in der Radioherstellung begann das Unternehmen in den 1950er Jahren mit der Produktion von Fernsehgeräten, was den Beginn einer neuen Ära in der Firmengeschichte markierte. Die 1950er und 1960er Jahre waren Zeiten rasanter technologischer Entwicklungen und Nordmende stand an der vordersten Front dieser Revolution. Die Einführung von Fernsehgeräten bedeutete nicht nur eine Erweiterung des Produktangebots, sondern auch die Anpassung an die sich wandelnden Bedürfnisse und Erwartungen der Verbraucher. Nordmende-Fernseher waren bekannt für ihre hervorragende Bildqualität und robuste Bauweise, was sie zu begehrten Produkten in deutschen Haushalten machte.
Nordmende Spectra Fernseher [3]
Der Aufstieg von Nordmende in der Elektronikbranche war auch ein Zeugnis seines Engagements für Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen investierte bedeutende Ressourcen in die Verbesserung seiner Produkte und in die Erschließung neuer Technologien. Ein Ergebnis dieser Bemühungen war die Einführung des ersten Fernsehers mit Ultraschallfernbedienung, ein Meilenstein, der Nordmende in der Branche deutlich hervorhob. In den 1970er Jahren verstärkte Nordmende seine Präsenz im Bereich der Farbfernsehgeräte. Diese Geräte zeichneten sich durch innovative Chassis-Designs aus, die modulare und netzgetrennte Signalverarbeitung boten. Diese Entwicklungen waren nicht nur technisch fortschrittlich, sondern auch ästhetisch ansprechend und trugen dazu bei, die Marke Nordmende als Synonym für Qualität und Design zu etablieren. Das Unternehmen erweiterte auch seine Produktpalette um Hi-Fi-Systeme und andere Heimelektronik. Diese neuen Produktlinien zeugten von der Fähigkeit Nordmendes, sich an den sich ständig verändernden Markt anzupassen und die Bedürfnisse seiner Kunden zu erfüllen. Die Hi-Fi-Systeme, bekannt für ihre Klangqualität und Zuverlässigkeit, stärkten Nordmendes Position als führender Anbieter in der Unterhaltungselektronik. Die späten 1970er und frühen 1980er Jahre waren eine Zeit, in der das Unternehmen sich neuen Herausforderungen stellen musste. Der zunehmende Wettbewerb und der technologische Wandel erforderten ständige Innovation und Anpassung. Trotz dieser Herausforderungen blieb Nordmende seiner Kernphilosophie treu, fortschrittliche und qualitativ hochwertige Produkte zu entwickeln, die den Erwartungen der Verbraucher entsprachen.
3. Radiogeräte und Fernsehtechnik
Das Kapitel über Radiogeräte und Fernsehtechnik in der Geschichte von Nordmende beleuchtet die bedeutende Rolle, die das Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung dieser Unterhaltungselektronikgeräte gespielt hat. Nordmende, gegründet im Jahr 1923 als Norddeutsche Mende Rundfunk GmbH in Dresden, begann seine Reise in der Welt der Rundfunktechnologie. In den frühen Jahren nach seiner Gründung war Nordmende besonders für seine Radiogeräte bekannt. Diese Radios waren qualitativ hochwertig und technologisch fortschrittlich, was sie zu beliebten Produkten auf dem Markt machte. Die Radiogeräte von Nordmende waren nicht nur in Deutschland, sondern auch international gefragt, und das Unternehmen baute sich einen Ruf für seine Innovation und Qualität auf diesem Gebiet auf. Mit der Zeit begann Nordmende seine Produktpalette zu diversifizieren und wagte den Schritt in die Produktion von Fernsehgeräten. Dies markierte einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte des Unternehmens, da es sich von Radios auf das aufstrebende Medium des Fernsehens ausweitete. Die 1950er und 1960er Jahre waren entscheidend für Nordmende in diesem Bereich, da es die ersten Fernseher herstellte und auf den Markt brachte. Diese Fernsehgeräte zeichneten sich durch ihre hervorragende Bildqualität und robuste Bauweise aus, was sie zu begehrten Produkten in deutschen Haushalten machte.
Ein Höhepunkt in der Geschichte von Nordmende war die Einführung des Nordmende Präsident, des ersten Fernsehers mit kabelloser Ultraschallfernbedienung. Diese Innovation setzte einen Meilenstein in der Branche und unterstrich Nordmendes Engagement für technologische Fortschritte und Benutzerfreundlichkeit. Nordmende war stets bestrebt, die Bedürfnisse und Erwartungen seiner Kunden zu erfüllen und neue Technologien in seine Produkte zu integrieren. Die 1970er Jahre brachten weitere Entwicklungen im Bereich der Fernsehtechnik bei Nordmende. Das Unternehmen war bekannt für seine innovativen Chassis-Designs, die modular und netzgetrennt aufgebaut waren, was die Wartung und Reparatur erleichterte. Darüber hinaus experimentierte Nordmende mit verschiedenen Designs, darunter Farbfernsehgeräte mit Holzdekorgehäusen und designorientierte Fernseher im Monitorlook. Diese Vielfalt an Angeboten spiegelte die Fähigkeit von Nordmende wider, sich an unterschiedliche Geschmäcker und Präferenzen anzupassen. Die Geschichte von Nordmende im Bereich Radiogeräte und Fernsehtechnik ist geprägt von Innovation, Qualität und dem Streben nach herausragender Technologie. Das Unternehmen hat einen wichtigen Beitrag zur Unterhaltungselektronikbranche geleistet und seine Produkte haben Generationen von Menschen Freude bereitet. In den nächsten Kapiteln werden wir uns weiter mit der Expansion von Nordmende und seinen Erfolgen in anderen Bereichen der Unterhaltungselektronik beschäftigen.
4. Hi-Fi-Systeme und Heimelektronik
Nordmende, einst eine prägende Marke in der deutschen Unterhaltungselektronik, trat insbesondere in den 1960er und 1970er Jahren mit einer Reihe von High-Fidelity (Hi-Fi) Systemen und Heimelektronikprodukten hervor. In den 1960er Jahren fokussierte sich Nordmende auf die Produktion von Hi-Fi-Geräten und wurde für seine Stereoanlagen bekannt. Die Marke setzte dabei auf eine Mischung aus fortschrittlicher Technologie und ansprechendem Design. Ein Beispiel für Nordmendes Innovation in diesem Bereich ist der "Transita-Stereo", ein tragbares Radio, das in den 1960er Jahren auf den Markt kam. Dieses Gerät kombinierte Funktionalität mit einem ästhetischen Design und war Teil der neuen Welle von Heimelektronikprodukten, die das Unternehmen in dieser Zeit produzierte.
Weiterhin entwickelte Nordmende auch Fernsehgeräte, wie den "Spectra Futura", der in den 1970er Jahren eingeführt wurde. Dieses Farbfernsehgerät zeichnete sich durch ein modernes Design und eine hohe Bildqualität aus und spiegelt Nordmendes Bestreben wider, fortschrittliche Technologien in ihren Produkten zu integrieren. Nordmende verstand es, sich mit seinen Produkten als Synonym für Qualität und technologische Raffinesse zu etablieren, wobei der Fokus sowohl auf Funktionalität als auch auf Design lag. Diese Kombination machte die Marke in der Blütezeit der Hi-Fi-Ära zu einem geschätzten Namen in der deutschen Unterhaltungselektronik.
Quellen [13.10.2023]
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Nordmende
[2] https://www.nordmende.eu/de/die-marke/kultprodukte/spectra-color-studio/
[3] https://www.nordmende.eu/de/die-marke/kultprodukte/