Labornormen der Audiotechnik

Labornormen (LN) sind unverzichtbar, um objektive und reproduzierbare Messungen durchzuführen und eine einheitliche Bewertung von Produkten zu ermöglichen. Insbesondere im Bereich der Audio-Verstärker ist es wichtig, genaue und vergleichbare Messergebnisse zu erzielen, um die Qualität und Leistungsfähigkeit dieser Geräte zu beurteilen. Deshalb wurden diese Normen von uns festgelegt. Labornormen stellen sicher, dass Messungen unter standardisierten Bedingungen und mit spezifischen Anforderungen durchgeführt werden, um eine hohe Korrelation zu den subjektiven Wahrnehmungen der Benutzer zu gewährleisten. Sie dienen als Leitfaden für Hersteller, Prüflabore und Verbraucher, um fundierte Entscheidungen zu treffen und eine faire Vergleichbarkeit von Audio-Verstärkern zu gewährleisten. Durch die Einhaltung von Labornormen können Verzerrungen, Frequenzgang, Rauschen und andere wichtige Parameter objektiv bewertet werden, um die Klangqualität und Leistung der Geräte zu bestimmen. Somit spielen Labornormen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung, Prüfung und Bewertung von Audio-Verstärkern für eine optimale HiFi-Musikwiedergabe.

Diese Dokumentation war nur möglich durch das professionelle Fachwissen in der Audiotechnik von Peter Schüller (ehemaliger Laborleiter der Testzeitschrift: stereoplay und Audio) Heinz Lemke und Klaus Burosch

 

Inhaltsvzerzeichnis:

LN-07
1. Bezeichnung der Norm
2. Zweck der Norm
3. Anwendungsbereich, Normenverweise und Anmerkungen
4. Beschreibung der Einzel-Messungen an Audio-Quellengeräten und Abspielteilen in Gerätekombinationen
5. Anhang 

LN-08
1. Bezeichnung der Norm
2. Zweck der Norm
3. Anwendungsbereich, Normenverweise und Anmerkungen
4. Beschreibung der Einzel-Messungen an Audio-Quellengeräten und Abspielteilen in Gerätekombinationen
5. Abbildung

LN-09
1. Bezeichnung der Norm
2. Zweck der Norm
3. Anwendungsbereich, Normenverweise und Anmerkungen
4. Allgemeine Hinweise zur Messungen von Lautsprechern
5. Beschreibung der Messungen an Lautsprechern
6. Allgemeine Hinweise zur Messungen von Kopfhörern
7. Beschreibung der Messungen an Kopfhörern.

Laborausstattung Burosch 

 

LN-07

1. Bezeichnung der Norm

Die Labornorm LN-07 wurde speziell für die Untersuchung von Audio-Aufnahme- und Wiedergabegeräten mit digitalen Speichermedien entwickelt. Diese Norm legt die Anforderungen und Verfahren fest, die bei der Prüfung dieser Geräte angewendet werden sollten, um objektive und vergleichbare Ergebnisse zu erzielen. Die Labornorm LN-07 umfasst verschiedene Aspekte, die bei der Bewertung von digitalen Audio-Aufnahme- und Wiedergabegeräten berücksichtigt werden sollten. Dazu gehören die Überprüfung der Aufnahme- und Wiedergabefunktionen, die Messung der Signalqualität, die Analyse der Wiedergabequalität sowie die Bewertung der Schnittstellen und Kompatibilität mit verschiedenen Speichermedien.

 

U8903_Product.gif

Agilent THD Audioanalyzer U8903B [1]

 

2. Zweck der Norm

Die Labornorm LN-07 wurde für die Untersuchung von Audio-Aufnahme- und Wiedergabegeräten mit digitalen Speichermedien entwickelt. Sie legt Messverfahren fest, um objektive und vergleichbare Beurteilungen für Warentests zu ermöglichen. Die Norm stellt sicher, dass gleiche und praxisgerechte Messverfahren angewendet werden, die eine hohe Korrelation zu den subjektiven Wahrnehmungen der Benutzer aufweisen. Durch die Einhaltung der Norm werden konsistente und zuverlässige Messungen gewährleistet, was Transparenz und Vertrauen schafft. Die Labornorm unterstützt die Industrie bei der Entwicklung qualitativ hochwertiger Geräte und ermöglicht den Verbrauchern, Produkte mit hoher Wiedergabequalität und Kompatibilität zu wählen.

 

3. Anwendungsbereich, Normenverweise und Anmerkungen

3.1 Anwedungsbereiche 
Diese Norm gilt für Audio-Aufnahme- und Wiedergabegeräte mit digitalen Speichermedien wie CD-, DVD-, SACD-, MP3-Spieler und -Recorder, PC-Soundkarten sowie Teile in Gerätekombinationen wie CD- oder DVD-Receiver.

 

3.2 Berücksichtigte Normen:
Bei der Untersuchung werden folgende Normen soweit einschlägig berücksichtigt:
- DIN IEC 268: Elektroakustische Geräte, allgemeines
- DIN EN 61096: Messverfahren für die Eigenschaften von Wiedergabegeräten für Digital-Audio-Compact-Discs (Stand Oktober 1993)
- DIN EN 61938: Audio-, Video- und audiovisuelle Zusammenschaltungen und Anpassungswerte, Empfohlene Anpassungswerte für analoge Signale (Stand Juni 1997)
- DIN 45 412: Störspannungsmessung an Ton-Rundfunk-Empfängern und verwandten Geräten (Stand Januar 1986)

 

3.3 Messbedingungen:
- Umweltbedingungen:
- Raumtemperatur: 22°C ±3°C
- Luftfeuchtigkeit: 30 bis 75%
- Verweilzeit des Prüflings vor der Messung unter den genannten Umweltbedingungen: 6 Stunden
- Aufwärmphase des Prüflings vor der Messung: 30 Minuten
- Spannungsversorgung:
- Netzbetriebene Geräte: 230V~ ±3%, 50Hz
- Bordnetzbetriebene Geräte (Auto-HiFi): 13,8V= ±1%
- Vorserien-Prüfmuster aus Ländern mit abweichender Netzspannungsversorgung werden mit der für das Gerät notwendigen Netzspannung und Netzfrequenz betrieben.

 

3.4 Anforderungen an das Audio-Messsystem:
3.4.1 Analog-Generator:
- Ausgang: erdfrei, symmetrisch, asymmetrisch schaltbar
- Ausgangswiderstand: ≤50Ω, umschaltbar auf 600Ω
- Frequenzumfang: 10Hz bis 200kHz
- Frequenzgenauigkeit: ±0,5%
- Amplitudengenauigkeit bei 1kHz: ±0,06dB
- Relative Pegel-Abweichung im Frequenzbereich von 20Hz bis 20kHz: ±0,008dB
- Eigenklirrfaktor bei 1kHz: typischerweise <0,00003% bei Selektivmessung der Oberwellen
- THD+N (Gesamtklirrfaktor + Rauschen) 20Hz - 20kHz: ≤(0,0004% + 1µV) bei 22kHz Messbandbreite

 

3.4.2 Analog-Analyzer:
- Eingang: erdfrei, symmetrisch, asymmetrisch schaltbar
- Genauigkeit der Pegelmessung: ±0,05dB
- Relative Pegel-Abweichung im Frequenzbereich von 20Hz bis 20kHz: ±0,008dB
- Genauigkeit der Frequenzmessung: ±0,001%
- Eingangsimpedanz: 100kΩ, umschaltbar auf 600Ω

 

3.4.3 Digital-Generator:
- AES/EBU- und S/P-DIF-Schnittstellen mit Eignung für Samplingfrequenzen von 32kHz bis 192kHz

 

3.4.4 Digital-Analyzer:
- AES/EBU- und S/P-DIF-Schnittstellen mit Eignung für Samplingfrequenzen von 32kHz bis 192kHz

 

3.5 Hinweise und Anforderungen zur Prüfung von Audio-Aufnahme- und Wiedergabegeräten mit digitalen Speichermedien, insbesondere von Komponenten zur HiFi-Musikwiedergabe.
Zur korrekten Beurteilung von Audio-Quellengeräte, insbesondere von so genannten HiFi-Komponenten und als Grundlage für vergleichende Warentests sind objektive und reproduzierbare Messungen unter stets gleichen Bedingungen unerlässlich. Die in klanglicher Hinsicht wichtigsten Messungen sind: Nichtlineare Verzerrungen (Klirr), lineare Verzerrungen (Frequenzgang) und Dynamik (Rauschabstand). Ganz wichtig dabei ist der Bezug zur Praxis: Um die teils subtilen Klangunterschiede hochqualitativer Audio-Geräte durch objektive Messungen zu belegen, wurden neue Messverfahren entwickelt und bestehende Messverfahren verfeinert.

So sagt zum Beispiel die Messung der nichtlinearen Verzerrungen in Form eines Klirrspektrums weit mehr über das klanglich meistbedeutende Verzerrungsverhalten aus, als die Angabe eines mehr oder weniger hohen Klirrfaktorwertes. Hier hat die Art der Amplitudenverteilung der einzelnen Harmonischen eine große Bedeutung. Eine noch bessere Korrelation zu den Höreindrücken bietet die Harmonischen-Analyse, bei der die Amplitude jeder einzelnen Klirroberwelle in Abhängigkeit von der Aussteuerung beobachtet und graphisch dargestellt wird. Sie gestattet erstmalig die Beurteilung des Verzerrungsverhaltens über einen größeren Pegelbereich.

Aber auch Standard-Audio-Messungen sagen mehr aus, wenn sie über den üblichen Bereich hinaus gehen. Die Messung des Frequenzgangs erfolgt deshalb im Frequenzbereich bis weit über 20kHz hinaus und erlaubt neben der Bestimmung der Frequenzgrenzen auch eine Abschätzung der sehr viel früher einsetzenden Änderung des Phasengangs. Verstärkerausgangsstufen sollten zudem an verschiedenen Lasten gemessen werden, womit nicht nur der Ausgangswiderstand beziehungsweise der Dämpfungsfaktor bestimmbar ist, sonder auch die Lastabhängigkeit der Übertragungsbandbreite.

Jedes Gerät erzeugt unerwünschte, mehr oder weniger hohe Störsignale wie Rauschen, Brummen oder Störtöne, wobei primär die in den Audio-Bereich fallenden direkt hörbaren Komponenten die Wiedergabe stören und die nutzbare Dynamik einschränken. Die Bewertung mit dem der Hörschwelle nachempfundenen A-Filter berücksichtigt dabei die frequenzabhängige Empfindlichkeit des Gehörs und weist damit eine gute Korrelation mit dem Höreindruck auf.

Außerhalb des Hörbereichs liegende Störkomponenten können aber unter Umständen indirekt durch Intermodulation in den nachfolgenden Geräten der HiFi-Wiedergabeanlage zu hörbaren Beeinträchtigungen führen. Eine breitbandige Spektralanalyse mit sehr leisem Nutzsignal deckt auch solche Störkomponenten auf.

 

4. Messverfahren zur Ermittlung der Eigenschaften von Audio-Aufnahme- und Wiedergabegeräten mit digitalen Speichermedien.

4.1 Frequenzgänge

Der Frequenzgang gibt den Verlauf der Ausgangsspannung über der Frequenz bei Wiedergabe einer Aufzeichnung mit konstanter Aussteuerung an. Bei entzerrender Wiedergabe muss die Aufnahme bei jeder Frequenz entsprechend der festgelegten Entzerrungskurve erfolgt sein. Der Frequenzgang dient der Beurteilung der Klangneutralität und der Bestimmung der Übertragungsbandbreite einer HiFi-Komponente. Die Messung erfolgt im Frequenzbereich von 10Hz bis maximal 200kHz oder bis zu den Punkten, an denen der Pegel gegenüber dem Pegel bei 1kHz um mehr als 30dB abgesunken ist.

 

4.1.1 Frequenzgang Wiedergabe (Digital zu Analog, D/A)
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird gemäß den Messbedingungen aus Abschnitt 3.3 betrieben und mit dem Analog-Analysator eines geeigneten Messsystems gemäß Abschnitt 3.4 verbunden.
b) Der Prüfling wird mit dem Sweep-Track einer Test-Disc aus dem Anhang oder einer zuvor erstellten Aufnahme gemäß Abschnitt 4.7 gestartet.
c) Die Ausgangsspannung des Prüflings wird kontinuierlich während des Frequenzdurchlaufs gemessen.
d) Die gemessenen Spannungswerte bei jeder Frequenz werden auf den bei 1kHz gemessenen Spannungswert bezogen (normiert) und in dB ausgedrückt.
e) Das Messergebnis wird graphisch als Diagramm dargestellt.

 

4.1.2 Frequenzgang Aufnahme (Analog zu Digital, A/D)
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird gemäß den Messbedingungen aus Abschnitt 3.3 betrieben und mit dem Analog-Generator als Eingangssignal und dem Digital-Analysator eines geeigneten Messsystems gemäß Abschnitt 3.4 verbunden.
b) Die Amplitude des Generators mit einer Quell-Impedanz von ≤50Ω beträgt 500mV.
c) Die Aussteuerung des Prüflings wird mittels Aussteuerungssteller, falls vorhanden, auf einen Wert eingestellt, der 12dB unterhalb der Vollaussteuerung liegt.
d) Die Aufnahme wird gestartet, und die Frequenz wird kontinuierlich oder in Stufen verändert, während die Quell-EMK konstant gehalten wird.
e) Die bei jeder Frequenz gemessenen Digital-Amplituden werden auf den bei 1kHz gemessenen Spannungswert bezogen (normiert) und in dB ausgedrückt.
f) Das Messergebnis wird graphisch als Diagramm dargestellt.

 

4.1.3 Frequenzgang Aufnahme-Wiedergabe (Analog zu Analog, A/A)
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird gemäß den Messbedingungen aus Abschnitt 3.3 betrieben und mit dem Analog-Generator als Eingangssignal und dem Analog-Analysator eines geeigneten Messsystems gemäß Abschnitt 3.4 verbunden.
b) Die Amplitude des Generators mit einer Quell-Impedanz von ≤50Ω beträgt 500mV.
c) Die Aussteuerung des Prüflings wird mittels Generatoramplitude oder Aussteuerungssteller, falls vorhanden, auf einen Wert eingestellt, der keine Übersteuerung im Übertragungsbereich bei keiner Frequenz verursacht.
d) Die Aufnahme wird gestartet, und die Frequenz wird kontinuierlich oder in Stufen verändert, während die Quell-EMK konstant gehalten wird.
e) Die Wiedergabe wird gestartet, und die bei jeder Frequenz gemessene (analoge) Ausgangsspannung wird auf den bei 1kHz gemessenen Spannungswert oder einen anderweitig definierten Wert bezogen (normiert) und in dB ausgedrückt.
f) Das Messergebnis wird graphisch als Diagramm dargestellt.
Anmerkung: Es ist sicherzustellen, dass keine Übersteuerung bei keiner Frequenz auftritt.

 

4.1.4 Frequenzgang Aufnahme-Wiedergabe (Analog zu Analog, A/A)
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird gemäß den Messbedingungen aus Abschnitt 3.3 betrieben und mit dem Analog-Generator als Eingangssignal und dem Analog-Analysator eines geeigneten Messsystems gemäß Abschnitt 3.4 verbunden.
b) Die Amplitude des Generators mit einer Quell-Impedanz von ≤50Ω beträgt 500mV.
c) Die Aussteuerung des Prüflings wird mittels Generatoramplitude oder Aussteuerungssteller, falls vorhanden, auf einen Wert eingestellt, der keine Übersteuerung im Übertragungsbereich bei keiner Frequenz verursacht.
d) Die Aufnahme wird gestartet, und die Frequenz wird kontinuierlich oder in Stufen verändert, während die Quell-EMK konstant gehalten wird.
e) Die Wiedergabe wird gestartet, und die bei jeder Frequenz gemessene (analoge) Ausgangsspannung wird auf den bei 1kHz gemessenen Spannungswert oder einen anderweitig definierten Wert bezogen (normiert) und in dB ausgedrückt.
f) Das Messergebnis wird graphisch als Diagramm dargestellt.
Anmerkung: Es ist sicherzustellen, dass keine Übersteuerung bei keiner Frequenz auftritt.

 

4.1.5 Übertragungsbereich
Der Übertragungsbereich einer HiFi-Komponente wird aus dem Frequenzgang ermittelt. Er umfasst den Frequenzbereich zwischen zwei Punkten, an denen der Pegel im Vergleich zum Pegel bei 1kHz um 3dB abgesunken ist. Liegen diese Punkte außerhalb des gemessenen Frequenzbereichs, wird der Frequenz-Endpunkt mit dem Zusatz "Größer" oder "Kleiner" angegeben.

 

4.2 Verzerrungsverhalten
Das Verzerrungsverhalten (nichtlineare Verzerrungen) lässt sich als Klirrfaktor-Wert und in Form eines Klirrspektrums ermitteln, wobei die graphische Darstellung des Spektrums genauere Rückschlüsse auf die Klangeigenschaften des Prüflings zulässt. Noch besser gelingt dies mit der Harmonischen-Analyse, bei der die Amplitude jeder einzelnen Harmonischen über einen weiten Pegelbereich registriert und dargestellt wird.

 

4.2.1 Klirrspektrum Wiedergabe (Digital zu Analog, D/A)
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben und ausgangsseitig mit dem Analog-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Der Prüfling wird mit dem Track "315Hz, 0dBFS" einer der im Anhang aufgelisteten Test-Discs oder mit einer entsprechenden, zuvor unter 4.7 erstellten Aufnahme gestartet.
c) Mittels Spektrum-Analysators wird vom analogen Ausgangssignal des Prüflings eine Spektralanalyse durchgeführt.
d) Die Ausgabe des Messergebnisses erfolgt graphisch als Diagramm.
Anmerkung: Um auch die Pegel- und Frequenzabhängigkeit der Verzerrungen zu prüfen, sind zusätzliche Messungen bei verschiedenen Pegeln und Frequenzen sinnvoll.

 

4.2.2 Klirrspektrum Aufnahme (Analog zu Digital, A/D)
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben, eingangsseitig mit dem Analog-Generator und ausgangsseitig mit dem Digital-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Die Amplitude des Generators mit einer Quell-Impedanz von ≤50Ω beträgt 2V, die Frequenz beträgt 315Hz.
c) Mittels Aussteuerungssteller, falls nicht vorhanden, mittels Generator-Amplitude, wird die Aussteuerung des Prüflings auf Vollaussteuerung (0dBFS) eingestellt.
d) Eine Aufnahme wird erstellt.
e) Anschließend wird die Wiedergabe gestartet, mittels Digital-Analysators vom digitalen Ausgangssignal eine Spektralanalyse durchgeführt und
f) Die Ausgabe des Messergebnisses erfolgt graphisch als Diagramm.
Anmerkung: Um das Verhalten des Prüflings im Aussteuerungs-Grenzbereich zu ermitteln, sind zusätzliche Messungen bei unterschiedlichen Aussteuerungen (bevorzugt bei -1dBFS, -3dBFS und -6dBFS) sinnvoll.

 

4.2.3 Klirrspektrum Aufnahme-Wiedergabe (Analog zu Analog, A/A)
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben, eingangsseitig mit dem Analog-Generator und ausgangsseitig mit dem Analog-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Die Amplitude des Generators mit einer Quell-Impedanz von ≤50Ω beträgt 2V, die Frequenz beträgt 315Hz.
c) Mittels Aussteuerungssteller, falls nicht vorhanden, mittels Generator-Amplitude, wird die Aussteuerung des Prüflings auf Vollaussteuerung (0dB) eingestellt.
d) Eine Aufnahme wird erstellt.
e) Anschließend wird die Wiedergabe gestartet, mittels Analog-Analysators vom (analogen) Ausgangssignal eine Spektralanalyse durchgeführt.
f) Die Ausgabe des Messergebnisses erfolgt graphisch als Diagramm.
Anmerkung: Um das Verhalten des Prüflings im Aussteuerungs-Grenzbereich zu ermitteln, sind zusätzliche Messungen bei unterschiedlichen Aussteuerungen (bevorzugt bei -1dB, -3dB und -6dB) sinnvoll.

 

4.2.4 Harmonischen-Analyse, Wiedergabe (Digital zu Analog, D/A)
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben und ausgangsseitig mit dem Analog-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Der Prüfling wird mit dem Track "Amplituden-Sweep" einer der im Anhang aufgelisteten Test-Discs oder mit einer entsprechenden zuvor unter 4.7 erstellten Aufnahme gestartet.
c) Mittels Spektral-Analyse wird bei jedem Amplitudenwert die Amplitude der ersten bis vierten Oberwelle (k2 bis k5) gemessen.
d) Die Ausgabe des Messergebnisses erfolgt graphisch als Diagramm.

 

4.3 Dynamik-Messungen
Der Begriff Dynamik beschreibt den Unterschied von der lautesten zur leisesten Passage einer Audio-Signalübertragung. Bei Audio-Aufnahme- und Wiedergabegeräten ist das der Unterschied zwischen Vollaussteuerung (0dBFS) und dem A-bewerteten Störpegel im Frequenzbereich bis 20kHz.

 

4.3.1 Störabstand, A-bewertet, Wiedergabe (Digital zu Analog, D/A)
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben, eingangsseitig mit dem Analog-Generator und ausgangsseitig mit dem Analog-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Der Prüfling wird mit dem Track "1kHz, 0dBFS" einer der im Anhang aufgelisteten Test-Discs oder mit einer entsprechenden zuvor unter 4.7 erstellten Aufnahme gestartet.
c) Die Ausgangsspannung des Prüflings wird gemessen.
d) Anschließend wird der Prüfling mit dem Track "DC-offset" von einer der im Anhang aufgelisteten Test-Discs oder mit einer entsprechenden zuvor unter 4.1. erstellten Aufnahme gestartet.
e) Das A-Bewertungsfilter, das 22,5Hz-Hochpassfilter und das 22,5kHz-Tiefpassfilter sind eingeschaltet.
h) Die Ausgangsspannung wird erneut gemessen und zu dem bei 0dBFS gemessenen Wert ins Verhältnis gesetzt, und das Ergebnis in dB angegeben.

Anmerkung 1: Die Wiedergabe von eines Tracks mit "Digital 0" führt oft zu falschen Ergebnissen, weil viele Player bei Digital 0 den Ausgang stumm schalten. Verwendbar ist "Digital 0" nur, wenn sichergestellt ist, dass der Ausgang nicht stumm geschaltet wird (zum Beispiel durch Vergleich des Grundrauschens bei der Spektral-Analyse mit einem sehr leisen Signal). Steht kein DC-Offset-Signal zur Verfügung, sind auch Tracks verwendbar, die mit "Analog Mute" bezeichnet sind oder solche mit extrem leisen Nutzsignal (-90dBFS oder weniger), deren Einfluss auf das Messergebnis durch entsprechende Filter (Tiefpass, Hochpass oder Bandsperre) vernachlässigbar sein müssen.

Anmerkung 2: Bei SACD-Playern ist aufgrund des hohen "Noiseshaper"-Rauschanteils oberhalb von 20kHz ein sehr steiles, so genanntes AES-17-Filter erforderlich, das diese Störsignale eliminiert.

 

4.3.2 Störabstand, A-bewertet, Aufnahme (Analog zu Digital, A/D)
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben, eingangsseitig mit dem Analog-Generator und ausgangsseitig mit dem Digital-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Die Amplitude des Generators mit einer Quell-Impedanz von ≤50Ω beträgt 2V, die Frequenz beträgt 1kHz.
c) Mittels Aussteuerungssteller, falls nicht vorhanden, mittels Generator-Amplitude, wird die Aussteuerung des Prüflings auf Vollaussteuerung (0dBFS) eingestellt.
d) Eine Aufnahme wird erstellt.
f) Die Digital-Ausgangsamplitude des Prüflings wird bei der anschließenden Wiedergabe gemessen und als Referenz gespeichert.
g) Eine zweite Aufnahme (ohne Signal) wird erstellt, bei der die Eingänge des Prüflings mit 1kΩ terminiert sind.
h) Das digitale A-Bewertungsfilter ist eingeschaltet.
i) Die Digital-Ausgangsamplitude bei der Wiedergabe der zweiten Aufnahme wird erneut gemessen und zu dem bei Vollaussteuerung (0dBFS) gemessenen Wert ins Verhältnis gesetzt, ausgedrückt in dB.

 

4.3.3 Störabstand, A-bewertet, Aufnahme-Wiedergabe (Analog zu Analog, A/A)
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben, eingangsseitig mit dem Analog-Generator und ausgangsseitig mit dem Analog-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Die Amplitude des Generators mit einer Quell-Impedanz von ≤50Ω beträgt 2V, die Frequenz beträgt 1kHz.
c) Mittels Aussteuerungssteller, falls nicht vorhanden, mittels Generator-Amplitude, wird die Aussteuerung des Prüflings auf Vollaussteuerung (0dBFS) eingestellt.
d) Eine Aufnahme wird erstellt.
e) Die Ausgangsspannung des Prüflings wird bei der anschließenden Wiedergabe gemessen.
f) Eine zweite Aufnahme ohne Signal wird erstellt, bei der die Eingänge des Prüflings mit 1kΩ terminiert sind.
g) Das A-Bewertungsfilter, das 22,5Hz-Hochpassfilter und das 22,5kHz-Tiefpassfilter sind eingeschaltet.
h) Die Ausgangsspannung bei der Wiedergabe der zweiten Aufnahme wird erneut gemessen und zu dem bei Vollaussteuerung (0dBFS) gemessenen Wert ins Verhältnis gesetzt, ausgedrückt in dB.

 

4.4 Störspektrum
Das Störspektrum wird ohne zugeschaltete Filter im möglichst großen Frequenzbereich mittels Spektral-Analyse ermittelt und erlaubt die qualitative Beurteilung des Störpotenzials einer HiFi-Komponente.

Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben und ausgangsseitig mit dem Analog-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Der Prüfling wird mit dem Track "-60dBFS" einer der im Anhang aufgelisteten Test-Discs oder mit einer entsprechenden, zuvor unter 4.7 erstellten Aufnahme gestartet.
c) Mittels Spektrum-Analysator wird vom analogen Ausgangssignal des Prüflings eine Spektralanalyse durchgeführt und das Ergebnis graphisch als Diagramm dargestellt.
Anmerkung: Mit dieser Messung kann im Vergleich zu einer anschließenden Messung mit einem Digital-Null-Signal erkannt werden, ob der Spieler bei Digital-Null-Signalen stumm schaltet oder nicht.

 

4.5 Impuls- und Rechteck-Wiedergabe
Zur Beurteilung der bei digitalen Wiedergabegeräten notwendigen Digitalfilter sind Impuls- oder Rechtecksignale geeignet.

 

4.5.1 Impuls-Wiedergabe
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben und ausgangsseitig mit dem Analog-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Der Prüfling wird mit dem Track "Impuls-Train" von einer der im Anhang aufgelisteten Test-Discs gestartet.
c) Das analoge Ausgangssignal des Prüflings wird mit einem Digital-Oszillograph (bzw. der "Scope"-Funktion des Audio-Analyzers) gemessen und das Ergebnis graphisch als Diagramm dargestellt.

 

4.5.2 Rechteck-Wiedergabe
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben und ausgangsseitig mit dem Analog-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Der Prüfling wird mit dem Track "Square-Wave" von einer der im Anhang aufgelisteten Test-Discs gestartet.
c) Das analoge Ausgangssignal des Prüflings wird mit einem Digital-Oszillograph (bzw. der "Scope"-Funktion des Audio-Analyzers) gemessen und das Ergebnis graphisch als Diagramm dargestellt.
Anmerkung: Weil auch Digitalfilter übersteuern können (bei Rechteck-Überschwingern), ist es sinnvoll, mit unterschiedlichen Pegeln (vorzugsweise bei 0dBFS und -12dBFS) zu messen.

 

4.6 Testsignal-Aufnahme (Digital zu Digital, D/D)
Zur Ermittlung der Wiedergabe-Eigenschaften von Audio-Aufnahme- und Wiedergabegeräten werden die im Anhang aufgeführten Messplatten verwendet. Für Geräte mit eingebautem Speichermedium (z.B. MP3-Player oder PC-Soundkarten) sind zuvor geeignete, digital erzeugte Aufnahmen zu erstellen.

Prozedur zur Erzeugung von Testsignalen:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben, eingangsseitig mit dem Digital-Generator und ausgangsseitig mit dem Digital-Analyzer eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Der Digital-Generator wird auf die für den Prüfling geeignete Samplingfrequenz gestellt.
c) Zur Erzeugung eines Testsignals zur Frequenzgangmessung wird eine Aufnahme mit einem gleitenden oder gestuften Signal mit einem Pegel von -12dBFS erstellt. Der Generator startet bei 10Hz und endet bei der halben Samplingfrequenz.
d) Zur Erzeugung eines Testsignals zur Messung der Verzerrungen oder eines Klirrspektrums wird eine Aufnahme mit einem Sinussignal von 315Hz oder 1kHz und einem Pegel von 0dBFS erstellt.
e) Zur Erzeugung eines Testsignals zur Messung der Harmonischen-Analyse wird eine Aufnahme mit einem 1kHz-Signal mit einem Pegelsweep von -0dBFS bis -20dBFS erstellt.
f) Zur Erzeugung eines Testsignals zur Messung eines Störspektrums wird eine Aufnahme mit einem 1kHz-Signal mit einem Pegel von -60dBFS erstellt.
g) Zur Erzeugung eines Testsignals zur Messung des A-bewerteten Störabstands wird eine Aufnahme mit einem 10Hz-Signal bei einem Pegel von -90dBFS erstellt.
Anmerkung: Zur Ermittlung der Eigenschaften von Recordern, die mit Datenkompressionstechnik arbeiten (zum Beispiel MP3-Player), sind die Testsignale anschließend dem entsprechenden Encoding zu unterwerfen.

 

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Burosch Audioanalyzer NF200 [2]

 

Die Audiotechnik ist ein unglaublich komplexes Feld, das von ständigem Wandel und Innovation geprägt ist. Dennoch bilden die grundlegenden Labornormen einen festen Rahmen, der gewährleistet, dass unsere Audiotechnik zuverlässig und von konsequenter Qualität ist. Um diese hohen Standards sicherzustellen, benötigen wir geeignete Werkzeuge, die eine genaue und zuverlässige Messung ermöglichen. Hierbei kommt der Burosch Audio Analyzer NF 200 ins Spiel, eine Eigenentwicklung der Firma Burosch, die auf die genauen Anforderungen der Labornormen in der Audiotechnik zugeschnitten ist.

Entscheidend für die Anwendung des NF200 ist die schnelle und komplexe Audioanalyze mit der wichtigen Leistungsmessung eines Audioverstärker unter realen Lastbedingungen d.h. die Lastmessung erfolgt wie wenn ein Lautsprecher dazu angeschlossen wäre.

Der NF200 zeichnet sich durch seine ausgezeichnete Präzision und Vielseitigkeit aus. Dieses leistungsstarke Gerät wurde mit dem Hauptaugenmerk auf die Einhaltung strenger Labornormen entwickelt und erweist sich als ein zuverlässiger Verbündeter für jeden Techniker oder Ingenieur, der an vorderster Front der Audiotechnologie arbeitet. Die Nutzer des NF200 loben häufig seine Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität. Dieser Audio-Analyzer kann problemlos mit verschiedenen Anwendungen und Plattformen interagieren und bietet ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit, um spezifische Herausforderungen und Anforderungen zu bewältigen.

Trotz der sich ständig weiterentwickelnden Audiotechnologie hat der NF200 seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, mit den Veränderungen Schritt zu halten. Burosch hat durch kontinuierliche Verbesserungen und Aktualisierungen dafür gesorgt, dass das Gerät auch weiterhin die Standards erfüllt und oftmals sogar übertrifft. Es ist also nicht nur die unbestreitbare Genauigkeit des NF200, die ihn zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der Audiotechnik macht. Es ist auch seine bewährte Beständigkeit und Anpassungsfähigkeit, die ihn zu einem vertrauenswürdigen Partner bei der Einhaltung der Labornormen machen. Obwohl der Burosch Audio Analyzer NF200 ein technisch anspruchsvolles Gerät ist, repräsentiert er letztendlich ein einfaches Konzept: die Verpflichtung zur Qualität. Er ist ein Beispiel dafür, wie Technologie und Innovation dazu genutzt werden können, um die Normen einzuhalten, die uns helfen, das Beste aus der Audiotechnik herauszuholen.

 

5. Anhang

5.1 Liste der Test-Platten

5.1.1 Hörtest-CD von Stereoplay
Test-CD mit Sinus-Gleitton (Sweep) von 5Hz bis 22,05kHz, ohne und mit Emphasis 50/15µs, Einzeltönen mit unterschiedlichen Pegeln, Impuls- und Rechtecksignalen, Digital Null, DC-Offset und 22,05kHz mit kleinstmöglichem Pegel.

5.1.2 Test Signal Disc for Super Audio CD
Test-SACD zur Messung der Eigenschaften von SACD-Spielern oder SACD-Teilen in CD- oder DVD-Playern; Einzeltöne mit unterschiedlichen Frequenzen und Pegeln, Digital Mute und Analog Mute.

5.1.3 Professional Test DVDs von Burosch und Rohde & Schwarz
Test-DVDs mit Bild- und Ton-Testsignalen bei einer Samplingfrequenz von 48kHz, 96kHz und 192kHz (DVD-Audio-Standard), Tonsignale kodiert in LPCM, Dolby-Digital und DTS.

5.1.4 DVD-Discovery und AVEC von Burosch
Test-DVDs mit Bild- und Ton-Testsignalen bei einer Samplingfrequenz von 48kHz und 96kHz, Tonsignale kodiert in LPCM, Dolby-Digital und DTS.

 

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Klaus Burosch im NF Labor [3]

 

LN-08

1. Bezeichnung der Norm

Die Labornorm LN-08 dient zur Untersuchung von Audio-Verstärkern.

 

2. Zweck

Der Zweck dieser Labornorm besteht darin, Messungen an Audio-Verstärkern durchzuführen, wobei besonders hochwertige Komponenten für die HiFi-Musikwiedergabe berücksichtigt werden. Um eine objektive Bewertung für vergleichende Warentests zu ermöglichen, müssen einheitliche und praxisgerechte Messverfahren angewendet werden, die eine hohe Übereinstimmung mit den subjektiven Wahrnehmungen der Benutzer aufweisen. Die folgenden Messprozeduren werden verwendet, um dieses Ziel zu erreichen.

 

3. Anwendungsbereich, Normenverweise und Anmerkungen 

3.1 Anwendungsbereich:
Diese Norm gilt für ein- und mehrkanalige Audio-Verstärker wie z.B. Endverstärker, Vollverstärker, Receiver, Vorverstärker oder Phono-Vorverstärker sowie für Verstärkerteile in Gerätekombinationen (CD-, DVD-Receiver).

 

3.2 Normenverweise:
Für die Untersuchung von Verstärkern werden die folgenden Normen berücksichtigt, soweit sie relevant sind:

- DIN IEC 268: Elektroakustische Geräte, allgemeines
- DIN EN 60268-3: Elektroakustische Geräte, Teil 3, Verstärker
- DIN EN 60268-12: Elektroakustische Geräte, Teil 12: Anwendung von Steckverbindern für Rundfunk-Studiobetrieb und ähnliche Zwecke. 

 

3.3 Messbedingungen:

3.3.1 Umweltbedingungen:
- Raumtemperatur: 22°C ±2°C
- Luftfeuchtigkeit: 30 bis 75%
- Verweilzeit des Prüflings vor der Messung unter den genannten Umweltbedingungen: 6 Stunden
- Aufwärmphase des Prüflings vor der Messung: 30 Minuten

 

3.3.2 Spannungsversorgung:
- Netzbetriebene Geräte allgemein: 230V~ ±3%, 50Hz
- Leistungsverstärker bei Messungen der Ausgangsleistung: 230V~ ±0,5%, 50Hz
- Oberwellengehalt allgemein: <3%
- Oberwellengehalt bei Messungen der Ausgangsleistung: <1%
- Bordnetzbetriebene Geräte (Auto-HiFi): 13,8V= ±1%
Prüfmuster im Vorserien-Status aus Ländern mit abweichender Netzspannung werden mit der für das Gerät notwendigen Netzspannung und Netzfrequenz betrieben.

 

3.4 Anforderungen an das Audio-Messsystem:

3.4.1 Analog-Generator:
- Ausgang: erdfrei, symmetrisch, asymmetrisch schaltbar
- Ausgangswiderstand: ≤50Ω, umschaltbar auf 600Ω
- Mindest Frequenzumfang: 10Hz bis 200kHz
- Frequenzgenauigkeit: ±0,5%
- Amplitudengenauigkeit bei 1kHz: ±0,06dB
- Relative Pegel-Abweichung im Frequenzbereich von 20Hz bis 20kHz: ±0,008dB
- Eigenklirrfaktor bei 1kHz: typisch <0,00003% bei Selektivmessung der Oberwellen
- THD+N 20Hz – 20kHz: ≤(0,0004% + 1µV) bei 22kHz Messbandbreite

 

3.4.2 Analog-Analyzer:
- Eingang: erdfrei, symmetrisch, asymmetrisch schaltbar
- Genauigkeit der Pegelmessung: ±0,05dB
- Relative Pegel-Abweichung im Frequenzbereich von 20Hz bis 20kHz: ±0,008dB
- Genauigkeit der Frequenzmessung: ±0,001%
- Eingangsimpedanz: 100kΩ, umschaltbar auf 600Ω

 

3.4.3 Digital-Generator:
- Schnittstellen: AES/EBU und SPDIF (koaxial und optisch)
- Samplingfrequenzen von 32kHz bis 192kHz

 

3.4.4 Digital-Analyzer:
- Schnittstellen: AES/EBU und SPDIF (koaxial und optisch)
- Eignung für Samplingfrequenzen von 32kHz bis 192kHz

 

Anmerkungen und Anforderungen zur Prüfung von Audio-Verstärkern unter besonderer Berücksichtigung hochqualitativer Komponenten zur HiFi-Musikwiedergabe:

Um Audio-Verstärker korrekt zu bewerten, insbesondere hochwertige HiFi-Komponenten, und als Grundlage für vergleichende Warentests, sind objektive und reproduzierbare Messungen unter stets gleichen Bedingungen unerlässlich. Die wichtigsten Messungen in klanglicher Hinsicht umfassen nichtlineare Verzerrungen (Klirr), lineare Verzerrungen (Frequenzgang) und Dynamik (Rauschabstand). Es wurden neue Messverfahren entwickelt und bestehende Messverfahren verfeinert, um die subtilen Klangunterschiede hochwertiger Geräte durch objektive Messungen nachzuweisen.

Beispielsweise liefert die Messung nichtlinearer Verzerrungen in Form eines Klirrspektrums mehr Informationen über das klanglich relevante Verzerrungsverhalten als die Angabe eines Klirrfaktorwerts. Die Art der Amplitudenverteilung der einzelnen Harmonischen spielt dabei eine große Rolle. Die Harmonischen-Analyse bietet eine noch höhere Korrelation zu den Hörerlebnissen, da sie die Amplitude jeder einzelnen Klirroberwelle in Abhängigkeit von der Aussteuerung beobachtet und grafisch darstellt. Sie ermöglicht die Bewertung des Verzerrungsverhaltens über einen großen Pegelbereich und kann sogar kurzfristige Veränderungen aufdecken, die beispielsweise durch belastungsbedingte Erwärmung der Verstärkerelektronik entstehen können.

Auch Standard-Audio-Messungen liefern weitere Erkenntnisse, wenn sie über den üblichen Bereich hinausgehen. Die Messung des Frequenzgangs erfolgt daher im Frequenzbereich bis 200kHz und ermöglicht neben der Bestimmung der Frequenzgrenzen auch eine Abschätzung der Änderungen des Phasengangs. Leistungsverstärker werden auch an verschiedenen Lasten gemessen, um den Ausgangswiderstand bzw. den Dämpfungsfaktor sowie die lastabhängige Übertragungsbandbreite zu bestimmen.

Jedes Gerät erzeugt unerwünschte Störsignale wie Rauschen, Brummen oder Störtöne, die die Wiedergabe stören und die nutzbare Dynamik einschränken. Die Bewertung erfolgt mit einem A-Filter, der die frequenzabhängige Empfindlichkeit des Gehörs berücksichtigt und somit eine gute Korrelation mit dem Höreindruck aufweist. Störkomponenten außerhalb des Hörbereichs können jedoch indirekt durch Intermodulation in nachfolgenden Geräten einer HiFi-Wiedergabeanlage zu hörbaren Beeinträchtigungen führen. Eine breitbandige Spektralanalyse mit sehr leisem Nutzsignal deckt auch solche Störkomponenten auf.

Darüber hinaus haben sich mit digitalen Aufnahme- und Abspielgeräten die Anschlusswerte geändert. Dies betrifft insbesondere das Ausgangsspannungs-Niveau, das heute durchschnittlich bei 2 Volt liegt. Daher ist es sinnvoll, bei der Messung von Störabständen von entsprechend hohen Eingangsspannungen auszugehen, insbesondere an Eingängen, die hauptsächlich für den Betrieb von digitalen Abspielgeräten ausgelegt sind, wie CD-, DVD- und Multikanal-Eingänge, die als Line-Eingänge bezeichnet werden.

Für den Störabstand wird auch der Begriff Dynamik verwendet. Er beschreibt den Unterschied von der lautesten zur leisesten Passage einer Audio-Signalübertragung. Im Gegensatz zu den Audio-Signalquellen ist bei Audio-Verstärkern die lauteste Passage nicht gleichbedeutend mit der maximalen Ausgangsamplitude, sondern richtet sich nach praktischen Gegebenheiten. Ausgehend von einem maximalen Schalldruck im Heimbereich von 100 dB SPL ergibt sich bei einem durchschnittlichen Wirkungsgrad üblicher HiFi-Lautsprecher von 84 dB, bezogen auf 2 Volt, eine Spannung an den Boxenklemmen von 10 Volt. Daher ist es sinnvoll, die Störabstände unabhängig von der Verstärker-Ausgangsleistung auf diesen Wert zu beziehen.

Bei Verstärkern mit Schaltendstufen ist zu beachten, dass diese Störamplituden oberhalb des Hörbereichs so hoch sein können, dass sie sogar die Dynamik des Messsystems beeinträchtigen und zu fehlerhaften Messungen führen. Dieser Umstand sollte durch ein dem Messsystem vorzuschaltendes Filter berücksichtigt werden.

Leistungsmessungen mit Sinus-Dauertönen sind in der Praxis gängig, aber im HiFi-Bereich wenig praxisgerecht, da Musik kaum Ähnlichkeit mit Sinustönen hat. Dennoch sind sie Teil des Testverfahrens zur Vergleichbarkeit, werden jedoch durch Messungen mit musikähnlicheren Burst- und Rauschsignalen ergänzt. Dabei spielt auch die praxisgerechte thermische Belastung des Prüflings eine Rolle, die in der Regel bei der Musikwiedergabe wesentlich geringer ist als bei Sinusdauersignalen. Es ist auch wichtig zu wissen, wie sich ein Verstärker unter praxisgerechten Bedingungen verhält. Dazu sind neben rein ohmschen auch komplexe Lasten im praktisch vorkommenden Impedanzbereich erforderlich.

 

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UPV Audio Analyzer von Rohde und Schwarz [4]

 

In der Welt der Audiotechnik stellt der UPV Audio Analyzer von Rohde & Schwarz einen Benchmark für Präzision und Leistung dar. Diese maßgeschneiderte Lösung ist speziell auf die Einhaltung strikter Labornormen ausgerichtet und hat sich als zuverlässiges Instrument in diesem anspruchsvollen Bereich etabliert.

Die Stärken des UPV liegen in seiner hervorragenden Genauigkeit und Anpassungsfähigkeit. Er bietet Nutzern die Flexibilität, verschiedene Testszenarien zu bearbeiten, und hat bewiesen, dass er auch bei komplexen Anforderungen präzise Ergebnisse liefert. Trotz der dynamischen Landschaft der Audiotechnologie hat der UPV seine Fähigkeit demonstriert, mit den Veränderungen Schritt zu halten. Rohde & Schwarz gewährleistet durch kontinuierliche Aktualisierungen, dass das Gerät die hohen Anforderungen der Branche erfüllt. Kurz gesagt, der UPV Audio Analyzer von Rohde & Schwarz steht für Qualität und Zuverlässigkeit, indem er die Einhaltung von Labornormen in der Audiotechnik unterstützt und fördert.

 

4. Beschreibung der Einzel-Messungen an Audio-Quellengeräten und Abspielteilen in Gerätekombinationen

Messverfahren zur Ermittlung der Eigenschaften von Audio-Verstärkern und Verstärkerteilen in Gerätekombinationen

 

4.1 Frequenzgänge
Frequenzgänge geben den Verlauf der Ausgangsspannung über der Frequenz bei konstant gehaltener Eingangsspannung an. Bei entzerrenden Verstärkern ist die Eingangsspannung nicht konstant, sondern muss bei jeder Frequenz entsprechend dem Kehrwert der festgelegten Entzerrerkurve eingestellt werden. Die Messung erfolgt mit einem gleitenden oder gestuften Sinus-Sweep im Frequenzbereich von 10Hz bis 200kHz, mindestens jedoch bis zu den Punkten am unteren oder oberen Ende des Übertragungsbereichs des Prüflings, bei denen der Pegel gegenüber dem Pegel bei der Bezugsfrequenz von 1kHz um mehr als 30dB abgesunken ist. In besonderen Fällen kann die Bezugsfrequenz von 1kHz abweichen (z.B. bei Verstärkern mit Filterfunktion).

 

4.1.1 Frequenzgang Endverstärker
Leistungsverstärker - als separate Endverstärker oder Teile von Vollverstärkern oder Receivern - sind geeignet, niederohmige Lautsprecher mit Impedanzwerten zwischen 2 und 8 Ohm zu betreiben und besitzen meist einen sehr niedrigen Ausgangswiderstand, um Schwankungen der Ausgangsspannung durch Schwankungen der Lastimpedanz klein zu halten.
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben, eingangsseitig mit dem Analog-Generator und ausgangsseitig mit dem Analog-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Pegelsteller, falls vorhanden, werden in Maximalposition gebracht.
c) Die Amplitude des Generators mit einer Quell-Impedanz von ≤50Ω wird so eingestellt, dass sich bei 1kHz am Ausgang des Prüflings eine Spannung von ca. 2,8V ergibt.
d) Die Lastimpedanz beträgt 8Ω.
e) Die Frequenz wird kontinuierlich oder stufenweise verändert bei konstant gehaltener Quell-EMK, währenddessen wird die Ausgangsspannung gemessen.
f) Die bei jeder Frequenz gemessenen Spannungswerte werden auf den bei 1kHz gemessenen oder auf einen in anderer Weise definierten Spannungswert bezogen (normiert) und in dB ausgedrückt.
g) Das Messergebnis wird graphisch als Diagramm ausgegeben.

Anmerkung 1: Um das Verhalten bei unterschiedlichen Lastimpedanzen (Laststabilität) zu ermitteln, wird die Frequenzgangmessung zusätzlich an Lastwiderständen von 4Ω und 2Ω wiederholt und auf den gleichen, zuvor bei der Messung an 8 Ohm normierten Spannungswert bezogen, gemeinsam in einem Diagramm dargestellt. Anmerkung 2: Bei Verstärkern mit Schaltendstufen ist der Einfluss von Resten der Schaltfrequenz zu beachten.

 

4.1.2 Frequenzgang Vollverstärker, Hochpegel-Eingang
Messverfahren:
Wie unter 4.1.1, jedoch wird die Verstärkung des Vollverstärkers mittels Lautstärkesteller auf das 5-fache eingestellt.

 

4.1.3 Frequenzgang Vorverstärker, Hochpegel-Eingang
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben, eingangsseitig mit dem Analog-Generator und ausgangsseitig mit dem Analog-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Mittels Lautstärkesteller wird die Verstärkung des Prüflings auf das 1-fache eingestellt.
c) Die Amplitude des Generators mit einer Quell-Impedanz von ≤50Ω beträgt 500mV.
d) Die Lastimpedanz beträgt 100kΩ.
e) Die Frequenz wird kontinuierlich oder stufenweise verändert bei konstant gehaltener Quell-EMK.
f) Die bei jeder Frequenz gemessenen Spannungswerte werden auf den bei 1kHz gemessenen bezogen (normiert) und in dB ausgedrückt.
g) Das Messergebnis wird graphisch als Diagramm ausgegeben.

 

4.1.4 Frequenzgang Digital-Eingang
Digitaleingänge sind dazu geeignet, standardgerecht kodierte PCM-Signale (AES EBU oder S/P-DIF) unterschiedlicher Sampling-Frequenzen zu empfangen, zu dekodieren und mittels D/A-Wandlung als analoges Signal auszugeben.
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben, eingangsseitig mit dem Digital-Generator und ausgangsseitig mit dem Analog-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Die Amplitude des Digital-Generators beträgt -12dBFS.
c) Die Ausgangsspannung des Prüflings wird mittels Lautstärkesteller beim Vorverstärker auf ca. 500mV und beim Vollverstärker auf ca. 2,8V eingestellt.
d) Die Lastimpedanz beträgt bei Vorverstärkern 100kΩ und bei Vollverstärkern 8Ω.
e) Die Frequenz wird kontinuierlich oder stufenweise verändert bei konstant gehaltener Digital-Amplitude.
f) Die bei jeder Frequenz gemessenen Spannungswerte werden auf den bei 1kHz gemessenen bezogen (normiert) und in dB ausgedrückt.
g) Das Messergebnis wird graphisch als Diagramm ausgegeben.

 

4.1.5 Frequenzgang Phono-MM-Eingang
Phono-MM-Eingänge sind geeignet, Magnet-Tonabnehmersignale auf Hochpegel-Niveau zu verstärken und die RIAA-Schallplatten-Schneidkennlinie zu entzerren.
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben, eingangsseitig mit dem Analog-Generator und ausgangsseitig mit dem Analog-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Der Generator wird auf eine Quell-EMK von 5mV bei 1kHz und einem Quellwiderstand von <50Ω eingestellt.
c) Die Ausgangsspannung des Prüflings wird mittels Lautstärkesteller, falls vorhanden, auf ca. 500mV und bei Vollverstärkern auf ca. 2,828V gestellt.
d) Die Lastimpedanz beträgt bei Vorverstärkern 100kΩ und bei Vollverstärkern 8Ω.
e) Die Frequenz wird kontinuierlich oder stufenweise verändert bei einer Quell-EMK, die bei jeder Frequenz dem Kehrwert der RIAA-Entzerrerkurve entspricht. Die Ausgangsspannung des Prüflings wird währenddessen kontinuierlich gemessen und aufgezeichnet.
f) Die gemessenen Spannungswerte werden auf den bei 1kHz gemessenen oder auf einen in anderer Weise definierten Spannungswert bezogen (normiert) und doppelt-logarithmisch graphisch dargestellt.
Anmerkung 1: Um Brummstörungen aufgrund der geringen Eingangsspannung zu vermeiden, ist auf eine geeignete Signal- und Masseführung zu achten.
Anmerkung 2: Bei Vollverstärkern oder Receivern kann der Phono-Frequenzgang auch über den Vorverstärker- oder Aufnahme-Ausgang gemessen werden.

 

4.1.6 Frequenzgang Phono-MM-Eingang, mit Normsystem
Die Messung erfolgt mit einer Quellimpedanz, die einem durchschnittlichen MM-Tonabnehmer entspricht.

Messverfahren:
Wie unter 4.1.2, jedoch mit der MM-Normsystem-Quell-Impedanz. Sie wird gebildet aus einem Serienwiderstand von 1kΩ in Serie mit einer Induktivität von 500mH und einer parallelen Kapazität von 125pF (siehe Abbildung unter 5.2). Die gemessenen Spannungswerte werden auf den bei 500Hz gemessenen oder auf einen in anderer Weise definierten Spannungswert bezogen (normiert) und zusammen mit dem unter 4.1.2 gemessenen Frequenzgang graphisch dargestellt. Anmerkung: Um Brummstörungen aufgrund der hohen Empfindlichkeit der hochinduktiven Spule gegenüber elektromagnetischen Streufeldern zu vermeiden, ist auf eine geeignete störfeldarme Position zu achten.

 

4.1.7 Frequenzgang Phono-MC-Eingang:
Messverfahren:
Wie unter 4.1.2, jedoch wird der Generator auf eine Quell-EMK von 0,5mV und einer Quell-Impedanz von 20 Ohm eingestellt.

 

4.2 Verzerrungsverhalten
Das Verzerrungsverhalten (nichtlineare Verzerrung) wird graphisch als Klirrspektrum dargestellt und ermöglicht eine Beurteilung der Klangqualität des Prüflings. Dabei ist es wichtig, dass die Amplitudenverteilung der einzelnen Harmonischen möglichst schnell und kontinuierlich mit höherer Ordnung abfällt.

 

4.2.1 Klirrspektrum Leistungsverstärker, Hochpegel-Eingang
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben, eingangsseitig mit dem Generator und ausgangsseitig mit dem Analog-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Bei Endverstärkern mit Pegelstellern werden diese in Maximalposition gebracht. Vollverstärker werden mittels Lautstärkesteller auf das 20-fache eingestellt.
c) Das Testsignal ist ein Sinuston von 1kHz, die Amplitude des Generators mit einer Quell-Impedanz von ≤50Ω wird so eingestellt, dass sich am Ausgang des Prüflings eine amplitudenbegrenzte, mit 1% (bei Röhrenverstärkern 3%) verzerrte Spannung einstellt.
d) Die Lastimpedanz beträgt 8Ω.
e) Mittels Spektrum-Analysator wird eine Spektralanalyse durchgeführt und graphisch als Diagramm dargestellt.
Anmerkung: Um auch die Frequenz- Temperatur- und Lastabhängigkeit des Prüflings zu prüfen, sind zusätzliche Messungen bei verschiedenen Frequenzen (bevorzugt bei 315Hz und 3,15kHz) und an komplexen Lastimpedanzen (bevorzugt 4Ω-Last mit 40° Phasenversatz) sowie bei abfallender und mit unterschiedlicher Änderungsgeschwindigkeit der Generator-Amplitude sinnvoll.

 

4.2.2 Klirrspektrum Vollverstärker, Line-Eingang
Messverfahren:
Wie unter 4.2.1, jedoch wird die Verstärkung des Vollverstärkers mittels Lautstärkesteller auf das 5-fache eingestellt.

 

4.2.3 Klirrspektrum Vorverstärker, Hochpegel-Eingang
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben, eingangsseitig mit dem Generator und ausgangsseitig mit dem Analog-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Das Testsignal ist ein Sinuston von 1kHz, die Amplitude des Generators mit einer Quell-Impedanz von ≤50Ω beträgt 500mV.
c) Die Ausgangsspannung des Prüflings wird mittels Lautstärkesteller auf 500mV eingestellt.
d) Die Lastimpedanz beträgt 100kΩ.
e) Mittels Spektrum-Analysator wird eine Spektralanalyse durchgeführt und graphisch als Diagramm dargestellt.
Anmerkung: Um auch die Pegelabhängigkeit zu prüfen, sind zusätzliche Messungen bei erhöhter Generator-Amplitude (bevorzugte Pegelanhebung 12dB) sinnvoll.

 

4.2.4 Klirrspektrum Phono-MM-Eingang
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben, eingangsseitig mit dem Analog-Generator und ausgangsseitig mit dem Analog-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Der Generator wird auf eine Quell-EMK von 5mV bei 1kHz und einer Quell-Impedanz von <50Ω eingestellt.
c) Die Ausgangsspannung des Prüflings wird mittels Lautstärkesteller, falls vorhanden, auf ca. 500mV und bei Vollverstärkern auf ca. 2,8V gestellt.
d) Die Lastimpedanz beträgt bei Vorverstärkern 100kΩ und bei Vollverstärkern 8Ω.
e) Der Frequenzdurchlauf wird gestartet mit einer Quell-EMK, die bei jeder Frequenz dem Kehrwert der RIAA-Entzerrerkurve entspricht. Die Ausgangsspannung des Prüflings wird währenddessen kontinuierlich gemessen und aufgezeichnet.
f) Die gemessenen Spannungswerte werden auf den bei 1kHz gemessenen oder auf einen in anderer Weise definierten Spannungswert bezogen (normiert) und doppelt-logarithmisch graphisch dargestellt.
Anmerkung 1: Um auch die Pegelabhängigkeit zu prüfen, sind zusätzliche Messungen bei erhöhter Generator-Amplitude (bevorzugte Pegelanhebung 12dB) sinnvoll.
Anmerkung 2: Um Brummstörungen aufgrund der geringen Eingangsspannung zu vermeiden, ist auf eine geeignete Signal- und Masseführung zu achten.

 

4.2.5 Klirrspektrum Phono-MC-Eingang
Messverfahren:
Wie unter 4.2.3, jedoch wird der Generator auf eine Quell-EMK von 0,5mV und einer Quell-Impedanz von 20Ω eingestellt.

 

4.2.6 Harmonischen-Analyse, Endverstärker
Die Harmonischen-Analyse ermöglicht eine detaillierte Beurteilung der Klangqualität des Prüflings, indem die Amplitude jeder einzelnen Harmonischen über einen weiten Pegelbereich registriert und dargestellt wird. Sie zeigt eine starke Korrelation zu den Hörergebnissen.
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben, eingangsseitig mit dem Analog-Generator und ausgangsseitig mit dem Analog-Analysator eines den Anforderungen unter 3.4 genügenden Messsystems verbunden.
b) Bei Endverstärkern mit Pegelstellern werden diese in Maximalposition gebracht.
c) Die Lastimpedanz beträgt 4Ω.
d) Das Testsignal ist ein Sinuston von 1kHz, die Amplitude des Generators mit einer Quell-Impedanz von ≤50Ω wird so eingestellt, dass sich am Ausgang des Prüflings eine amplitudenbegrenzte, mit 1% (bei Röhrenverstärkern 3%) verzerrte Spannung einstellt.
e) Die Generator-Amplitude wird nun um 40dB reduziert und anschließend kontinuierlich oder stufenweise bis zum ursprünglichen Pegelwert erhöht.
f) Mittels Spektralanalysator wird bei jedem Amplitudenwert die Amplitude jeder Oberwelle gemessen und der Verlauf graphisch in einem Diagramm dargestellt.
Anmerkung: Um auch die Frequenz-, Temperatur- und Lastabhängigkeit zu prüfen, sind zusätzliche Messungen bei verschiedenen Frequenzen (bevorzugt bei 315Hz und 3,15kHz) und an komplexen Lastimpedanzen (bevorzugt 4Ω-Last mit 40° Phasenversatz) sowie bei abfallender und mit unterschiedlicher Änderungsgeschwindigkeit der Generator-Amplitude sinnvoll.

 

4.2.7 Harmonische Analyse, Vollverstärker
Messverfahren:
Ähnlich wie in 4.2.5, jedoch ist der Amplitudenbereich des Generators fest auf 20mV bis 2V eingestellt, und die Ausgangsspannung des Vollverstärkers wird über den Lautstärkeregler so eingestellt, dass sich bei einer Eingangsspannung von 2V am Ausgang des Prüflings eine amplitudenbegrenzte Spannung mit 1% Verzerrung (bei Röhrenverstärkern 3%) einstellt.

 

4.2.8 Harmonische Analyse, Vorverstärker
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter den Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben und sowohl am Eingang mit dem Generator als auch am Ausgang mit dem Analog-Analysator eines Messsystems gemäß den Anforderungen unter 3.4 verbunden.
c) Der Lastwiderstand beträgt 100kΩ.
d) Das Testsignal ist ein Sinuston von 1kHz, und die Amplitude des Generators mit einer Quellimpedanz von ≤50Ω beträgt 2V.
e) Die Ausgangsspannung wird über den Lautstärkeregler auf 2V eingestellt.
e) Die Amplitude des Generators wird um 40dB reduziert und dann kontinuierlich oder schrittweise bis zum ursprünglichen Pegelwert erhöht.
f) Mit einem Spektralanalysator wird bei jedem Amplitudenwert die Amplitude jeder Oberwelle gemessen und der Verlauf graphisch in einem Diagramm dargestellt.

Hinweis: Um auch die Frequenz- und Lastabhängigkeit zu prüfen, sind zusätzliche Messungen bei verschiedenen Frequenzen (bevorzugt bei 315Hz und 3150Hz) und an geringeren Lastwiderständen (bevorzugt 600Ω) sinnvoll.

 

4.3 Leistungsmessungen
Die Ausgangsleistung von Leistungsverstärkern wird sowohl mit Sinussignalen als auch mit Burst- und Rauschsignalen gemessen, die dem Musiksignal ähnlicher sind und den Verstärker thermisch praxisnäher belasten. Normalerweise werden die Leistungen bei Betrieb aller Kanäle gemessen. Für Mehrkanal-Verstärker ist es sinnvoll, die Leistungen sowohl im Standard-Surround-Betrieb mit 5 Kanälen als auch im Stereo-Betrieb zu ermitteln.

 

4.3.1 Sinusleistung an 8Ω
Die Sinusleistung ist die Leistung, die der Prüfling über mindestens eine Minute abgeben kann.
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter den Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben und sowohl am Eingang mit dem Generator als auch am Ausgang mit dem Analog-Analysator eines Messsystems gemäß den Anforderungen unter 3.4 verbunden.
b) Bei Endverstärkern mit Pegelstellern werden diese auf die Maximalposition gebracht. Vollverstärker werden über den Lautstärkeregler auf eine 20-fache Verstärkung eingestellt.
c) Das Testsignal ist ein Sinuston von 1kHz, und die Amplitude des Generators mit einer Quellimpedanz von ≤50Ω wird so eingestellt, dass sich am Ausgang des Prüflings eine amplitudenbegrenzte Spannung mit 1% Verzerrung (bei Röhrenverstärkern 3%) einstellt.
d) Der Lastwiderstand beträgt 8Ω.
e) Die Ausgangsspannung wird gemessen und nach der Formel U2 / R in Leistung umgerechnet, angegeben in Watt.

 

4.3.2 Sinusleistung an 4Ω
Messverfahren:
Ähnlich wie in 4.3.1, jedoch mit einem Lastwiderstand von 4Ω.
Bemerkung: Falls die Verstärker für Impedanzen unter 4Ω geeignet sind (z. B. bei Auto-HiFi-Verstärkern), können die Messungen an Lastwiderständen von 2Ω und 1Ω wiederholt werden.

 

4.3.3 Musikleistung an 8Ω
Die Musikleistung wird mit einem "Shaped-Burst" gemessen, einem sich wiederholenden Burst-Signal, das allmählich an- und abschwillt. Es besteht aus 9 Perioden eines 60Hz-Sinussignals, gefolgt von 7 Perioden Pause (siehe 5.1).
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter den Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben und sowohl am Eingang mit dem Generator als auch am Ausgang mit dem Analog-Analysator eines Messsystems gemäß den Anforderungen unter 3.4 verbunden.
b) Bei Endverstärkern mit Pegelstellern werden diese auf die Maximalposition gebracht. Vollverstärker werden über den Lautstärkeregler auf eine 20-fache Verstärkung eingestellt.
c) Der Lastwiderstand beträgt 8Ω.
d) Für die Messung wird ein 400Hz-Butterworth-Filter verwendet.
e) Das Testsignal ist ein Shaped-Burst mit 60Hz, und die Amplitude des Generators mit einer Quellimpedanz von ≤50Ω wird so eingestellt, dass am Ausgang des Prüflings eine Amplitudenbegrenzung mit maximal 0,3% Verzerrung eintritt.
f) Die Ausgangsspannung wird gemessen und nach der Formel (Spannung mal 2,83)² geteilt durch R in Leistung umgerechnet, angegeben in Watt.

 

4.3.4 Musikleistung an 4Ω
Messverfahren:
Ähnlich wie in 4.3.3, jedoch mit einem Lastwiderstand von 4Ω.

 

4.3.5 Musikleistung an variabler, komplexer Last
Messverfahren:
Ähnlich wie in 4.3.3, jedoch mit 35 verschiedenen Lastwiderständen von 8Ω, 6Ω, 4Ω, 3Ω und 2Ω und Phasenverschiebungen von jeweils 0°, ±20°, ±40° und ±60°.
Die gemessenen Spannungswerte werden in Effektivwerte umgerechnet und graphisch als Spannungs-Impedanz-Profil dargestellt.

 

4.3.6 Maximale Ausgangsspannung an komplexer Last
Die Musik-Spitzenleistung wird mit einem bandbegrenzten Rosa Rauschen ermittelt. Als Lastimpedanz dienen Lautsprecher-Impedanz-Nachbildungen mit Nennimpedanzen von typischerweise 6Ω, 4Ω, 3Ω.

Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter den Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben und sowohl am Eingang mit dem Generator als auch am Ausgang mit dem Analyzer eines Messsystems gemäß den Anforderungen unter 3.4 verbunden.
b) Bei Endverstärkern mit Pegelstellern werden diese auf die Maximalposition gebracht. Vollverstärker werden über den Lautstärkeregler auf eine 20-fache Verstärkung eingestellt.
c) Die Lastimpedanz wird auf Z1, Z2 oder Z3 eingestellt.
d) Das Testsignal ist ein bandbegrenztes Rosa Rauschen.
e) Der Spitzenwert der Ausgangsspannung über einen Zeitraum von mindestens 10 Sekunden wird ermittelt und in Volt angegeben.

 

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Audio Precision AP2722 [5]

 

Die Audiotechnik verlangt nach Präzision, Exzellenz und Vertrauenswürdigkeit. In diesem anspruchsvollen Umfeld erfüllt der Audio Analyzer AP2722 von Audio Precision diese Anforderungen mit Bravour und hat sich als ein fester Bestandteil professioneller NF-Laborausstattungen etabliert. Mit seinem vielfältigen Angebot an Optionen, einschließlich THD (Total Harmonic Distortion), IM (Intermodulation), W&F (Wow and Flutter), sowie Burst-Funktionen, bietet der AP2722 eine umfassende Plattform für eine Vielzahl von Messungen. Diese leistungsstarke und flexible Funktionalität macht den AP2722 zu einem wertvollen Werkzeug für jede audio-technische Anwendung. Die Fähigkeit des AP2722, extrem klirrarme und rauscharme Messungen durchzuführen, ist ein Beweis für seine Präzision und Genauigkeit. Dieses hervorragende Niveau an Klarheit und Detailgenauigkeit ist entscheidend für die Einhaltung strenger Labornormen und stellt sicher, dass wir das Höchstmaß an Qualität liefern können.

Aber was den AP2722 besonders auszeichnet, ist seine Fähigkeit, Messungen entsprechend den Normen SMPTE, DIN, AES17 und IEC60268-3 durchzuführen. Diese Normen stellen hohe Anforderungen an die Messgenauigkeit und die Qualität der Geräte und der AP2722 hat sich als fähig erwiesen, diese Anforderungen zu erfüllen. Zusammengefasst repräsentiert der Audio Analyzer AP2722 von Audio Precision eine Symbiose aus Qualität, Präzision und Vielseitigkeit. Er ist ein unverzichtbares Werkzeug für den professionellen Einsatz in der Audiotechnik und stellt sicher, dass wir die strengen Normen der Branche stets erfüllen.

 

4.4 Dynamik-Messungen

4.4.1 Störabstand, A-bewertet, Endverstärker
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter den Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben und sowohl am Eingang mit dem Generator als auch am Ausgang mit dem Analog-Analysator eines Messsystems gemäß den Anforderungen unter 3.4 verbunden.
b) Falls vorhanden, werden Pegelsteller auf die Maximalposition gebracht.
c) Die Amplitude des Generators mit einer Quellimpedanz von ≤50Ω wird so eingestellt, dass am Ausgang des Prüflings eine Spannung von 10V bei 1kHz entsteht.
d) Der Lastwiderstand beträgt 8Ω.
e) Die Ausgangsspannung U1 wird gemessen.
f) Die Quell-EMK wird abgeschaltet und der Eingang mit 1kΩ terminiert.
g) Das A-Bewertungsfilter, das 22,5Hz-Hochpassfilter und das 22,5kHz-Tiefpassfilter werden eingeschaltet.
h) Die Ausgangsspannung U2 wird gemessen.
i) Das Verhältnis von U1 zu U2 wird berechnet und als A-bewerteter Störabstand in dB angegeben.

 

4.4.2 Störabstand, A-bewertet, Vollverstärker Hochpegeleingang
Messverfahren:
Ähnlich wie in 4.4.1, jedoch beträgt die Amplitude des Generators 500mV, und die Ausgangsspannung wird über den Lautstärkeregler auf 10V eingestellt.

 

4.4.3 Störabstand, A-bewertet, Vorverstärker Hochpegeleingang
Messverfahren:
Ähnlich wie in 4.4.1, jedoch beträgt die Amplitude des Generators 500mV, und die Ausgangsspannung wird über den Lautstärkeregler auf 500mV eingestellt.

 

4.4.4 Störabstand, A-bewertet, Vollverstärker Line-Eingang
Messverfahren:
Ähnlich wie in 4.4.1, jedoch beträgt die Amplitude des Generators 2V, und die Ausgangsspannung wird über den Lautstärkeregler auf 10V eingestellt.

 

4.4.5 Störabstand, A-bewertet, Digital-Eingang
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter den Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben und sowohl am Eingang mit dem Digitalgenerator als auch am Ausgang mit dem Analog-Analysator eines Messsystems gemäß den Anforderungen unter 3.4 verbunden.
b) Die Amplitude des Digitalgenerators beträgt 0dBFS.
c) Die Ausgangsspannung des Prüflings wird über den Lautstärkeregler auf 500mV für Vorverstärker und 10V für Vollverstärker eingestellt.
d) Der Lastwiderstand beträgt 100kΩ für Vorverstärker und 8Ω für Vollverstärker.
e) Der Digitalgenerator wird ausgeschaltet.
f) Das A-Bewertungsfilter, das 22,5Hz-Hochpassfilter und das 22,5kHz-Tiefpassfilter werden eingeschaltet.
g) Die Ausgangsspannung U2 wird gemessen.
h) Das Verhältnis von U1 zu U2 wird berechnet und als A-bewerteter Störabstand in dB angegeben.

 

4.4.6 Störabstand, A-bewertet, Phono-MM-Eingang
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter den Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben und sowohl am Eingang mit dem Analoggenerator als auch am Ausgang mit dem Analog-Analysator eines Messsystems gemäß den Anforderungen unter 3.4 verbunden.
b) Die Amplitude des Generators mit einer Quellimpedanz von ≤50Ω wird auf 5mV eingestellt.
c) Die Ausgangsspannung des Prüflings wird über den Lautstärkeregler auf 500mV für Vorverstärker und 10V für Vollverstärker eingestellt.
d) Der Lastwiderstand beträgt 100kΩ für Vorverstärker und 8Ω für Vollverstärker.
e) Der Analoggenerator wird ausgeschaltet, und der Eingang wird mit 1kΩ terminiert.
f) Das A-Bewertungsfilter, das 22,5Hz-Hochpassfilter und das 22,5kHz-Tiefpassfilter werden eingeschaltet.
g) Die Ausgangsspannung U2 wird gemessen.
h) Das Verhältnis von U1 zu U2 wird berechnet und als A-bewerteter Störabstand in dB angegeben.
Anmerkung: Um Brummstörungen aufgrund des geringen Eingangsspannungsniveaus zu vermeiden, ist eine ordnungsgemäße Signal- und Masseführung zu gewährleisten.

 

4.4.7 Störabstand, A-bewertet, Phono-MM-Eingang mit Normsystem
Messverfahren:
Ähnlich wie in 4.4.5, jedoch wird der Eingang mit der Normimpedanz terminiert. Diese Impedanz besteht aus einem 1kΩ-Widerstand in Serie mit einer 500mH-Induktivität und parallel dazu eine 125pF-Kapazität. Anmerkung: Um Brummstörungen aufgrund der hohen Empfindlichkeit der hochinduktiven Spule gegenüber elektromagnetischen Streufeldern zu vermeiden, sollte eine geeignete störfeldarme Position gewählt werden.

 

4.4.8 Störabstand, A-bewertet, Phono-MC-Eingang
Messverfahren:
Ähnlich wie in 4.4.5, jedoch beträgt die Amplitude des Generators 0,5mV, und die Quellimpedanz beträgt 20Ω.
Anmerkung: Um Brummstörungen aufgrund des geringen Eingangsspannungsniveaus zu vermeiden, sollte der Abschlusswiderstand direkt an die Eingangsbuchse angeschlossen werden.

 

4.5 Ein- und Ausgangsimpedanz
Bei der Verbindung von HiFi-Komponenten haben die Ein- und Ausgangsimpedanzen einen Einfluss auf die Wiedergabequalität der Anlage. Im HiFi-Bereich wird angestrebt, die Eingangsimpedanz hochohmig (vorzugsweise 47kΩ) und mit geringer Parallelkapazität auszulegen, während die Ausgangsimpedanz möglichst niederohmig sein sollte (kleiner als 1kΩ).

 

4.5.1 Eingangswiderstand niederohmiger Eingänge (Phono MC)
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter den Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben und sowohl am Eingang mit dem Analog-Generator als auch am Ausgang mit dem Analog-Analysator eines Messsystems gemäß den Anforderungen unter 3.4 verbunden.
b) Die Amplitude des Generators mit 1kHz und einer Quellimpedanz von R1 = 20Ω wird auf eine dem Eingang des Prüflings angepasste Spannung eingestellt, und die Ausgangsspannung des Prüflings wird auf ca. 2V eingestellt.
c) Die Ausgangsspannung U1 wird gemessen.
d) Die Generatorimpedanz wird auf einen Wert R2 = 600Ω eingestellt.
e) Die Ausgangsspannung U2 wird gemessen.
f) Der Eingangswiderstand berechnet sich nach der Formel ((U2/U1 x R2) - R1) / (1 - U2/U1) und wird in Ohm angegeben.

 

4.5.2 Eingangswiderstand hochohmiger Eingänge (Line, Phono MM)
Messverfahren:
Ähnlich wie in 4.5.1, jedoch wird die Generatorimpedanz mittels eines externen Widerstands auf R2 = 47kΩ eingestellt.

 

4.5.3 Eingangskapazität hochohmiger Eingänge (Line, Phono MM)
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter den Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben und sowohl am Eingang mit dem Analog-Generator als auch am Ausgang mit dem Analog-Analysator eines Messsystems gemäß den Anforderungen unter 3.4 verbunden.
b) Die Amplitude des Generators mit f1 = 1kHz und einer Quellimpedanz von R1 = 20Ω wird auf eine dem Eingang des Prüflings angepasste Spannung eingestellt, und die Ausgangsspannung des Prüflings wird auf ca. 2V eingestellt.
c) Die Ausgangsspannung U1 wird gemessen.
d) Die Generatorimpedanz wird mittels eines externen Widerstands auf R2 = 47kΩ eingestellt.
e) Die Ausgangsspannung U2 wird gemessen und daraus der Eingangswiderstand Re = ((U2/U1 x R2) - R1) / (1 - U2/U1) berechnet.
f) Die Generatorfrequenz wird auf f2 erhöht, bis im Vergleich zur Messung mit einer Generatorimpedanz von 20Ω ein Pegelabfall von 9dB festgestellt wird.
g) Die Eingangskapazität berechnet sich nach der Formel 1 / (f2 x 6,28 x 1/(1/R2 + 1/Re)) und wird in Picofarad angegeben.
Anmerkung 1: Die Generatoramplitude sollte sich bei entzerrenden Eingängen mit der Frequenz umgekehrt proportional zur entsprechenden Entzerrungskurve verhalten.
Anmerkung 2: Die Kapazität der Verbindung von R2 bis zur Eingangsbuchse ist vom ermittelten Wert abzuziehen.

 

4.5.4 Ausgangswiderstand
Messverfahren:
a) Der Prüfling wird unter den Messbedingungen gemäß 3.3 betrieben und sowohl am Eingang mit dem Analog-Generator als auch am Ausgang mit dem Analog-Analysator eines Messsystems gemäß den Anforderungen unter 3.4 verbunden.
b) Die Amplitude des Generators mit 1000Hz und einer Quellimpedanz von R1 ≤ 50Ω wird auf eine dem Eingang des Prüflings angepasste Spannung eingestellt, und die Ausgangsspannung des Prüflings wird auf ca. 2V eingestellt.
c) Die Ausgangsspannung U1 wird gemessen.
d) Die Eingangsimpedanz des Analog-Analysators wird auf R2 = 600Ω eingestellt.
e) Die Ausgangsspannung U2 wird gemessen.
f) Der Ausgangswiderstand berechnet sich nach der Formel (U1/U2 - 1) x R2 und wird in Ohm angegeben.
Anmerkung: Es ist darauf zu achten, dass bei der Messung von U2 die Ausgangsstufe durch die 600-Ohm-Last nicht überlastet wird. Gegebenenfalls ist die Ausgangsspannung zu reduzieren oder der Wert des Widerstands R2 zu erhöhen.

 

5. Abbildungen

5.1 Testsignal "Shaped-Burst"
Das Testsignal "Shaped-Burst" besteht aus einem sich wiederholenden, allmählich auf- und abschwellenden Burst-Signal, bestehend aus 9 Perioden eines 60Hz-Sinussignals gefolgt von 7 Perioden Pause.

 

Burst.png

 

5.2 Phono-MM-Normsystem

 

Phono_Schaltung.jpg

 

LN-09

1. Bezeichnung der Norm

Die Norm mit der Bezeichnung Labornorm LN-09 befasst sich mit der Messung von Lautsprechern und Kopfhörern.

 

2. Zweck der Norm

Die Labornorm LN-09 dient zur Durchführung von Untersuchungen an Lautsprechern und Kopfhörern, insbesondere solchen mit hochwertigen Komponenten für die HiFi-Musikwiedergabe. Um objektive Bewertungen für Vergleichstests von Produkten zu ermöglichen, müssen einheitliche und praxisgerechte Messverfahren angewendet werden, die eine hohe Korrelation zu den subjektiven Wahrnehmungen der Benutzer aufweisen. Die folgenden Messprozeduren dienen diesem Zweck.

 

3. Anwendungsbereich, Normenverweise und Anmerkungen

3.1 Anwendungsbereich
Diese Norm ist gültig für die Messung von passiven, teilaktiven und aktiven Lautsprechern, Subwoofern sowie drahtgebundenen und drahtlosen Kopfhörern. Sie gilt auch für Lautsprecher, die in Endprodukten eingebaut sind (z. B. in TV-Geräten), Wand-Einbau-Lautsprecher und Auto-Einbau-Lautsprecher.

 

3.2 Für die Untersuchung von aktiven und passiven Schallwandlern werden folgende Normen berücksichtigt, sofern sie relevant sind:
- DIN IEC 268: Elektroakustische Geräte, allgemeines
- DIN EN 60268-5: Elektroakustische Geräte, Teil 5, Lautsprecher
- DIN EN 60268-7: Elektroakustische Geräte, Teil 7, Kopfhörer und Ohrhörer
- DIN 45500 Blatt 7: Heimstudio-Technik (HiFi)
- DIN EN 61672-1: Schallpegelmesser Teil 1, Anforderungen
- DIN 45635-1: Geräuschmessung an Maschinen, Luftschallemission, Hüllflächenverfahren, Rahmenverfahren für 3 Genauigkeitsklassen
- DIN EN ISO 3740: Akustik - Bestimmung des Schallleistungspegels von Geräuschquellen - Leitlinien zur Anwendung der Grundnormen
- DIN EN ISO 3744: Akustik - Bestimmung der Schalleistungspegel von Geräuschquellen aus Schalldruckmessungen - Hüllflächenverfahren der Genauigkeitsklasse 2 für ein im wesentlichen freies Schallfeld über einer reflektierenden Ebene
- DIN EN ISO 3745: Akustik - Bestimmung der Schallleistungspegel von Geräuschquellen aus Schalldruckmessungen - Verfahren der Genauigkeitsklasse 1 für reflexionsarme Räume und Halbräume
- DIN EN ISO 3746: Akustik - Bestimmung der Schalleistungspegel von Geräuschquellen aus Schalldruckmessungen - Hüllflächenverfahren der Genauigkeitsklasse 3 über einer reflektierenden Ebene

 

3.2.1 Die folgenden Untersuchungen basieren auf den in Abschnitt 3.2 genannten Normen. Allerdings werden keine spezifischen Merkmale untersucht oder Herstellerangaben überprüft.

Allgemeine Bedingungen

3.3.1 Umweltbedingungen:
- Raumtemperatur: 22°C ± 2°C
- Luftfeuchtigkeit: 30 bis 75%
- Verweilzeit des Prüflings vor der Messung unter den oben genannten Umweltbedingungen: 6 Stunden

Alle Angaben zu Schalldruckpegeln werden relativ zum Schalldruck von 20µPa als Werte in dB SPL (Schalldruckpegel) angegeben.

 

4. Allgemeine Hinweise zur Messungen von Lautsprechern

4.1 Allgemeine Hinweise zur Messung von Lautsprechern unter besonderer Berücksichtigung hochqualitativer Komponenten zur HiFi-Musikwiedergabe.

Um Lautsprecher korrekt zu beurteilen und als Grundlage für vergleichende Warentests zu dienen, sind objektive und reproduzierbare Messungen unter gleichbleibenden Bedingungen unerlässlich. Dabei sollte die Praxis berücksichtigt werden. Der Fernfeld-Frequenzgang eines Lautsprechers sollte unter Freifeldbedingungen ohne Raumeinflüsse ermittelt werden. Dafür ist ein reflexionsarmer Messraum erforderlich.

Ein Freifeld-Halbraum mit reflektierendem Boden eignet sich ebenfalls, da moderne Messtechniken wie das MLS-Verfahren (Maximum Length Sequence) in reflexionsbehafteten Räumen Freifeldbedingungen erzeugen können, indem störende Reflexionen durch Zeitfensterung ausgeblendet werden. Die Anwendung dieses Verfahrens ist jedoch je nach Raumgröße auf einen begrenzten Frequenzbereich beschränkt.

Diese Begrenzung gilt nicht für die Groundplane-Methode, bei der der Lautsprecher in Bodennähe positioniert wird und das Messmikrofon direkt auf dem Boden liegt. Der Boden fungiert dabei als akustischer Spiegel und verlängert den nutzbaren Frequenzbereich zu tieferen Frequenzen hin. Im Vergleich zur Freifeldmessung erhöht sich der Pegel um 6 dB, was auch den Signal-Rausch-Abstand verbessert.

Ein Freifeld-Halbraum erfüllt auch die Anforderungen spezieller Lautsprecherarten. Subwoofer beispielsweise nutzen den Boden zur Schallführung und -verstärkung. Sie sind darauf ausgelegt, auf dem Boden betrieben zu werden, und ihre Messung sollte in dieser Betriebsweise erfolgen. Auch Lautsprecher zur Wandmontage sind dafür ausgelegt, an einer reflektierenden Fläche betrieben zu werden.

Für Messungen ohne Raumeinfluss kann auch die Nahfeld-Methode verwendet werden. Dabei wird das Mikrofon nacheinander im direkten Nahfeld (1 cm) vor jeder einzelnen Bassquelle platziert. Die Einzelmessungen werden entsprechend der abstrahlenden Fläche des Basslautsprechers gewichtet und nach Betrag und Phase addiert. Anschließend werden sie an einem geeigneten Frequenzpunkt an die Freifeldmessung angehängt.

Die Nahfeldmessung ist besonders dann erforderlich, wenn die Bass-Einzelquellen eines Lautsprechers weit voneinander entfernt sind (z. B. Reflexöffnung auf der Rückseite des Lautsprechers). Bei einer Fernfeldmessung auf 1 Meter Entfernung kommt es aufgrund des größeren Abstands zu den Einzelquellen im entsprechenden Frequenzbereich zu Pegelfehlern, die im normalen Betrieb nicht auftreten.

Bei der Nahfeldmessung muss jedoch beachtet werden, dass die Bündelung des Basschassis mit zunehmenden Frequenzen zusammen mit der Schallwand eines Lautsprechers im Nahfeld nicht wirksam ist und zu Frequenzgangfehlern führt (Übergang von 4π- zu 2π-Abstrahlung). Die Nahfeldmessung ist daher ohne (aufwändige) Bündelungskorrektur für Frequenzen über 100 Hz nicht geeignet. Darüber hinaus kann die genaue Bestimmung der effektiven Fläche der Bassquellen schwierig sein, insbesondere bei schlitzförmigen, ovalen oder trichterförmigen Reflexöffnungen.

Bei Bassreflex-Lautsprechern mit eng beieinander liegenden Basslautsprechern und Reflexöffnungen führt die Nahfeldmessung zu Fehlern aufgrund von starkem gegenseitigem Übersprechen. In solchen Fällen liefert die Quasi-Nahfeld-Messung genauere Ergebnisse. Dabei befindet sich das Messmikrofon in kurzer Entfernung (10 bis 15 cm) zum akustischen Zentrum aller Bassquellen.

Ein Freifeld-Halbraum mit schallhartem Boden und stark absorbierenden Wand- und Deckenflächen sowie Messungen mit Fernfeld-MLS-, Groundplane-, Quasi-Nahfeld- und Nahfeld-Methode erfüllen die Anforderungen und berücksichtigen alle Lautsprecherarten.

 

4.2 Messbedingungen zur Prüfung von Lautsprechern

4.2.1 Anforderungen an den Messraum
Es wird ein reflexionsarmer Freifeld-Halbraum der Genauigkeitsklasse 2 nach DIN 45635-1 / ISO 3745 ab 63 Hz und der Genauigkeitsklasse 1 nach DIN 45635-1 / ISO 3745 ab 160 Hz benötigt. Der Raum sollte auf 8 Bahnen gemäß DIN 45635-1 / ISO 3745 zertifiziert sein. Siehe auch Prüfbericht S91110/05 vom 7.12.2007 durch STEP.

 

4.2.2 Anforderungen an das Messmikrofon
Die Messmikrofone müssen den Anforderungen von IEC 651 Typ 0 entsprechen. Der individuelle Frequenzgang des Mikrofons muss mit der ab Werk gelieferten Korrekturtabelle im Messsystem berücksichtigt werden, mit einer maximalen Abweichung von 0,3 dB bis 20 kHz.

 

4.2.3 Anforderungen an den Mikrofonkalibrator
Der Mikrofonkalibrator muss den Anforderungen von EN IEC 60942 Class LS und Class 1 entsprechen.

 

4.2.4 Anforderungen an das Messsystem

Analog-Generator:
- Ausgang: erdfrei, symmetrisch, asymmetrisch schaltbar
- Ausgangswiderstand: ≤50 Ω, umschaltbar auf 600 Ω
- Frequenzbereich: 10 Hz bis 200 kHz
- Frequenzgenauigkeit: ±0,5%
- Amplitudengenauigkeit bei 1 kHz: ±0,06 dB
- Relative Pegelabweichung im Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz: ±0,008 dB
- Harmonischer Klirr + Rauschen 20 Hz - 20 kHz: ≤(0,0004% + 1 µV) bei einer

Messbandbreite von 22 kHz

Analog-Analyzer:
- Eingang: erdfrei, symmetrisch, asymmetrisch schaltbar
- Genauigkeit der Pegelmessung: ±0,05 dB
- Relative Pegelabweichung im Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz: ±0,008 dB
- Genauigkeit der Frequenzmessung: ±0,001%
- Eingangsimpedanz: 100 kΩ, umschaltbar auf 600 Ω

 

4.3 Bezugspunkt und Bezugsachse bei Fernfeld-Messung

Bei Bezugspunkt und Bezugsachse sind die Herstellerangaben zu beachten. Falls keine Herstellerdaten vorliegen, gelten folgende Richtlinien:

4.3.1.1 Kompaktlautsprecher
Der Bezugspunkt für die Axialmessung bei Kompaktlautsprechern ist das akustische Zentrum des Schallwandlers, der im Bereich um 5 kHz arbeitet (normalerweise der Hochtöner). Die Bezugsachse verläuft senkrecht zur Schallwand oder parallel zur Standfläche des Lautsprechers, falls die Schallwand schräg ist. Das gilt auch für die Groundplane-Messung.

4.3.1.2 Standlautsprecher
Der Bezugspunkt für die Axialmessung bei Standlautsprechern ist das akustische Zentrum des Schallwandlers, der im Bereich um 5 kHz arbeitet (normalerweise der Hochtöner). Die Bezugsachse verläuft senkrecht zur Schallwand oder parallel zur Standfläche des Lautsprechers, falls der Bezugspunkt sich in einer Höhe von 0,9 bis 1,1 Meter über der Standfläche des Lautsprechers befindet. Falls der Bezugspunkt unter 0,9 Meter liegt, verschiebt sich der Bezugspunkt um 1/3 der Höhendifferenz zu 0,9 Meter nach oben. Liegt der Bezugspunkt über 1,1 Meter, verschiebt er sich um 1/3 der Höhendifferenz zu 1,1 Meter nach unten. Das gilt auch für die Groundplane-Messung.

4.3.1.3 Subwoofer
Bei Subwoofern entfällt die normale Fernfeldmessung. Stattdessen werden sie in Groundplane-Anordnung gemessen. Der Bezugspunkt ist die Mitte der Schallaustrittsöffnung. Die Bezugsachse verläuft parallel zur Schallwand (im 90-Grad-Winkel zur Schallquelle). Bei mehreren Schallquellen ist ein gleicher Messabstand zu jeder Schallquelle vorrangig.

4.3.1.4 Auto-Einbaulautsprecher
Der Bezugspunkt für die Axialmessung bei Auto-Einbaulautsprechern ist das akustische Zentrum des Schallwandlers, der im Bereich um 5 kHz arbeitet (normalerweise der Hochtöner). Die Bezugsachse verläuft senkrecht zur Norm-Schallwand.

 

4.4 Aufstellung der Lautsprecher

4.4.1 Aufstellung von Vollbereichs-Lautsprechern und Messmikrofon im Freifeld-Halbraum für die Fernfeld-Messung

Mit einer geeigneten Hubeinrichtung sollte der Bezugspunkt des Prüflings auf eine Höhe von mindestens 1,6 Meter über dem reflektierenden Boden des Freifeld-Halbraums gebracht werden. Das Messmikrofon befindet sich auf gleicher Höhe. Bei Standlautsprechern, deren Bezugspunkt bezogen auf ihre Standfläche niedriger als 0,9 Meter oder höher als 1,1 Meter liegt, wird der Bezugspunkt entsprechend der Bezugsachse (siehe 4.3.1) nach unten oder oben verschoben.

4.4.2 Aufstellung von Vollbereichs-Lautsprechern und Messmikrofon in Groundplane-Anordnung

Um Freifeldbedingungen auch für Frequenzen unter 150 Hz zu erreichen, sollte der Prüfling mithilfe einer Hubeinrichtung so nahe wie möglich zum reflektierenden Boden gebracht werden, wobei alle Bassquellen einen möglichst gleichen Abstand zum Boden aufweisen sollten (Lautsprecher mit übereinander angeordneten Chassis werden auf die Hubplattform gelegt). Das Messmikrofon wird in einem Abstand von 1 Meter zum Bezugspunkt auf dem Boden positioniert.

4.4.3 Aufstellung von Subwoofern und Messmikrofon in Groundplane-Anordnung

Bei Subwoofern mit einer Schallaustrittsöffnung vorne oder seitlich sollte diese im 90-Grad-Winkel zum Messmikrofon auf dem Boden ausgerichtet sein. Subwoofer mit einer Schallaustrittsöffnung zum Boden hin sollten direkt auf den Boden gestellt werden. Das Messmikrofon auf dem Boden wird in einem Abstand von 1 Meter zum Zentrum dieser Schallquelle positioniert. Das akustische Zentrum weiterer Schallaustrittsöffnungen sollte (durch Drehen des Subwoofers) ebenfalls einen Abstand von 1 Meter zum Messmikrofon haben.

Hier ist die gewünschte Übersetzung:

 

4.5 Messabstand

4.5.1 Fernfeldmessung
Der Messabstand für Fernfeldmessungen beträgt 1 Meter.

Bei großen Flächenstrahlern oder Lautsprechern mit weit auseinanderliegenden Einzelschallquellen kann der Messabstand auch 2 Meter betragen. Die Empfindlichkeitswerte müssen entsprechend auf 2 V/1 m angepasst werden.

4.5.2 Nahfeldmessung und Quasi-Nahfeldmessung
Der Messabstand für Nahfeldmessungen beträgt 1 cm vor jeder einzelnen Schallaustrittsöffnung.

Für die Addition der Nahfeldmessungen nach Betrag und Phase müssen die Durchmesser der Schallaustrittsöffnungen berücksichtigt werden. Rechteckige Schallaustrittsöffnungen werden mithilfe der Formel "Wurzel aus a mal b" in äquivalente Kreisflächen umgerechnet.

4.5.3 Quasi-Nahfeldmessung
Der Messabstand für Quasi-Nahfeldmessungen beträgt 10 cm bis 15 cm vor dem akustischen Zentrum der Bassquellen.

 

4.6 Einstellelemente

Sofern vorhanden, müssen Einstellelemente zur Pegel-, Frequenz- oder Raumanpassung in der vom Hersteller angegebenen Normalstellung sein. Die Einstellungen müssen notiert werden.

Aktive Subwoofer werden bei maximaler Stellung des Pegelstellers und bei maximaler und minimaler Stellung des Übernahmefrequenz-Stellers gemessen.

 

4.7 Messspannungen

4.7.1 Messspannung bei passiven Lautsprechern
Die Messspannung für passive Lautsprecher beträgt 2 Volt (entspricht 1 Watt bei 4 Ohm).

4.7.2 Messspannung bei aktiven Lautsprechern
Die Messspannung für aktive Lautsprecher beträgt 58 mV oder wird auf einen Wert justiert, bei dem der gemittelte Schalldruck des Lautsprechers 85 dB SPL beträgt. Bei kleinen, pegelschwachen Wiedergabesystemen kann auch ein niedrigerer Wert gewählt werden (75 dB oder 80 dB).

 

5. Beschreibung der Messungen an Lautsprechern

5.1 Frequenzgang

Aussage: Die Messung des Frequenzgangs ist von größter Bedeutung bei Lautsprechern, die elektrische in akustische Energie umwandeln. Er gibt den Verlauf des Schalldruckpegels über der Frequenz an und ermöglicht Rückschlüsse auf Klangcharakter und Übertragungsbereich. Zur Beurteilung des Abstrahlverhaltens wird neben der axialen Messung auch unter verschiedenen Winkeln außerhalb der Achse gemessen.

5.1.1 Freifeldmessung oberhalb von 160 Hz bis 40 kHz im Abstand von 1 Meter auf der Achse, 10° über und 30° seitlich der Achse. Bei nicht-achsensymmetrischen Konstruktionen wird für die seitliche Messung die Seite gewählt, die gemäß den Angaben des Herstellers zur Hörposition zeigt. Freifeldbedingungen werden durch das MLS-Messverfahren mit zeitlicher Fensterung zur Unterdrückung von Reflexionen (vom reflektierenden Boden) im Freifeld-Halbraum erreicht.

5.1.2 Messung im Bass-, Grundton- und Mittenbereich mittels Groundplane-Anordnung (um Freifeldbedingungen im Freifeld-Halbraum zu erreichen) im Abstand von 1 Meter auf der Achse.

5.1.3 Messungen im Nahfeld im Abstand von 1 cm vor jeder bassabstrahlenden Membran oder Schallaustrittsöffnung mit Addition aller Nahfeldmessungen nach Betrag und Phase entsprechend den Flächendurchmessern.

5.1.4 Zusammenführung der Freifeld-, Groundplane- und Nahfeldmessungen mit verschiebbaren Anpassungspunkten (Standard: bis 90 Hz Nahfeld, bis 300 Hz Groundplane).

5.1.5 Die Ergebnisse werden als Frequenzgangdiagramm des absoluten Schalldruckpegels über der Frequenz in dB SPL bei 2 V/1 m ausgegeben.

 

5.2 Empfindlichkeit

Aussage: Die Empfindlichkeit ist der mittlere Schalldruckpegel eines Lautsprechers in einem definierten Frequenzbereich bei einer festgelegten Klemmenspannung. Sie dient als Maß für die Wiedergabelautstärke und als Referenzpegel zur Bestimmung der Grenzfrequenzen, des bezogenen Klirrfaktors und der maximalen Lautstärke.

5.2.1 Der Wert wird rechnerisch aus dem axialen Frequenzgang bestimmt.
- Bei passiven Lautsprechern wird der Wert auf 2 V (1 W/1 m/4 Ω) bezogen.
- Bei aktiven Lautsprechern wird der Wert auf 58 mV bezogen oder die Eingangsspannung wird auf einen Wert justiert, bei dem der geometrische Mittelwert der absoluten Schalldruckpegel zwischen 100 Hz und 4 kHz 85 dB beträgt (bei pegelschwachen Lautsprechern 75 dB oder 80 dB).
- Bei Vollbereichslautsprechern wird der geometrische Mittelwert der absoluten Schalldruckpegel zwischen 100 Hz und 4 kHz ermittelt.
- Bei Satelliten-Lautsprechern (Kleinlautsprechern mit begrenzter Basswiedergabe) wird der geometrische Mittelwert der absoluten Schalldruckpegel zwischen der unteren Grenzfrequenz (-6 dB) und 4 kHz ermittelt.
- Bei Subwoofern wird der geometrische Mittelwert des absoluten Schalldruckpegels innerhalb der lautesten Oktave ermittelt (Oktav-Mittenfrequenz maximal 141 Hz).

5.2.2 Die Ergebnisse werden als Zahlenwert der Empfindlichkeit in dB SPL bei 2 V/1 m und als Zahlenwert der Betriebsspannung in Volt für 90 dB SPL/m ausgegeben.

 

5.3 Grenzfrequenzen

Aussage: Grenzfrequenzen sind die Frequenzen am unteren und oberen Ende des Übertragungsbereichs, bei denen ein Lautsprecher noch ohne deutliche Pegelverluste wiedergeben kann. Sie kennzeichnen den Übertragungsbereich des Lautsprechers.

5.3.1 Es werden die Frequenzen ermittelt,

bei denen der Schalldruckpegel um 3 dB bzw. 6 dB unter den mittleren Schalldruckpegel fällt.

5.3.2 Schmale Pegelabfälle innerhalb des Übertragungsbereichs werden dabei nicht berücksichtigt.

5.3.3 Die Ergebnisse werden als Zahlenwerte in Hz für die untere und obere Grenzfrequenz bei -3 dB und -6 dB ausgegeben.

 

5.4 Impedanzmessung (passive oder teilaktive Lautsprecher)

Aussage: Die Impedanz ist der komplexe, frequenzabhängige Widerstand eines passiven Lautsprechers und die daraus resultierende Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung. Das Impedanzminimum und der Verlauf sind ein Maß für die Anforderungen an die Stabilität und Leistungsfähigkeit der entsprechenden Verstärker. Zusammen mit der Empfindlichkeit bilden sie die Grundlage für die Erstellung des Bedarfsprofils.

5.4.1 Die Messung erfolgt im Frequenzbereich von 10 Hz bis 40 kHz.

5.4.2 Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt in Form eines Diagramms mit Betrag und Phase über der Frequenz, als Zahlenwert des Impedanzminimums im Bereich von 10 Hz bis 40 kHz und als Zahlenwert des Impedanzminimums im Bereich von 30 Hz bis 5 kHz zur Bestimmung der Nennimpedanz in ganzen Ohm-Zahlen (2, 3, 4, 6, 8, 12 oder 16 Ohm). Die Einordnung erfolgt gemäß EN 60268-5:2003 (mindestens 20% unter dem Nennwert).

 

5.5 Abklingspektrum

Aussagen: Das Abklingspektrum, auch bekannt als Wasserfalldiagramm, zeigt das Verhalten des Lautsprechers nach Abschalten des Signals. Das Diagramm stellt den zeitlichen Verlauf von hinten beginnend dar. Die ersten (hinteren) Kurven zeigen zunächst den Frequenzgang. Idealerweise sollten die weiteren Kurven sofort im "Boden" verschwinden. Gebirgsähnliche Strukturen deuten auf Verzögerungen während des Abklingens hin, die durch Resonanzen oder Massenträgheit verursacht werden.

5.5.1 Das Abklingverhalten wird aus der Impulsantwort der axialen Freifeldmessung ermittelt und auf die mittlere Empfindlichkeit (0-dB-Linie) normiert. Das Abklingspektrum wird aus 60 FFT-Einzelkurven mit einem Abstand von 50 µs erstellt.

5.5.2 Das Abklingverhalten wird als "Wasserfalldiagramm" ausgegeben.

 

5.6 Sprungantwort

Aussagen: Die Sprungantwort wird rechnerisch aus der axialen Freifeldmessung ermittelt und zeigt das zeitliche Einschwingverhalten. Insbesondere bei Mehrwege-Systemen sind die Verzögerungen der einzelnen Lautsprecherchassis nach einem Sprungsignal erkennbar. Da das Gehör Phasenunterschiede kaum wahrnimmt, ist die Aussagekraft der Sprungantwort zur Beurteilung der Klangqualität begrenzt.

5.6.1 Die Sprungantwort wird aus der Impulsantwort der axialen Freifeldmessung ermittelt.

5.6.2 Die Sprungantwort wird als Diagramm ausgegeben.

 

5.7 Pegel- und Klirrverlauf

Aussagen: Neben einem möglichst linearen Frequenzgang sind auch niedrige nichtlineare Verzerrungen (Klirr) für eine neutrale Klangwiedergabe bei Lautsprechern von großer Bedeutung. Verzerrungen unter 1 % gelten bei akustischen Wandlern bereits als niedrig. Bei steigendem Pegel nehmen die Verzerrungen, insbesondere im Bassbereich, überproportional zu. Bei hohen Pegeln tritt auch Kompression auf, insbesondere bei Subwoofern, wenn der Schalldruck nicht im gleichen Maß wie die Eingangsamplitude steigt. Dies ist durch eng verlaufende Pegelkurven erkennbar.

5.7.1 Die Messung der Schalldruck- und Klirrpegel erfolgt in der Groundplane-Anordnung bei mittleren Schalldruckpegeln von 75, 80, 85, 90, 95 und/oder 100 dB SPL im Frequenzbereich von 5 kHz bis 20 Hz.

5.7.2 Die Messergebnisse werden als Diagramm mit gleichfarbigen Kurven für den Gesamtschalldruck- und Klirrpegelverlauf für jede Pegelstufe ausgegeben.

 

5.8 Maximallautstärke

Aussagen: Der maximale Schalldruck ist ein Maß für die maximale erreichbare Lautstärke eines Lautsprechers ohne störende Verzerrungen oder Kompression. Die dafür benötigte Eingangsspannung dient zur Auswahl eines geeigneten Verstärkers. Die Messung erfolgt im Bass- und Grundtonbereich. Bei tieferen Frequenzen nimmt die Empfindlichkeit des Gehörs für Verzerrungen ab, sodass dort höhere Verzerrungspegel toleriert werden. Bei Kompression sind maximal 3 dB unabhängig von der Frequenz zulässig. Wenn die untere Grenzfrequenz des Lautsprechers unter 45 Hz liegt, wird die Maximallautstärke auch für Frequenzen oberhalb der unteren Grenzfrequenz ermittelt.

5.8.1 Die Messung erfolgt mit einem schnellen, gestuften Sinuston-Sweep (< 5 Sekunden) in der Groundplane-Anordnung im Bereich von 333 Hz bis 45 Hz, jedoch nur oberhalb der unteren Grenzfrequenz (-6 dB). Bei Lautsprechern mit einer unteren Grenzfrequenz unter 45 Hz wird die Maximallautstärke auch für Frequenzen oberhalb der unteren Grenzfrequenz ermittelt.

5.8.2 Die Eingangsspannung des Lautsprechers wird erhöht, bis eine Kompression von 3 dB oder ein Klirrfaktor (bezogen auf den Durchschnittspegel) von 1% × (1000 Hz / Messfrequenz) erreicht wird. Die Messung erfolgt zyklisch mit einem Puls-Pausen-Verhältnis von 1 zu 3 oder größer, um den Prüfling zu schonen.

5.8.3 Bei Subwoofern wird der ermittelte Wert um 3 dB hinzugefügt, da sie in der Regel auf dem Boden betrieben werden.

5.8.4 Die Messergebnisse werden als Zahlenwerte in dB SPL ausgegeben.

 

Peter_Schüller.jpg

Kllaus Burosch im Labor mit Peter Schüller am Computer [6]

 

Im Herzen der Audiotechnik steht das Streben nach Perfektion und Präzision, eine Philosophie, die auch das Burosch Labor verinnerlicht hat. Mit einer ausgewählten Auswahl an Messinstrumenten, darunter der Burosch Audio Analyzer NF 200, der UPV Audio Analyzer von Rohde & Schwarz, dem Klirranalyzer Agilent U8903A und dem Audio Analyzer AP2722 von Audio Precision, vereint es das Beste aus Technologie und Expertise. Die Einhaltung von Normen wie LN-07,LN-08, LN-09 SMPTE, DIN, AES17 und IEC60268-3 ist nicht nur eine Frage der Anforderungen, sondern eine Orientierungshilfe, die dem Burosch Labor dabei hilft, den höchsten Grad an Genauigkeit und Zuverlässigkeit zu erreichen. In einer Welt, in der Details entscheiden, bietet die strikte Beachtung dieser Normen die Sicherheit, dass jedes Ergebnis das Ergebnis von Sorgfalt und Präzision ist. Eine der bemerkenswertesten Personen in diesem Prozess ist Peter Schüller, ein engagierter Fachmann, dessen Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der Audiotechnik eine Schlüsselrolle in den Aktivitäten des Labors spielen. Doch das Burosch Labor ist mehr als nur ein Ort und eine Person - es ist ein Team von Experten, deren gemeinsame Anstrengungen dazu beitragen, die Grenzen der Audiotechnik ständig zu erweitern.

 

6. Hinweise und Messbedingungen für die Prüfung von Kopfhörern

6.1 Allgemeine Hinweise zur Messung von Kopfhörern unter besonderer Berücksichtigung hochwertiger Komponenten für die HiFi-Musikwiedergabe.

Die Messung von Kopfhörern erfolgt entweder mit einem Kunstkopf-System oder einem künstlichen Ohr. Für ohrumschließende und ohraufliegende Kopfhörer hat sich das künstliche Ohr Bruel & Kjaer Type 4153 bewährt, das die akustischen Ohrimpedanzen nachbildet und somit zu Messergebnissen führt, die den Höreindruck gut wiedergeben.

Die Art der Ankopplung ist dabei sehr wichtig: Bei ohrumschließenden Hörern muss das künstliche Ohr beispielsweise tief in die Ohrpolster eintauchen können. Gleichzeitig muss für eine gute Abdichtung gesorgt werden, auch bei unterschiedlich dicken und nicht runden Ohrpolstern. Andernfalls können Messfehler im Bassbereich auftreten. Dieses Problem kann mit einer flexiblen Gummi-Dichtungsscheibe gelöst werden.

Für Mini-Hörer, auch bekannt als "Stöpsel-Hörer" oder "In-Ear-Hörer", ist das künstliche Ohr Bruel & Kjaer Type 4153 nicht geeignet. Hier wird auf die DIN EN 60268-7 verwiesen.

Die Impedanzen verschiedener Kopfhörertypen können stark variieren. Um praxisgerechte Empfindlichkeitswerte zu erhalten, wird die Empfindlichkeit mit einer Quellimpedanz von 120 Ohm gemessen, die allen Hörern gerecht wird, auch solchen mit höherer Impedanz.

6.2 Messbedingungen

6.2.1 Anforderungen an das Messsystem

Es gelten die Anforderungen, wie unter 4.2.2, 4.2.3 und 4.2.4 beschrieben.

 

7. Beschreibung der Messungen an Kopfhörern

7.1 Frequenzgang

Aussage: Bei Kopfhörern, die elektrische Energie in akustische Energie umwandeln, ist die Messung des Frequenzgangs von großer Bedeutung. Der Frequenzgang gibt den Verlauf des Schalldruckpegels über der Frequenz an und ermöglicht Aussagen über den Klangcharakter und den Übertragungsbereich.

Messverfahren:
- Die Messung erfolgt im Frequenzbereich von 10 Hz bis 40 kHz.
- Die Quellimpedanz beträgt 120 Ohm.
- Die Quellspannung wird so eingestellt, dass ein gemittelter Schalldruck von 100 dB SPL zwischen 100 Hz und 4 kHz erreicht wird.
- Das Messergebnis wird als Frequenzgang-Diagramm des Schalldruckpegels über der Frequenz ausgegeben.

 

7.2 Empfindlichkeit

Die Empfindlichkeit ist der Wert des gemittelten Schalldrucks des Kopfhörers zwischen 100 Hz und 4 kHz. Sie wird mit einer Spannungsquelle mit einer Quellimpedanz von 120 Ohm gemessen, die an einem Widerstand von 120 Ohm eine Leistung von 1 mW erzeugt (Uq = 693 mV).

- Der Wert wird rechnerisch aus der für 100 dB SPL erforderlichen Quellspannung bei der Frequenzgangmessung im Vergleich zur Quellspannung für 1 mW bestimmt.
- Das Messergebnis wird in dB SPL/mW ausgegeben.

 

7.3 Impedanz

Die Impedanz ist der komplexe, frequenzabhängige Widerstand eines Kopfhörers.

- Die Messung erfolgt entweder bei 1 kHz oder der Betrag und die Phase werden über den Frequenzbereich von 10 Hz bis 40 kHz ermittelt.
- Das Messergebnis wird als Diagramm mit dem Verlauf des Betrags und der Phase über den Frequenzbereich von 10 Hz bis 40 kHz dargestellt.
- Der Impedanzbetrag bei 1 kHz wird als Zahlenwert in Ohm angegeben.

 

7.4 Verzerrungen

Das Verzerrungsverhalten eines Kopfhörers wird als Pegel- und Klirrverlauf über der Frequenz bei einem gemittelten Schalldruck von 100 dB zwischen 100 Hz und 4 kHz ermittelt.

- Die Messung erfolgt zusammen mit der Frequenzgangmessung im Frequenzbereich von 10 Hz bis 40 kHz.
- Das Messergebnis wird als Diagramm mit Verlaufskurven für den Gesamtpegel (Frequenzgang) und den Klirrpegel ausgegeben.
- Hinweis: Die Messung des Klirrpegels kann je nach Hörgefühl auch mit einer A-Gewichtung durchgeführt werden.

 

Laborausstattung Burosch 

Im zentralen Labor der Firma werden strenge Tests und Qualitätskontrollen durchgeführt. Es ist mit den neuesten und präzisesten Messgeräten ausgestattet, die eine genaue Bewertung und Kalibrierung von Bild- und Tonausrüstung ermöglichen. Darüber hinaus zeichnet sich das Labor durch seine hochqualifizierten und erfahrenen Fachkräfte aus, die ihre Expertise und ihr Fachwissen einsetzen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Zu den Dienstleistungen von Burosch gehören unter anderem die Kalibrierung von Fernsehgeräten und Monitoren, die Messung von Bildqualität und Auflösung, Audio-Analysen und die Evaluierung und Verbesserung der Klangqualität. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz für Qualität und Präzision ist Burosch ein geschätzter Partner in der Radio- und Fernseh-Industrie. Die Anerkennung, die Burosch in der Branche genießt, ist das Ergebnis eines dauerhaften Engagements für Qualität, Innovation und Kundenservice. Jeder Aspekt ihres Geschäfts, vom Labor bis zu den Messgeräten, ist darauf ausgerichtet, die bestmöglichen Ergebnisse zu liefern und den höchsten Standards zu entsprechen. Dies macht Burosch zu einem unverzichtbaren Partner für jeden, der höchste Qualität in Bild- und Tonproduktion anstrebt 

 

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Audio Analyzer AP2722 [5]

 

Das Audio Precision Audio Analyzer AP2722 ist ein hochentwickeltes Messgerät, das für seine herausragende Leistung und Präzision weltweit anerkannt ist. Dieses Gerät wurde speziell für Audio-Ingenieure konzipiert, die höchste Performance, geringste Verzerrung und größte Genauigkeit benötigen. Im Burosch NF Labor wird dieses Gerät mit diversen Optionen wie THD (Total Harmonic Distortion), IM (Intermodulation), W&F (Wow and Flutter) und Burst verwendet.

Die THD-Funktion ermöglicht es, den gesamten harmonischen Verzerrungsgrad zu messen, der eine wichtige Metrik zur Bestimmung der Qualität von Audio-Equipment ist. Die IM-Funktion misst die Intermodulationsverzerrung, ein weiterer wichtiger Indikator für die Audioqualität. W&F misst die Unregelmäßigkeiten in der Geschwindigkeit des Tonbandes oder Plattenspielers, während die Burst-Option kurze, intensive Signale misst.

Mit dieser professionellen NF Labor Ausstattung kann das Burosch NF Labor extrem klirrarme und rauscharme Messungen durchführen. Durch die hohe Genauigkeit und Zuverlässigkeit des AP2722 können Messungen präzise durchgeführt und wiederholt werden, um höchste Qualität und Konformität zu gewährleisten.

Darüber hinaus führt das Burosch NF Labor alle Messungen entsprechend verschiedenen internationalen Normen durch, darunter SMPTE (Society of Motion Picture and Television Engineers), DIN (Deutsches Institut für Normung), AES17 (Audio Engineering Society's Standard for digital audio equipment) und IEC60268-3 (International Electrotechnical Commission's standard for audio equipment). Diese Normen stellen sicher, dass alle Messungen den höchsten Standards entsprechen und weltweit anerkannt sind.

Der Audio Precision Audio Analyzer AP2722 hilft dabei, diese Normen einzuhalten, indem er genaue und zuverlässige Messungen liefert. So trägt er dazu bei, die hohe Qualität und Konformität der von Burosch hergestellten oder getesteten Audiogeräte zu gewährleisten. Durch die Verwendung dieses hochmodernen Messgeräts kann Burosch das Vertrauen seiner Kunden in seine Produkte und Dienstleistungen stärken und gleichzeitig die Einhaltung internationaler Standards sicherstellen.

 

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Audio Analyzer UPV [4]

 

Der Rohde & Schwarz Audio Analyzer UPV ist ein weiteres hochentwickeltes und vielseitiges Messgerät, das im Burosch NF Labor für eine Reihe von Prüfungen und Analysen eingesetzt wird. Mit verschiedenen Optionen wie THD (Total Harmonic Distortion), IM (Intermodulation), DIM (Differential-Input-Messung) und Twin Tone Analog bietet das UPV ein breites Spektrum an Messmöglichkeiten.

Die THD-Funktion misst die gesamte harmonische Verzerrung, die ein wichtiger Indikator für die Qualität von Audiogeräten ist. IM misst die Intermodulationsverzerrung, die zeigt, wie ein Gerät auf komplexe, mehrfrequente Signale reagiert. Mit DIM kann das Gerät Differential-Eingangssignale messen und analysieren, wodurch das Labor eine noch tiefere Einsicht in die Leistung eines Audio-Geräts erhält. Twin Tone Analog ist eine Methode zur Messung der linearen und nichtlinearen Verzerrung zweier gleichzeitiger Sinuswellen mit unterschiedlichen Frequenzen.

Das Burosch NF Labor nutzt das UPV, um die Genauigkeit und Leistung seiner Geräte und Systeme zu überprüfen und zu optimieren. Dank der Vielseitigkeit und Präzision dieses Audio-Analyzers kann das Labor die Einhaltung der von verschiedenen Normungsgremien festgelegten Standards gewährleisten, einschließlich SMPTE, DIN, AES17 und IEC60268-3.

Zusammenfassend ist der Rohde & Schwarz Audio Analyzer UPV ein äußerst leistungsstarkes Werkzeug, das die Fähigkeit bietet, eine Vielzahl von Messungen durchzuführen und gleichzeitig die Einhaltung der Normen zu überprüfen. Sein Einsatz im Burosch NF Labor stellt sicher, dass die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens höchste Qualitätsstandards erfüllen und die Erwartungen ihrer Kunden übertreffen.

 

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Burosch Audioanalyzer NF200 [2]

 

Der BUROSCH Audio-Analyzer NF-200 ist ein von BUROSCH selbst entwickeltes, spezielles Messgerät, das spezifisch auf die Bedürfnisse und Anforderungen des Burosch NF Labors zugeschnitten ist. Der NF-200 ist in der Lage, eine Vielzahl von Messungen durchzuführen und liefert dabei äußerst präzise und zuverlässige Ergebnisse. Seine Hauptfunktionen umfassen die Messung von THD (Total Harmonic Distortion), IM (Intermodulation), DIM (Differential-Input-Messung) und Twin Tone Analog, ähnlich wie die anderen High-End-Audio-Analyser, die im Labor eingesetzt werden.

Eine Eigenentwicklung wie der NF-200 bietet mehrere Vorteile. Durch die Gestaltung des Analyzers genau nach den spezifischen Anforderungen und Standards des Labors kann das Gerät in der Lage sein, spezifische Messungen oder Tests durchzuführen, die von handelsüblichen Geräten möglicherweise nicht abgedeckt werden. Darüber hinaus kann das Gerät für spezifische Anwendungsfälle oder experimentelle Szenarien angepasst werden, die in einem kreativen oder innovativen Forschungs- und Entwicklungsumfeld auftreten können.

Auch der NF-200 trägt zur Einhaltung der internationalen Normen bei, indem er genaue und zuverlässige Messungen liefert. Alle Messungen, die mit dem NF-200 durchgeführt werden, entsprechen den Normen von SMPTE, DIN, AES17 und IEC60268-3. Durch die enge Anpassung an die Anforderungen des Burosch NF Labors kann der NF-200 sicherstellen, dass alle Messungen nicht nur den höchsten Standards entsprechen, sondern auch für die spezifischen Anforderungen des Labors optimiert sind.

 

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 Sennheiser Millivotmeter UPM550-1 [7]

 

Das Sennheiser UPM550-1 ist ein universelles Millivolt Pegelmessgerät, hergestellt von Sennheiser Electronic aus Wennebostel, Deutschland. Das Gerät wurde um das Jahr 1980 hergestellt und wird in der Kategorie Service- oder Labor-Ausrüstung geführt. Das UPM550-1 ist als Tischgerät mit Tasten konzipiert und eignet sich ideal als professioneller messgenauer HiFi-Messplatz. Mit seinen zwei Eingängen deckt es einen Frequenzbereich von 10 Hz bis 1 MHz bei Wechselspannungen von 30 µV bis 300 V ab. Darüber hinaus verfügt es über einen eingebauten Bewertungsfilter sowie einen eingebauten 1000 Hz Eichspannungs-Generator, was es zu einem sehr vielseitigen und präzisen Messgerät für zahlreiche Anwendungen macht. Mit einem Nettogewicht von 6 kg ist das Gerät robust und stabil, ideal für die Nutzung in einem Laborumfeld. 

 

Quellen [14.10.2023]

[1] https://www.keysight.com/at/de/home.html

[2] https://www.burosch.de/allgemeine-informationen/926-test-pattern-generator-tpg-4.html

[3] https://nf-technik.de/

[4] https://www.rohde-schwarz.com/de/produkte/messtechnik/audioanalysatoren/rs-upv_63493-7558.html

[5] https://www.ap.com/2700-series/?lang=de

[6] https://www.burosch.de/audio-technik-blog/136-phono-vorstufe-fachhochschule-aalen.html

[7] https://www.radiomuseum.org/

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