Philips Mignon „Plattenschlucker“

Der Philips Mignon „Plattenschlucker“, offiziell bekannt als Mignon Phonoautomat AG2100D-75, zeichnet sich durch sein kompaktes und funktionales Design aus, das zwischen 1957 und 1959 in den Niederlanden gefertigt wurde. Mit seinem speziellen Einsatz für 45-U/min-Singles Vinyl Schallplattten, repräsentiert dieses Modell eine wichtige Phase in der Geschichte der Musikwiedergabe.

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Philips Mignon „Plattenschlucker“ [1]

 

Inhaltsverzeichnis:

1. Design und Allgemeines
2. Technische Merkmale
3. Anmerkungen und Besonderheiten

 

1. Design und Allgemeines

Der Philips Mignon „Plattenschlucker“, ein bemerkenswerter Plattenspieler, stammt aus einer Zeit, in der Musikwiedergabe zu einem wesentlichen Bestandteil des alltäglichen Lebens wurde. Gefertigt zwischen 1957 und 1959 in den deutschen Städten Berlin, Hamburg und Aachen, reflektiert der Mignon Phonoautomat AG2100D-75 die innovative Energie einer Ära, die zunehmend durch technische Neuerungen geprägt war. Das Modell besticht durch sein kompaktes und funktionales Design. Mit einem Gehäuse aus Thermoplast, das nicht nur für seine Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit bekannt ist, sondern auch für seine formbare Ästhetik, sprach der „Plattenschlucker“ vor allem die junge, urbane Bevölkerung an. Das Tischmodell mit den Maßen 20 cm in der Breite, 9,5 cm in der Höhe und 22,5 cm in der Tiefe zeigt, dass große Funktionalität auch in kleinen Dimensionen möglich ist.

 

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Mit einem Gewicht von nur 2 kg war der Philips Mignon leicht zu transportieren und fügte sich nahtlos in die wachsende Mobilität der Gesellschaft ein. Sein ansprechendes Erscheinungsbild und die praktische Größe machten ihn zu einem idealen Begleiter für Musikliebhaber, die auch unterwegs nicht auf ihre Lieblingsmusik verzichten wollten. Dieses Design verband Zweckmäßigkeit mit visuellem Reiz und machte den Mignon zu einem beliebten Accessoire in den Haushalten der späten 1950er Jahre. Insgesamt verkörpert der Philips Mignon „Plattenschlucker“ mit seinem einzigartigen Design und der praktischen Ausführung die Verschmelzung von Technik und Lebensstil, die charakteristisch für seine Zeit war und die Basis für die folgenden technischen Spezifikationen und kulturellen Anmerkungen legt, die in den nächsten Kapiteln näher beleuchtet werden.

 

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2. Technische Merkmale

Der Philips Mignon „Plattenschlucker“, Modell AG2100D-75, demonstriert technologische Raffinesse in einem kompakten Format. Als Gerät der späten 1950er Jahre repräsentiert es eine Ära, in der die Funktionalität in der Audiotechnik speziell für die Anforderungen des Alltags konzipiert wurde.

Plattenspieler und Automatisierung: Ein zentrales Merkmal des Philips Mignon ist sein Automatisierungsgrad. Entwickelt ausschließlich für 45-U/min-Singles, ermöglichte der Phonokoffer den Benutzern eine einfache und bequeme Handhabung durch automatischen Plattenauswurf und Abschaltung nach dem Abspielen einer Platte. Diese Funktionalität betonte den Komfort für die Nutzer, die sich nicht um manuelle Einstellungen kümmern mussten und so ein nahtloses Musikerlebnis genießen konnten.

 

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Antrieb und Klangqualität: Der Plattenspieler wird durch ein Treibrad angetrieben, was zu dieser Zeit eine gängige Wahl für tragbare Audiogeräte war. Diese Wahl des Antriebssystems beeinflusste sowohl die Bauform als auch die Wartungsfreundlichkeit des Geräts. Der Einsatz eines Piezo-Kristalltonabnehmers, typisch für viele Modelle dieser Zeit, sorgte für eine angemessene Klangqualität, obwohl sie mit modernen Standards nicht vergleichbar ist. Mit einem Auflagedruck von 10 Gramm war der Tonabnehmer effektiv in der Abtastung der Schallplattenrillen, auch wenn dies gelegentlich auf Kosten der Schallplatten-Lebensdauer ging.

 

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Philips Mignon - Innenleben

 

Stromversorgung und Mobilität: Der Mignon konnte an verschiedene Stromquellen angepasst werden, mit einer Versorgungsspannung, die für 110, 127 oder 220 Volt eingestellt werden konnte. Diese Flexibilität in der Stromversorgung erleichterte den Gebrauch des Geräts in unterschiedlichen Ländern und Stromnetzen, was den Mignon zu einem international einsetzbaren Gerät machte. Diese universelle Stromversorgung, kombiniert mit der kompakten Bauweise und dem leichten Gewicht, unterstreicht die Mobilität und Benutzerfreundlichkeit des Geräts, was es besonders attraktiv für die dynamischen Lebensstile der 1950er und 1960er Jahre machte.

Zusammenfassend spiegeln die technischen Merkmale des Philips Mignon die Balance zwischen Benutzerfreundlichkeit und der erforderlichen technischen Komplexität wider, die notwendig ist, um eine zuverlässige und angenehme Audioerfahrung zu bieten. Sie verdeutlichen, wie durchdacht die Konstruktion war, um sowohl die ästhetischen als auch funktionalen Anforderungen der Zeit zu erfüllen.

 

3. Anmerkungen und Besonderheiten

in besonderes Merkmal dieses Plattenspielers war seine Auslegung für 45er Single Schallplatten, die ohne zusätzlichen Adapter direkt auf das große Mittelloch der Singles passen konnten. Diese funktionalität vereinfachte das Einlegen der Platten erheblich und eliminierte die Notwendigkeit manueller Anpassungen, die bei anderen Geräten üblich waren. Der automatische Plattenauswurf und die Abschaltung nach dem Abspielen einer Platte machten die Bedienung des Geräts besonders komfortabel, was den Mignon ideal für gesellschaftliche Anlässe oder für Nutzer machte, die wenig Erfahrung mit der Technik hatten. 

 

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Quellen [13.05.2024]

[1] https://www.radiomuseum-bocket.de/wiki/index.php/Philips_Mignon_Phonoautomat_AG2100D-75

[2] https://www.welt-der-alten-radios.de/geraete--mignon-294.html

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