3.72 Radio Fernlaut, Frankfurt a.M.
Über die von den Herren Fritz Kalusa und Fritz Stern gegründete Firma war nur wenig zu erfahren. Die RTV-Zulassung wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte 1924 erteilt.
Zunächst fertigte Kalusa Detektorapparate in drei Ausführungen und Ende 1924 erschien das erste Inserat über das Radio-Fernlaut-Audion. Auch im Januar 1925 wurde „der Billigste und Beste“ nochmals angeboten. Weil bisher weder das im Inserat abgebildete Einröhren-Audion, noch ein angekündigter Zweiröhrenempfänger gefunden wurde, sind Zweifel berechtigt, ob außer den Mustergeräten überhaupt mit einer Produktion dieser Geräte begonnen wurde.
Kalusa hatte keinen eigenen Vertrieb und versuchte, seine Produkte – die drei Typen von Detektorapparaten – über den Handel los zu werden. Bei Preisen ab zwei Goldmark war da sicher nicht viel zu verdienen und es ist anzunehmen, dass die „Fabrik“ mit ihren spärlichen Umsätzen nur bis 1925, höchstens bis Anfang 1926 existierte.
Inserat aus: „Radio-Umschau“, 1924
Etwas zu groß geratene Firmenschilder sind an die drei Frankfurter Detektorgeräte genagelt. Sie enthalten auch Felder für Typen- und Fabrikationsnummern, doch bei keinem der drei ist eine Zahl eingeschlagen. Der Frankfurter Detektorspezialist Eckhard Otto hat sie wie folgt bezeichnet: 1 = Einfach (man könnte auch „primitiv“ sagen), 2 = Mittelmaß, 3 = Luxus.
Das Modell „Einfach“ beherbergt in dem ausgefrästen Fichtenholzbrettchen nichts als eine wild gewickelte Kupferlackdrahtspule – ohne Abstimm-Möglichkeit auf einen Sender. Modell „Mittelmaß“ ist mit der Schiebespule schon komfortabler und das Modell „Luxus“ kann mit seiner Variometer-Abstimmung zu den besseren Detektorapparaten gerechnet werden.
Inserate aus der: „Radio-Umschau“. Links: Jan. 1925, rechts: Ende 1924.