3.40   Hova, Wandsbek / Hamburg

Zählt denn die Hova-Röhren GmbH, genauer: die Hochvakuum-Röhrenfabrik, Wandsbek bei Hamburg zu den Radioherstellern? Im Grunde — nein. Sie war eine der vier kleinen Röhrenfabriken: Ultra (Dr. Nickel, Berlin), Delta (Dr. Spanner, Berlin), Hova und Niggl-Audion (München), die sich unter Federführung von Dr. Nickel verzweifelt gegen das ihrer Ansicht nach völlig unberechtigte Telefunken-Monopol wehrten.

 

 

 

        

 

Die bekannteste Hova Röhre hieß: „Der Klub"

 

        

 

Wenn die Hova GmbH überhaupt eine Berechtigung als Radiohersteller für sich reklamieren kann, so deshalb, weil sie einen einzigen Empfänger auf den Markt gebracht hatte. Das war 1927, als die Branche durch den Erfolg des Loewe OE333 geschockt wurde. Hova glaubte an die Chance, als Trittbrettfahrer an diesem Erfolg partizipieren zu können, indem sie drei Röhren samt Koppel-Kondensatoren und Widerständen in ein Messinggebilde einfügte, das in dieser Form der Loewe-„3 NF" entsprechen sollte. Einzelne Röhrensysteme könnten im Schadenfalle ausgewechselt werden — das sei der Vorteil der neuen Hova-Dreifachröhre. Im Grunde aber entsprach diese Konzeption mit eingelöteten Röhrensystemen dem „Radiofrequenz"-Verstärker NF 333, mit dem Loewe schon 1925 nicht erfolgreich war. Entsprechende Erkenntnisse blieben auch der Hova nicht erspart: sehr wenige Händler nahmen den Hova-Ortsempfänger mit der Dreifachröhre in ihr Verkaufsprogramm auf, der Umsatz war enttäuschend. Man verzichtete auf ein weiteres Modell und die Hochvakuum GmbH trat als Gerätehersteller nicht mehr in Erscheinung.

 

 

 

Über den „Hova-Ortsempfänger" mit den Maßen 15 x 20 x 9,5 cm (ohne die aufgesteckten Spulen und die 9,3 cm dicke Verbundröhre) schrieb das Leipziger Handelshaus „Radio-Quelle" 1927: „Bei diesem Empfänger wird der neue Hova-Dreifachsatz verwendet. Dieser besteht äußerlich aus einer vernickelten, hochglanzpolierten Messingkapsel in Form einer großen Röhre mit dem durch die Mehrfachröhren bekanntgewordenen Sechsfach Bajonett-Sockel, der in die Mehrfachröhrenfassungen hineinpaßt. In dieser Metallkapsel sind drei Röhren, und zwar zwei Spezialwiderstandsverstärkerröhren und eine Hochleistungsröhre mit den entsprechenden Widerstandskopplungselementen verbunden. Beim Defekt werden einer Röhre kann diese von jedem geschickten Bastler oder in meiner Werkstatt ausgewechselt werden. Da hierbei Röhren ohne Sockel verwendet und die Verbindungen zwischen Röhren und Kopplungselementen sehr kurz gehalten sind, sind Nebenschlußkapazitäten nicht vorhanden. Es ist also neben der Auswechselbarkeit der Röhren die höchstmögliche Leistung erreicht." 

 

 

 

 

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